Helvetas verbarrikadiert öffentliche Toiletten

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Zürich (ots) – Mit weiss-roten Signalbändern hat Helvetas schweizweit öffentliche WCs abgesperrt. Mit dieser Aktion macht die Entwicklungsorganisation am heutigen Welttoilettentag darauf aufmerksam, dass 2,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Toiletten haben. Weil die Folgen tödlich sein können, fordert Helvetas vom Bundesrat jährlich zusätzliche 100 Millionen für Wasser- und Sanitärversorgung.

Besetzt! Geschlossen! Defekt! Ausser Betrieb! Auch in der toilettenreichen Schweiz kann es vorkommen, dass ein WC zeitweilig nicht verfügbar ist. Das mag ärgerlich sein, ist aber nicht weiter schlimm. Was aber, wenn die einzige Toilette im Umkreis endgültig ausfällt? Oder wenn es diese Toilette gar nicht gibt? Am Welttoilettentag hat Helvetas diese Situation mit weiss-roten Signalbändern simuliert. Von Genf, Lausanne, Fribourg über Bern, Basel, Baden/Wettingen, Zürich und Umgebung bis nach Frauenfeld und Chur wurden die Türen von öffentlichen und halböffentlichen Toiletten symbolisch verbarrikadiert.

Die Botschaft dahinter: Für 2,6 Milliarden Menschen sind fehlende Toiletten oder Latrinen eine traurige Realität. In vielen armen Weltregionen verunreinigen Fäkalien die Umgebung und Krankheitserreger gelangen ins Trinkwasser. Durchfallerkrankungen mit oft tödlichem Ausgang sind die Folge. Über 3000 Menschen sterben daran – jeden Tag. Für Frauen und Mädchen sind fehlende sanitäre Einrichtungen besonders schlimm. Wenn sie im Freien ihr Geschäft erledigen müssen, sind sie Belästigungen ausgesetzt. Und weil sich deshalb viele bis zum Einbruch der Dunkelheit zurückhalten, leiden sie vermehrt an Unterleibserkrankungen.

Das alles muss nicht sein. Um allen Menschen Zugang zu Sanitäranlagen zu verschaffen, müssten über 20 Jahre hinweg jedes Jahr 17 Milliarden US-Dollar investiert werden. Das entspricht den weltweiten Rüstungsausgaben in nur 4 Tagen!

Als Teil der internationalen Kampagne «End Water Poverty» fordert Helvetas den Bundesrat auf, für Trinkwasser und Latrinen langfristig zusätzliche 100 Millionen Franken pro Jahr bereitzustellen. Geld für die sanitäre Grundversorgung und für Trinkwasser ist nämlich sehr gut investiertes Geld. Eine Wirksamkeitsstudie von DEZA und SECO belegt, dass jeder in diesem Bereich investierte Schweizer Franken einen drei- bis fünfmal so grossen sozialen und wirtschaftlichen Nutzen entfaltet.

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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