Caritas Schweiz, Mehr Geld für Entwicklungshilfe: Nötig und möglich

Spread the love

Caritas Schweiz

Heute hat der Bundesrat den Rechnungsabschluss 2018 veröffentlicht. Erneut erzielt der Bund einen Überschuss von fast drei Milliarden Franken. Dies ist nicht zuletzt das Resultat eines Sparprogramms im Umfang von mehreren hundert Millionen Franken, allein ein Viertel davon zu Lasten der Entwicklungs­zusammenarbeit. Die Schweiz erzielt also Überschüsse mit Einsparungen bei den Ärmsten. Dies muss sich ändern, eine deutliche Aufstockung der Mittel für die Entwicklungs­zusammenarbeit und die Humanitäre Hilfe ist nötig und möglich.

Nach dem Rekordüberschuss von 4,8 Milliarden Franken im Jahr 2017 erzielt der Bund 2018 einen Überschuss von 2,9 Milliarden Franken. Und auch im Budget 2019 ist ein Überschuss von 1,3 Milliarden Franken vorgesehen.

Gleichzeitig nimmt der Bund bei der Entwicklungs­zusammenarbeit seine eigenen Ziele und Vorgaben nicht ernst. Bereits jetzt beläuft sich der finanzielle Rückstand gegenüber dem 2016 beschlossenen Rahmenkredit für die Entwicklungszusammenarbeit 2017 bis 2020 auf gegen eine Milliarde Franken. Noch für das Jahr 2018 wurden Sparpakete geschnürt und auch im Budget 2019 wird das vom Parlament mehrmals beschlossene Ziel, 0,5% des Bruttoinlandprodukts (BIP) für die Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden, um fast 350 Millionen verfehlt.

Die Milliardenüberschüsse der reichen Schweiz beruhen somit zu einem grossen Teil auf Einsparungen auf dem Rücken der ärmsten Länder der Welt.

Dies muss sich jetzt ändern. Caritas fordert den Bund auf, seine Verantwortung wahrzunehmen:

  • Erstens soll der Bund den Überschuss aus dem Jahr 2018 dafür verwenden, um den Rückstand in der Finanzierung der Entwicklungs­zusammenarbeit für die Jahre 2017‒2020 aufzuholen. Dazu ist für das Jahr 2020 eine zusätzliche Milliarde Franken zu budgetieren.
  • Zweitens muss die Schweiz spätestens mit der Botschaft zur Internationalen Zusammenarbeit 2021‒2024 die Mittel für die Entwicklungs­zusammenarbeit auf ein Prozent des BIP erhöhen. Dafür sind die absehbaren zukünftigen Überschüsse zu reservieren.

Die Schweiz muss sich stärker engagieren – aus Verantwortung und Solidarität mit den Ärmsten, aber auch aus wohlverstandenem Eigeninteresse. Die finanzielle Lage des Bundes zeigt, dass ein solches, höheres Engagement auch problemlos möglich ist.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

Herzlich willkommen auf dem unabhängigen Nachrichtenportal für die Innerschweiz Bienvenue sur le portail de nouvelles indépendante pour la Suisse centrale Benvenuti nel portale di notizie indipendente per la Svizzera centrale Cordial bainvegni sin il portal da novitads independent per la Svizra interna Bine ați venit la portalul de știri independent de Central Elveția Welcome to the independent news portal for Central Switzerland Bonvenon al la sendependaj novaĵoj portalo por Centra Svislando 欢迎来到独立新闻门户瑞士中部