NOW 18 – Auswahl: Aktuelles Kunstschaffen aus der Region. Olivia Abächerli gewinnt den Unterwaldner Preis für bildende Kunst 2018

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Nidwaldner Museum Winkelriedhaus NOW 18 – Auswahl Gewinnerposition Unterwaldner Preis für bildende Kunst 2018 Olivia Abächerli

Die 1992 in Stans geborene Obwaldner Künstlerin begann ihr Studium 2012
an der Luzerner Hochschule der Kunst und schloss mit dem Bachelor Fine
Arts an der Hochschule der Künste Bern ab. Seit 2017 setzt Olivia Abächerli
ihre Ausbildung in Arnheim (NL) mit einem Kunst-Masterprogramm fort.
Die Installation mit dem Titel vertical movement gym department model hat das
Interesse der Jury sofort geweckt und schliesslich überzeugt. Mit einer Mischung
aus Laborsituation, Fitnessstudio und Zeichnungsapparat entführt Olivia Abächerli
das Publikum in eine spannungsvolle Welt und untersucht dabei das politische
und philosophische Potential einer fiktionalen Anordnung. Die Arbeit ist eine
Anregung zum Neudenken und zum Durchbrechen gängiger Schemata.
In der mehrteiligen Installation begegnen wir einem Trainingscenter zur „vertikalen
Umpolung“. Anhand eines von der Künstlerin entwickelten Fragebogens kann
man via iPad und Farbdrucker seinen individuellen Trainingsplan zur vertikalen
Umpolung erstellen und ausdrucken. Grundlage für diese Umpolung in die Vertikale
bildet die Idee, den zur Verfügung stehenden Platz nicht nur horizontal, also
in der Fläche zu nutzen, sondern ihn in die Vertikale beziehungsweise in die
Höhe auszuweiten. Themen wie Migration und Abschottung klingen hier an. In Olivia
Abächerlis subversivem Vorschlag ist das Boot nicht mehr voll und es besteht
noch ‚Luft nach oben’.

Olivia Abächerli gewinnt den Unterwaldner Preis für bil-dende Kunst 2018.

Die Jury ist beeindruckt von dem Einsatz einer Vielheit von Elementen, die inhaltlich
eine Vielschichtigkeit kreieren und sich zu einem überzeugenden Ganzen
verbinden. Olivia Abächerli arbeitet im wahrsten Sinne des Wortes mit „mixed
media“. Sie kombiniert Objekte, Medien und Gattungen, mischt Zweidimensionales
und Dreidimensionales, verwendet analoge und digitale Elemente. Die Jury
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empfindet diese Materialvielfalt als betörend, doch keineswegs als beliebig. Mit einem berauschenden und doch nüchternen Mix kreiert Olivia Abächerli ein in sich schlüssiges System und schafft es so, ihre durchaus politische und philoso-phische Idee prägnant und doch poetisch zu vermitteln.
Als wichtiges Element hebt die Jury das Element der Zeichnung hervor. Die Zeichnung besitzt gemeinhin die Fähigkeit, denkend, erklärend oder forschend zu sein. Mit diesen Eigenschaften geht die Künstlerin gekonnt und spielerisch um. Denn trotz ihres dienstleistenden Zweckes innerhalb der Gesamtidee erlaubt sich die Künstlerin in den Zeichnungen eine erfrischende und poetische künstleri-sche Freiheit.
Zusammenfassend beeindruckt die Jury, wie kongruent das Werk als Ganzes funktioniert. Olivia Abächerli geht mit allen von ihr gewählten Elementen ent-schieden, sorgfältig und bedacht um. Inhaltlich überzeugt die Jury die Mischung aus philosophischer Idee, aktuellem Anlass und historischer Referenz, welche die Künstlerin ohne Pathos oder moralisierende Haltung vermittelt. Die Installa-tion kommt leicht daher und ist gewürzt mit einer guten Prise Ironie und Witz. Der individuelle Trainingsplan, der vom Publikum mitgenommen werden darf, wirft ei-nem schliesslich auf sich selbst zurück und rundet die Arbeit authentisch ab.
Seit über 20 Jahren führen die Kantone Obwalden und Nidwalden gemeinsame Kunstausstellungen in einem dreijährigen Turnus durch. 58 Künstlerinnen und Künstler haben letztes Jahr an der NOW 17 in Giswil ihre Werke gezeigt. Eine fünfköpfige Fachjury, wählte daraus 18 Kunstschaffende aus, die ab dem 10. No-vember ihre Werke im Winkelriedhaus in Stans präsentierten. Die Jury vergibt im Rahmen dieser Präsentation den Unterwaldner Preis für bildende Kunst. In diesem Jahr ist Olivia Abächerli die Gewinnerin der NOW 18.
Eine Reihe von Vermittlungsangeboten ermöglicht den Besucherinnen und Besu-chern eine vertiefte Auseinandersetzung mit den gezeigten Positionen und bietet die Möglichkeit, mit den ausstellenden Kunstschaffenden und den Verantwortli-chen der Ausstellung ins Gespräch zu kommen.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]

Dieser Beitrag wurde am von unter homepages und informationen der gemeinden des kantones nidwalden, kultur allgemein veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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