Mitwirkende am „Get together, meet the Artist“ nach dem Klosterkonzert im Galeriesaal des Hotel Hirschen Sursee:
Shih Wei Huang, Piano
Thomas Ottiger, Bass
Urs Zimmermann, Schlagzeug
Ist es einfacher ein klassisches Klavierkonzert zu spielen, oder zu organisieren? Die Frage des Spielens stellte sich mir nicht, da für das Spielen mit Shih Wie Huang, eine äusserst kompetente und versierte Tastenvirtuosin vorgesehen war.
Lösung und Risikominderung bot sich an mit einer Co Veranstalterin
Zwar hatte ich schon einige Routine in Organisation von diversen Musikevents, dies aber jeweils im eigenen Hotel – Restaurantbetrieb, die Lokalität stand also jeweils zur Verfügung, inkl. der Infrastruktur wie Klavier usw. Bei einer zufälligen Begegnung mit Edith Budmiger, Gründerin der Buchhandlung Untertor Sursee, der ich vom Vorhaben und meinen Bedenken erzählte, erwähnte sie, dass sie, im Auftrag ( namens) des Zonta Clubs Luzerner Landschaft einen Benfizanlass organisieren sollte. So eröffnete sich mir unverhofft eine Möglichkeit, das Risiko eines Debakels, finanziell und auch Imagemässig, zu mindern, wenn man das Konzert zusammen, also als mit den Zontas als Co Veranstalter, organisieren würde und war heilfroh, dass Edith sofort zustimmte, zumal ich wusste, dass sie, mit ihrer Buchhandlung, Anlaufstelle für Kartenverkäufe diverser Anlässe, jede Menge Erfahrung hatte. Zudem versicherte sie mir, dass unter den Zonta Damen einige sind, die routiniert wären im Verfassen von Pressetexten, Gestaltung von Flyern, Plakaten usw. Sie anerbot sich auch spontan, sich um diese Sachen zu kümmern und anzustossen.
Die Suche nach der idealen Location
Nachdem ich ja nun praktisch die ganze Arbeit delegiert hatte, blieb noch das Finden eines geeigneten Lokals für das Konzert. Wenn man aber quasi offiziell ein Konzert organisiert, wird’s schon etwas komplizierter. Dafür müsste man aber besser schon mal wissen, wie viele Besucher denn kommen würden, welche Daten dafür in Frage kämen und ob an diesen die ideale Location noch frei wäre etc. Also : Stadttheater, mit 500 Plätzen wahrscheinlich zu gross und auch zu teuer. Kleintheater Somehuus, wahrscheinlich zu klein und schwierig, einen, teuer zugemieteten Konzertflügel zu installieren. Säle in Restaurants waren zu klein, Pfarreiheim auch nicht ideal, Nord Saal Stadthalle zu gross und, aufgrund der katastrophalen Akustik, völlig ungeeignet.
Wertvoller Hinweis von Carina Wallimann
Dank dem Tipp von Carina Wallimann, Mitglied Leiterteam des „Somehuus“ stand dann die Klosterkirche als idealer Platz zuoberst auf der Präferenzliste, dies auch aufgrund den relativ überschaubaren Kosten, der guten Akustik, auch dank des schon vorhandenen Konzertflügels und mit der idealen Grösse von ca. 200 Plätzen. Also Besichtigung vereinbaren zum Abklären der Details und einen Flügeltest durch Shih Wei. Am vereinbarten Termin zur Besichtigung, wurden wir von Klosterwart Roland Kaufmann herzlich empfangen und über die Modalitäten aufgeklärt und auch mit den erforderlichen Dokumenten versorgt. Shih Wie taxierte, nach kurzem Test, den Konzertflügel, obwohl nicht frisch gestimmt, für tauglich.
Datenkollission mit dem Kirchenchor als Knacknuss
Aber da waren noch zwei Probleme, darunter ein ganz grosses. Das kleinere: Am gewünschten Abend war das Refektorium, vorgesehen für das „Get together, meet the Artist“ nach dem Konzert, schon reserviert. Das war nicht so schlimm, dafür würde sich ein anderes Lokal finden lassen, wo man noch etwas essen und trinken konnte, zu den Klängen des noch ad hoc zu formierenden „Shih Wei Jazz Trio“. Das grössere: an gewünschtem Datum, dem 31. Oktober, dem Tag vor Allerheiligen, dieses Jahr ein Donnerstag, war die wöchentliche Donnerstagsprobe des Kirchenchores. Der Klosterwart, so sein Angebot, probiere alles, dass der Chor die Probe für einmal in der gegenüber liegenden Pfarrkirche abhalten würde.
Klosterwart als „Retter“ des Vorhabens
Roland Kaufmann brachte es tatsächlich fertig, den Kirchenchor zum Lokalwechsel zu bewegen, sodass wir definitiv mit den Vorbereitungen für das Konzert beginnen konnten. Nun musste ich Shih Wie noch von meinem „Geheimplan Meet the Artist mit Jazz Trio“ erzählen und sie davon auch überzeugen. Für mich war eigentlich klar, dass für eine so begnadete Pianistin, ein solcher Paradigmenwechsel problemlos wäre, also hatte ich das vorher nur so nebenbei erwähnt, wahrscheinlich zu naiv in meiner Euphorie, selbstverliebt in diese “grandiose“ Idee. Natürlich hatte ich die beiden Mitmusiker schon auf dem Kieker, nur wussten diese auch noch nichts von ihrem „Glück“.
Es gibt viel zu tun, packen wir’s an, auch ohne externe Unterstützung
Welche Baustelle zuerst angehen?, prioritäres zuerst erledigen, also den Vorverkauf für das Klosterkonzert zuerst auf die Beine stellen. Während ich mich mit dem Onlineverkauf befasste und bei Ticketino eine entsprechende Seite erstellt hatte, fragte ich diverse kulturelle Institutionen erfolglos um finanzielle Zuwendungen an. Besonders ärgerte mich, dass die Stadt Sursee nicht einmal einen Link auf den Event auf der Homepage platzieren wollte, wäre es doch auch im Interesse der Stadt, wenn solch hochklassige Anlässe von Privaten organisiert werden und sie, ausser den 10 Minuten für das Aufsetzen des Links, keine weiteren Aufwände, insbesondere nicht finanzieller Art, hätte.
Das Zontateam hatte mehr Erfolgserlebnisse
Derweil organisierte Edith den Vorverkauf in der Buchhandlung, kümmerte sich um Sponsorensuche, fand in „Mitzonta“ Claudia Walder die kompetente Flyer – und Plakatgestalterin usw. Da der Event auch unter dem Titel „In Memoriam Lucette Achermann – Wüst“ lief, hatte Vanessa, Lucettes ältere Tochter die gute Idee, Lucettes Freund und Bekannte per ganz normalem Brief, also nicht nur per Mail vom Event zu informieren, was sich als äusserst effektiv erweisen sollte, da der Online Vorverkauf nur sehr harzig anlief. Erfreulich, dass sich relativ schnell waren freiwillige Helferinnen als Platzanweiserin usw. relativ schnell meldeten, wir waren also ready im Backstage Bereich. .
Organisation „Get together, meet the Artist“
Voraussetzung war, dass das Lokal, nebst einer netten Lokalität, über ein Piano im Hause verfügte, somit kam in Sursee nur der „Hirschen„ in Frage. Der Galeriesaal war am gewünschten Datum noch frei, also ging es noch um die Auswahl des Speiseangebotes. Da meines Erachtens doch etliche Konzertbesucher vorher schon ein Abendessen eingenommen haben dürften, machte ein üppiges Menu keinen Sinn und wir einigten uns relativ schnell auf einen Hors d`oeuvre Teller, der auch als vegetarische Version zu haben wäre, dazu anschliessend noch einen assortierten Dessertteller.
Fehlen noch zwei für das „Shih Wie Trio“
Da ich schon vor ein paar Jahren anlässlich des Auftritts meines guten Freundes, des Wiener Bougie Wooge & Bluespianisten Michael Pekny zwei Kollegen dazu bat, sodass das Ad hoc Trio komplett war, fragte ich auch diesmal wieder Urs Zimmermann, u.a. 30 Jahre Schlagzeuger des Sursee`r Stadttheaterorchesters und Thomas Ottiger, seit über 40 Jahren in diversen Formationen als Bassist tätig und gefragt, ob sie wieder, für Wurst und Brot, mit dabei wären. Während Urs relativ schnell zusagte, dauerte es bei Thomi und brauchte doch etwas Überzeugungskraft, da er, sein Licht unter einen Scheffel stellend meinte, das sei für ihn eine Nummer zu gross, mit solch einer Pianistin. Aber, weder Urs, noch gar nicht ich, liessen so schnell locker, da wir seine musikalischen Qualitäten kannten und erhielten schlussendlich Thomis provisorische Zusage, vorausgesetzt, dass es vorher 2, 3 Proben gäbe. Da sich auch Shih Wie mit diesem Arrangement anfreunden konnte, machten die drei diese unter sich auch umgehend aus und mir fiel ein weiterer, grosser Brocken vom Herzen.
Traditioneller Vorverkauf und Sponsorensuche entwickelte sich positiv
Währenddessen waren die Zontafrauen auf sehr gutem Wege und schon bald waren die nötigen Sponsoren gefunden, konnten Flyer platziert und verteilt, A5 Plakate gehängt werden. Ebenso entwickelte sich der Vorverkauf relativ erfreulich und die Zuversicht wuchs, dass die Klosterkirche gefüllt werden konnte. Parallel dazu tröpfelten auch die ersten Anmeldungen für das „Get together, meet the Artist“ ein. Also wuchs auch diesbezüglich die Hoffnung auf ein erfolgreiches Gelingen und das ad hoc Trio hatte die ersten zwei Proben absolviert und auch dort verbreitete sich Zuversicht. So fieberten alle recht positiv gestimmt, dem grossen Tag entgegen. Für die kurze Ansprache und Begrüssung der Konzertbesucher stellte sich die Präsidentin des Zonta Clubs, Antoinette Hess – Felber zur Verfügung, die dies am Anlass dann auch souverän meisterte.
Dann war er da, der 31. Oktober, der Tag der Wahrheit
Nachmittags noch ein kurzer Soundcheck im Hirschen, mit dem Vortags gestimmten Klavier. Dieser Verlief zur Zufriedenheit der drei Triomitglieder, dann noch ein kurzer, auch erfolgreicher Test des, auch Vortags gestimmten Konzertflügels in der Klosterkirche durch Shih Wei, Empfang und Instruktion der Helferinnen durch Tätschmeisterin Malass (Marlis Schwerzmann), Herrichten der Abendkasse durch die Zonta Damen und schon trafen die ersten Konzertbesucher ein. Platzierung der „Ehrengäste“ 8Delegation der taiwanesischen Botschaft, Stadträtinnen usw.), Absprache wer wem wann den Blumenstrauss überreicht usw. Dies alle verlief schon fast unheimlich reibungslos.
Shih Wie widmete das Konzert ihrer kürzlich verstorbenen Mentorin und Freundin Lucette Achermann – Wüst
Nach der kurzen Ansprache durch die Zonta Präsidentin war sie auch schon am Flügel, sie, auf die alle, die sie noch nie gehört hatten, sehr neugierig und diejenigen, die sie schon kannten, freudig gespannt waren. Nach dem kurzen Statement von Shih Wie, dass sie dieses Konzert ihrer vor einem halben Jahr verstorbenen Mentorin und Freundin Lucette Achermann – Wüst widmete, griff sie auch schon in die Tasten für das erste Werk des Konzertes. Ein sehr ungewöhnliches Konzertprogramm übrigens, keine der üblichen, vielgespielten Dauerrenner, sondern ausgesucht äusserst schwer zu spielende Kompositionen, typisch für Shi Wei, die die Herausforderungen liebt, je schwieriger umso lieber. Es war ein wundervolles, äusserst anspruchsvolles Konzert, forderte auch die Zuhörer, die sich begeistert zeigten ob der Virtuosität, aber auch der Aura der taiwanesischen Künstlerin, die eine Spielfreude ausstrahlte, die ihre stupende Technik als das natürlichste der Welt erschienen liess. Die Anerkennung in Form grosser, langanhaltender Applauskaskaden nach den einzelnen Stücken war denn auch dementsprechend und wenig überraschend, dass der Schlussapplaus in eine „Standing „Ovation mündete. Diese wiederum verdankte die Künstlerin in Form der Zugaben Nocturne Nr. 20 cis-Moll von Frédéric Chopin und dem Leitthema aus dem Blockbuster „Pirates of the Carribean“.
Dislozieren zum Get together, meet the Artist
Etwa 70 Personen, vorwiegend solche, die Shih Wie vorher schon kannten und O.K. mit Helferinnen und Kolumnistinnen der www.innerschweizonline.ch trafen sich anschliessend im Galeriesaal des Hirschen um sich zu verköstigen, aber, vor allem natürlich auch, um Shih Wei in einem anderen Musikgenre zu erleben. Die Getränke waren anserviert, die Instrumente aufgestellt, als es an mir war, eine kurze Ansprache zu halten (was mir überhaupt nicht liegt, gar Horror ist für mich, aber halt schon erwartet wurde). Als ich damit fertig war, hatte ich, trotz Notizen, das für mich wichtigste, was ich sagen wollte, natürlich vergessen, was mich aber andererseits als Politiker qualifizieren würde.
Das Wichtigste, was ich eigentlich noch sagen wollte
In Zusammenarbeit mit Edith Budmiger für ein Benefizkonzert mit dem Zonta Club Luzerner Landschaft ist dieser Event zustande gekommen, gedacht auch als willkommene Möglichkeit, mein Onlineportal die www.innerschweizonline.ch einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die „Macherinnen“ des führenden Kultur Onlineportals der Zentralschweiz kurz vorgestellt
Folgende Damen und Herren sind für Sie unterwegs, um über die verschiedensten kulturellen Events zu berichten:
Gabriela Bucher – Liechti www.gabrielabucher.ch
Noémie Felber www.noemiefelber.ch
Anna Rybinski www.annarybinski.ch
Paul Ott/Lascaux, Kriminalschriftsteller http://paul-lascaux.ch/
Herbert Huber, Gastro – und Reisejournalist www.herberthuber.ch
Dank unserer Fachkompetenz sind wir überall herzlich willkommen und die Türen stehen uns offen, ob am www.luzernertheater.ch , am www.lucernefestival.ch, an der www.geneveopera.ch/accueil/ ,am Landestheater Innsbruck, am hessischen Staatstheater Wiesbaden, an der Semper Oper, den Opernhäuser in Barcelona, Madrid, Málaga, Bratislava, in der Casa da Musica in Porto, ja sogar in Wien an der Staatsoper grad vorletzte Woche und auch an der Kathedrale der Oper schlechthin, der Mailänder Scala. Orchestriert und ergänzt wird das Team durch
Léonard Wüst www.leonardwuest.ch mit den Schwerpunkten Lokalpolitik, lokale Events, Musik und internationale Reportagen.
Als kleines Dankeschön für Ihre treue Gefolgschaft und Unterstützung und als Anregung mal reinzuschauen für alle, die uns noch nicht kennen, organisierten wir für Sie, in Zusammenarbeit mit dem Zonta Club Luzerner Landschaft diesen heutigen, ganz speziellen Event. Ganz so selbstlos ist das Ganze dann doch nicht, darf ich mich doch ab und zu beim Besuch eines Klavierkonzertes im Luzerner KKL mit einer sehr attraktiven und erst noch äusserst kompetenten Begleiterin schmücken, kommt Shih Wei doch auch ab und zu mit zur „Werkspionage“.
Ad hoc Trio unterhielt bestens
Mit dem Klassiker aus dem Jahre 1933 „Blue Moon“ von Richard Rodgers (Musik) und Lorenz Hart (Text) starteten die drei ins erste Set und bald schon wähnte man sich in einer schönen alten Piano Bar. Urs Zimmermann moderierte das ganze etwas, indem er zu den verschiedenen Songs jeweils kurze Erklärungen abgab. Während dem wurde aus der Hirschen Küche der Hors d`oeuvre Teller serviert und man unterhielt sich angeregt an den Tischen. Die Sorser Rhythmus Section aus Schlagzeug und Bass supportierte die Pianistin souverän, die internationale Verständigung klappte ausgezeichnet. Dies sahen auch die Anwesenden so und geizten nicht mit Applaus. Shih Wie liess es sich auch nicht nehmen, alle Gäste, von denen sie die meisten schon kannte, persönlich zu begrüssen, ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Dann genoss man noch den schön assortierten Dessertteller bei swingenden Klängen des“Shi Wei Trios“. So kamen die Anwesenden Gäste unverhofft noch in den Genuss einer veritablen Weltpremiere, denn dieses Trio hatte vorher noch nie konzertiert. Bald schon, viel zu früh, war es Zeit um aufzubrechen, waren doch auch Gäste anwesend, die mit Bern oder Zürich, eine etwas weitere Heimreise hatten als die meisten anderen. Bleibt mir noch, allen irgendwie involvierten recht herzlich zu danken und denke, dass es für alle, ob vor oder hinter den Kulissen, ein unvergessliches Erlebnis war.
Fotos: https://www.shihweihuang.com/ Edith Budmiger, Mona Wermelinger
Link auf den Artikel über das Shih Wei Konzert in der Klosterkirche von Noémie Felber:
www.coiffeurteam.ch www.untertor.ch
Homepages der andern Kolumnisten: annarybinski.ch www.gabrielabucher.ch
leonardwuest.ch www.herberthuber.ch www.noemiefelber.ch Paul Ott:www.literatur.li