Bürgerausflug der Korporation Sursee vom 15. Sepember 2019

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Solothurn an der Aare Blickrichtung Kathedrale

Solothurn die Ambassadorenstadt, die Stadt an der Aare ist Bischofssitz,  Kantonshauptort des gleichnamigen Kantons oder auch  Sankt-Ursen-Stadt, etwa gar Öufi Stadt?

Ambassadoren? Aufgrund des früheren Sitzes der französischen Botschaft (16.–18. Jh.) der zentralen Lage wegen. Das relativ nahe Aarau war ja längere Zeit die fast wichtigste Stadt der noch jungen Eidgenossenschaft, in der auch viele Tagsatzungen stattfanden.

Der Nationalrat- und Ständerat  wählte erst am 28. November 1848 Bern zur Bundesstadt, nicht zur Hauptstadt und so ist Bern nur de facto, aber nicht de jure Hauptstadt der Schweiz.

Solothurn, da war doch noch was, ah ja: eine Verbindung zu Sorsi

Die modernen Reisecars sind startklar

Sankt-Ursen-Stadt? Aufgrund der gleichnamigen St. Ursenkathedrale (auch Kathedrale St. Urs und Viktor), die gleichzeitig die Kathedrale des Bischofs des Bistums Basel ist, ein Sitz übrigens, auf dem von 1982 bis 1993 der Surseer Dr. Otto Wüst sass, der notabene, gleichzeitig wie sein Jugend – und Jungwachtfreund Professor Hans Küng, an der päpstlichen Universität „Gregoriana“ in Rom studiert hatte, zusammen mit einem gewissen Joseph Aloisius Ratzinger, der später als Papst Benedikt der16. bekannt werden sollte.

Schtärneföifi, was hat das auf sich mit dem Öufi?

Altes Spital Solothurn

Öufi Stadt? Weil: die heilige Solothurner Zahl ist die 11(s`Öufi). Sie ist in der Stadt allgegenwärtig. Es gibt 11 Museen, Brunnen, Kapellen, Kirchen und eine Uhr mit einem Zifferblatt, das nur 11 Stunden zeigt. Besonders interessant ist das Vorkommen der Zahl 11 an der St. Ursen-Kathedrale. Unter anderem dauerte die Bauzeit 11 Jahre (1762-1773), 3 x 11 Meter hoch ist die Fassade, der Turm misst 6 x 11 Meter bis zum Wetterhahn und die Freitreppe besteht aus 3 Gruppen zu je 11 Stufen. Die Solothurner nennen sogar ihr Bier Öufi-Bier.“

Die Korporationsverantwortlichen wählten den Namen Barockstadt

Sommergarten im alten Spital Solothurn wo man den Aperitif genoss

Am 15. September 2019 machten sich über 130 Korporationsbürger auf, zusammen einen erlebnisreichen Tag zu verbringen. Man wurde chauffiert in drei hochmodernen Cars, wovon der eine am Bahnhof, die andern zwei am Oberen Graben, die Bürger „einsammelten“. In diesem Jahr sollte neben Gemütlichkeit und netten Gesprächen auch das kulturelle Erlebnis im Vordergrund stehen: Solothurn, die interessante Barockstadt an der Aare zeigte sich bei unserer Ankunft, nach einer etwa 45 minütigen Busfahrt, von ihrer schönsten Seite und dies bei bestem Spätsommerwetter.

Kaum angekommen, wurden wir schon verwöhnt

Schon beim Aperitif wurde angeregt geplaudert

Schnell spazierte man die wenigen Meter vom Car bis zum alten Spital in dessen Sommergarten, idyllisch direkt an der Aare gelegen, servierte man uns sogleich einen Apéro riche und schon unterhielt man sich rege über dies und das, teilte dem Tischnachbar mit, für welche der drei Nachmittagsaktivitäten man sich entschieden habe. Gar nicht so leichte Wahl, standen doch drei interessante Varianten zur Wahl und alle beinhalteten das Motto „Öufi“: Die einen machten sich auf eine „Öufi“ – Schnitzeljagd und konnten gar einen Preis dabei gewinnen, andere absolvierten einen geführten „Öufi“ – Stadtrundgang. Ich hatte mich für das Öufi Boot entschieden.

Mittagessen im alten Spital, guet ond gnueg

Natürlich wurden wir von den Organisatorinnen auch herzlich begrüsst, musikalisch unterhielt uns Daniel Fürer mit seinem Keyboard während des Aperitifs und auch am Nachmittag an gleicher Stelle während des Dessertbuffets. Schon bald dislozierten wir in einen der Speisesäle im oberen Stock, wo gepflegt aufgedeckt und schön dekoriert war, für unser Mittagessen. Zum Nüsslisalat und dem darauf folgenden „Salt – in bocca“ wurden auch die passenden Weine kredenzt und die Bürger taten sich sichtlich gütlich an Speis und Trank, auf dass sie gut gerüstet waren, für die nachher folgenden Nachmittagsaktivitäten.

Nachmittagsprogramm

Viel Verkehr auf der Aare

Der Bootssteg, wo wir die zwei Schiffe friedlich entern konnten, befand sich direkt beim Sommergarten. Trotz nicht grad behindertenfreundlicher Einstiegmöglichkeit, ereignete sich kein Wassersturz, sogar die beiden Rollator Benutzerinnen landeten sanft auf den Planken, erwiesen sich also auch als seetüchtig. Während wir gemütlich westwärts, den Jurasüdfuss im Blicke, die Aare hinauf schipperten, machte sich eine andere Gruppe los, um Schnitzel zu jagen. Ob sie welche erlegt haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Dafür wurde mir von Mitgliedern der dritten Gruppe, die den geführten „Öufi“ Stadtrundgang unter die Füsse genommen hatten, bekräftigt, es sei s‘ Zäni gsi.

Minikreuzfahrt auf der Aare

Sachkundiger Reiseführer klärte die Passagiere über die Solothurner Sehenswürdigkeiten auf

Wir Kreuzfahrtpassagiere sahen den Weissenstein, nach dem auch unser Schiff benannt war, sogar die neuen Gondeln der Bahn, die die alten, aus Sicherheitsgründen aussortierten Sessel, nun ersetzen. Sie glitzerten silbern in der Nachmittagssonne. Vorbei am Schiffshafen, an gepflegten Villen, an badenden Familienausflüglern, Kanus, Kajaks, Gummi – und anderen Booten ausweichend, tuckerten wir gemütlich durch das Wasser. Der Schiffsführer absolvierte nach ca. einer halben Stunde eine elegante 180 Grad Drehung und es ging wieder Fluss abwärts, Richtung Altstadt, vorbei an Boulevardcafés, an markanten barocken Altstadtbauten, immer die Silhouette der Kathedrale im Hintergrund, dabei unterquerte das Schiff einige Brücken, moderne ebenso wie ältere, hochgeschwunge und solche, wo man sprichwörtlich die Köpfe einziehen musste, so knapp schlüpfte das Boot untendurch. Dann, nach etwa 90 Minuten wurden wir Freizeit Piraten wieder beim alten Spital an Land gesetzt, wo sich auch die andern Gruppen wieder einfanden.

Das Budget reichte auch für ein Dessertbuffet

Die Damen passen auf, dass auch alle wieder im Car sind für die Rückfahrt

Wie es scheint, haben unsere Chef*innen des Korporationsrates gut geschäftet im letzten Jahr, sodass es noch für eine abschliessendes Dessertbuffet mit vielen verführerischen Süssigkeiten und natürlich den dazu passenden Kaffee, mit oder ohne avec, gar noch für ein „Öufi“ Bier reichte es. Auch dies wieder in lockerer Stimmung und die Waidmänner – und Frauen, die so tapfer die Schnitzel gejagt hatten, durften noch ihre Preise in Empfang nehmen. Schon bald wurde nicht Halali geblasen, aber darauf hingewiesen, dass die Cars uns jetzt wieder an dem Platz einladen würden, an dem wir ausgestiegen waren. Kontrolliert, ob alle Schäfchen in den richtigen Bus einstiegen und sich nicht verlaufen, wurde von Nicole Fischer und als alle richtig versorgt waren, gings auch schon auf den Heimweg. Im Bus gabs natürlich auch noch viel zu erzählen, einige machten aber schon mal ein Nickerchen. Im Unterschied zum letzten Jahr gerieten wir in keinen Stau und waren so, fast pünktlich um 18.00 Uhr wieder da, wo wir am Morgen losgefahren waren, um einige Erfahrungen reicher und mit der Gewissheit, dass die Organisatorinnen wieder ein gutes Näseli gha hend  und mit der Zufriedenheit, einen schönen Tag erlebt zu haben, ging man nach Hause.

Kleine Fotodiashow des Bürgerausflugs:

fotogalerien.wordpress.com/2019/09/16/buergerausflug-der-korporation-sursee-vom-15-sepember-2019/

Text und Fotos: www.leonardwuest.ch  einige Fotos:

https://www.korporation-sursee.ch/

https://altesspital.ch/

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www.gabrielabucher.ch  www.herberthuber.ch Paul Ott:www.literatur.li

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