3805 Schülerinnen und Schüler besuchen zurzeit die 6. Klasse. Sie treten nach den Sommerferien in die Sekundarstufe I über. Über 20 Prozent werden in ein Langzeitgymnasium wechseln. Erstmals wurden bei der Erhebung die auf die Primarschule folgenden Sekundarschulmodelle differenziert betrachtet. Damit sind detaillierte Aussagen über die Niveauzuteilung der Lernenden möglich.
Knapp 800 oder 20,8 Prozent der Luzerner Lernenden der 6. Klasse schlagen nach der Primarschule den gymnasialen Weg ein. Dies entspricht einem Wert, wie er in der Vergangenheit noch nie erreicht wurde. Bisher waren es jeweils rund 19 Prozent. Eine starke Zunahme der Übertritte in das Langzeitgymnasium verzeichnen vor allem die urbanen Gebiete, namentlich die Stadt Luzern, Horw und Sursee. Der Trend, wonach mehr Mädchen (56 Prozent) als Knaben ins Langzeitgymnasium wechseln, hält in diesem Jahr an. Die Geschlechterverteilung lässt sich auch in den einzelnen Niveaus beobachten: In den Niveaufächern Deutsch, Französisch und Englisch sind die Mädchen im Niveau A (höhere Anforderungen) übervertreten. Einzig im Niveaufach Mathematik sind die Knaben mit 54 Prozent im Niveau A etwas stärker präsent.
Die Resultate werden in den nächsten Wochen genauer analysiert und allfällige Massnahmen in die Wege geleitet.
Niveauzuteilung variiert je nach Sekundarschulmodell
Die Ausgestaltung der Sekundarschule ist im Kanton Luzern im Rahmen von drei gesetzlich vorgegebenen Strukturmodellen möglich: getrennte Sekundarschule (GSS), kooperative Sekundarschule (KSS) und integrierte Sekundarschule (ISS). Bei der Analyse der diesjährigen Zahlen des Übertrittsverfahrens von der Primarschule in die Sekundarschule zeigt sich, dass in Gemeinden mit getrennter Sekundarschule die meisten Lernenden dem Niveau B (erweiterte Anforderungen) zugeteilt werden, in Gemeinden mit kooperativer oder integrierter Sekundarschule hingegen dem Niveau A. Gemeinden mit ISS und KSS haben demnach eine klare Präferenz für das Niveau mit den höheren Anforderungen. Die Einteilung der Lernenden kann bei diesen beiden Modellen differenzierter erfolgen, weil die Zuordnung in jedes einzelne Niveaufach individuell geschieht. In der getrennten Sekundarschule hingegen werden die Niveaus A, B und C in separaten Klassen geführt. Die Lernenden besuchen alle Fächer im gleichen Niveau. Ihre Einteilung erfolgt deshalb gesamthaft in tiefere Niveaus.
Rund ein Drittel besucht Englisch im Niveau A
Generell zeigt sich, dass etwa 30 Prozent der Lernenden in den Fächern Deutsch und Französisch ins Niveau A der Sekundarschule übertreten. Im Fach Englisch wechseln über 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler ins Niveau A. In Mathematik hingegen treten nur 26 Prozent ins Niveau A über. In diesem Fach ist der Anteil der Lernenden in allen drei Niveaus in etwa gleich gross. Es gibt in Mathematik jedoch am meisten Lernende mit individuellen Lernzielen, woraus sich die grosse Notwendigkeit der individuellen Förderung ableitet. Auffallend ist weiter, dass im Fach Deutsch der Anteil der Lernenden mit Niveau C (grundlegende Anforderungen) am geringsten ausfällt. «Das spricht unter anderem dafür, dass auch viele fremdsprachige Lernende am Ende der Primarschulzeit die grundlegenden Ansprüche im Deutschunterricht mehr als erfüllen», sagt Charles Vincent, Leiter der Dienststelle Volksschulbildung. Bestätigt wird diese Feststellung auch durch die vor einem Monat publizierten Ergebnisse der schweizerischen Überprüfung der Grundkompetenzen (siehe Mitteilung vom 24. Mai 2019).
Das Übertrittsverfahren in die Sekundarstufe I
Alle Schülerinnen und Schüler der Primarstufe durchlaufen das Übertrittsverfahren für die Sekundarschule oder das Langzeitgymnasium. Es beginnt im zweiten Semester der 5. Klasse und endet in der 6. Klasse mit dem gemeinsamen Entscheid der Eltern und der Klassenlehrperson. Schülerinnen und Schüler, die in die Sekundarschule übertreten, besuchen je nach Gemeinde die Getrennte Sekundarschule (GSS), die Kooperative Sekundarschule (KSS) oder die Integrierte Sekundarschule (ISS).
Die Strukturmodelle
– Im getrennten Strukturmodell (GSS) werden die Niveaus A (höhere Anforderungen), B (erweiterte Anforderungen) und C (grundlegende Anforderungen) in separaten Klassen geführt.
– Im kooperativen Strukturmodell (KSS) werden die Niveaus A/B und C in je gemeinsamen Klassen geführt. Die Niveaufächer Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik werden in klassenübergreifenden Niveaugruppen unterrichtet.
– Im integrierten Strukturmodell (ISS) werden alle Lernenden in einer Klasse unterrichtet. In den Niveaufächern Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik werden die Lernenden in klassenübergreifenden Niveaugruppen unterrichtet.
Anhang
Gesamtmeldung zum Übertrittsverfahren 2019 (detaillierte Zahlen)
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
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