Informationen der Baudirektion zu laufenden Projekten
West-Ost-Verbindung: Baustart verschiebt sich
Der Baustart der West-Ost-Verbindungsstrasse (WOV) verzögert sich. Geplant wäre gewesen, im kommenden Frühling mit den Bauarbeiten zu starten. Grund für den Verzug sind die hängigen Gerichtsentscheide. Baudirektor Roger Nager betont, dass damit in keiner Weise Kritik geäussert oder Druck auf das Obergericht des Kantons Uri ausgeübt werden soll. «Es ist richtig, dass die Beschwerden seriös abgehandelt werden», so Nager. Wie lange sich die Arbeiten verzögern, ist derzeit nicht abschätzbar. Ursprünglich geplant gewesen ist, dass WOV, A2-Halbanschluss und der neue Kantonsbahnhof in Altdorf zusammen Ende 2021 eröffnet werden.
A2-Halbanschluss kommt nur mit WOV
Ohne WOV jedoch werden aber die Arbeiten am neuen A2-Halbanschluss Altdorf Süd kaum starten können. Das ASTRA, das den Halbanschluss finanziert und baut, hat stets betont, dass beide Projekte gleichzeitig umgesetzt werden sollen.
Buskonzept per Ende 2021
Der Kantonsbahnhof ist gut im Fahrplan. Das bedeutet, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Kanton Uri wie geplant umgesetzt werden kann und der neue Kantonsbahnhof in Altdorf zur zentralen Drehscheibe für Bus und Bahn wird. Das neue Buskonzept mit verbesserten Verbindungen wird wie geplant auf Ende 2021 umgesetzt.
Mit der WOV und dem A2-Halbanschluss werden die dicht besiedelten Siedlungsgebiete im Talboden vom Durchgangsverkehr entlastet. Viele Anwohner in Altdorf und Schattdorf leiden unter einer viel zu hohen Luft- und Lärmbelastung.
Neubau Kantonsspital Uri: Urner Unternehmen sichern sich Aufträge
In den vergangenen Wochen konnten weitere Arbeiten für den Um- und Neubau des Kantonsspitals Uri vergeben werden. Stand Ende November 2019 sind rund 70 Prozent der Bauleistungen für den Neubau bereits vergeben worden. Die Aufträge werden gemäss Submissionsgesetz fast ausschliesslich im offenen Verfahren im Staatsvertragsbereich ausgeschrieben. Die Konkurrenz ist gross, da sich Unternehmen aus der ganzen Schweiz und auch dem Ausland bewerben können. Sehr erfreulich ist, dass dennoch viele Urner Unternehmen berücksichtigt werden konnten. Von den Aufträgen, für die sich Urner Unternehmen beworben hatten, gingen über 70 Prozent an Urner Firmen. In Franken ausgedrückt: Bisher gingen Aufträge für 24.5 Millionen Franken ans Urner Gewerbe. «Das ist ein sehr hoher Wert und zeigt, dass die Einheimischen konkurrenzfähig sind und vom Bau direkt profitieren können», sagt Baudirektor Roger Nager.
Bei den Arbeitsvergaben spielt nicht nur der Preis eine Rolle, sondern auch Erfahrung und Referenzen, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens sowie die Schlüsselpersonen. Den Urner Unternehmen kommt auch zugute, dass Arbeitsgemeinschaften (ARGEs) bei den Offerteingaben ausdrücklich zugelassen sind. So können sich Urner Firmen, die für sich alleine zu klein für einzelne Aufträge wären, mit anderen Firmen zusammenschliessen. Als nächste Arbeitspakete werden im Jahr 2020 unter anderem Gipserarbeiten, Bodenbeläge, Deckenbeläge, Schreinerarbeiten, Malerarbeiten oder Umgebungsarbeiten vergeben.
Aktuell ist der Baumeister an der Bodenplatte und dem Untergeschoss am Arbeiten. Die Arbeiten schreiten termingerecht voran. Bis Ende Sommer 2020 sind dann alle Arbeiten für den Neubau vergeben. Voraussichtlich im dritten Quartal 2022 wird der Neubau bezogen. Dann folgt der Umbau des bestehenden Traktes D. Ganz abgeschlossen sein wird der Um- und Neubau des Kantonsspitals Ende 2025.
Kanton startet Wettbewerb für Ersatzneubau Werkhof Betrieb Kantonsstrassen
Der Kanton Uri muss den Werkhof des Betriebs Kantonsstrassen in den nächsten Jahren erneuern. Die heutige Anlage auf der Parzelle Galgenwäldli ist komplett veraltet und muss dringend saniert werden. Der Landrat hat einen entsprechenden Projektierungskredit bereits genehmigt.
Seit Juli 2019 läuft der Projektwettbewerb. In einem ersten Schritt – der Präqualifikation – wurden die am besten geeigneten Planungsteams gesucht. Insgesamt sind 39 Bewerbungen beim Amt für Hochbau eingegangen. Die Planungsteams bestehen aus Architekt, Bauingenieur und Landschaftsarchitekt, die entsprechende Referenzen ausweisen können.
Für die zweite Phase des Projektwettbewerbs wurde vom Preisgericht die best geeigneten Teams ausgewählt. Insgesamt 14 Teams können nun einen Projektvorschlag ausarbeiten. Auch Urner Planer konnten das Preisgericht überzeugen – von den 14 Wettbewerbsteams stammen 3 aus dem Kanton Uri. Ausgewählt wurden auch 2 Nachwuchsbüros. Das Siegerprojekt wird im April 2020 erkoren. Anschliessend wird das Vor- und Bauprojekt ausarbeitet ehe der Baukredit dem Landrat vorgelegt und schliesslich das Urner Stimmvolk über den Ersatzneubau entscheiden kann.
Der Werkhof des Betriebs Kantonsstrassen ist wichtig für den täglichen Unterhalt der Urner Strassen. Von hier aus werden die Unterhalts-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten sowie Winterdienst oder Felsräumungsarbeiten auf dem insgesamt 153 Kilometer langen Strassennetz ausgeführt.
Axenstrasse: Kantone Uri und Schwyz machen in Bern Druck
Am 26. November 2019 sind Delegationen der Kantone Uri und Schwyz gemeinsam in Bern zum Thema «Herausforderung Axenstrasse» vorstellig geworden. Die Kantone Uri und Schwyz haben erneut mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass die hängigen Einsprachen rechtskonform aber speditiv erledigt und die Plangenehmigung für den Bau erteilt werden. Den Delegationen wurde mitgeteilt, dass ein Entscheid zum Plangenehmigungsverfahren im 1. Quartal 2020 erwartet werden kann.
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Institut «Kulturen der Alpen» lanciert erstes Projekt
Das Urner Institut «Kulturen der Alpen» an der Universität Luzern steckt mitten in der Aufbauphase. Ab Februar 2020 befassen sich die Forscher des Instituts intensiv mit Urner Seilbahnen.
Der Kanton Uri baut aktuell in enger Zusammenarbeit mit der Universität Luzern ein universitäres Forschungsinstitut auf. Das Urner Institut Kulturen der Alpen an der Universität Luzern bezog kürzlich in Altdorf Räumlichkeiten der Dätwyler-Stiftung. Mit Romed Aschwanden konnte ein einheimischer Historiker als Geschäftsführer gewonnen werden. Als Institutsleiter sind die Universitätsprofessoren Prof. Dr. Boris Previšić, Prof. Dr. Roland Norer, und Prof. Dr. Speich Chassé vorgesehen (siehe Box).
Am Institut in Altdorf werden ab dem kommenden Jahr mehrere Doktorierende tätig sein, die sich im Rahmen ihrer Dissertationen mit regionalen und gesamtalpinen Fragestellungen im Kontext globaler Herausforderungen auseinandersetzen. Zudem sind wissenschaftliche Tagungen geplant – dies als Beitrag zur lokalen Verankerung und zur Förderung der interdisziplinären Forschung. Das Institut wird am 29. Februar 2020 offiziell eröffnet.
Urner Professor komponiert in seiner Heimat
Das Urner Institut Kulturen der Alpen an der Universität Luzern lanciert nun sein erstes grösseres Projekt. Dazu spannt das Institut mit der Universität Luzern und der Hochschule für Musik der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Basel zusammen. Das Projekt befasst sich mit Seilbahnen im Kanton Uri und besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil wird aus historischer Perspektive untersucht, wie die Erschliessung des alpinen Raums durch Seilbahnen in den vergangenen rund hundert Jahren das Leben der Bevölkerung, die Nutzung der Berggüter und die Landschaft selbst verändert hat. Im zweiten Projektteil soll aus typischen Seilbahngeräuschen eine Komposition entstehen, die schliesslich als Klanginstallation der Öffentlichkeit vorgeführt wird.
Romed Aschwanden, Geschäftsführer des Urner Instituts Kulturen der Alpen an der Universität Luzern, zeichnet sich für die historische Recherche verantwortlich. Dabei will der Forscher nicht nur einfach historische Quellen heranziehen, sondern auch mit Zeitzeugen Interviews führen. Den musikalischen Part übernimmt Michel Roth. Der im Kanton Uri aufgewachsene Komponist ist Professor für Komposition und Musiktheorie, Analyse und Tonsatz an der Hochschule für Musik FHNW. Ebenfalls am Projekt beteiligt ist Prof. Dr. Boris Previšić von der Universität Luzern. Der Schweizerische Nationalfonds unterstützt das interdisziplinäre Seilbahn-Projekt mit einem Förderbeitrag. Der Start erfolgt Anfang Februar, innert eines Jahres wird das Projekt abgeschlossen sein.
Urner Regierungsrat erreicht sein Ziel
Das Institut «Kulturen der Alpen» an der Universität Luzern bildet organisatorisch eine von der Universität Luzern unabhängige Einheit und wird vorerst für eine Dauer von drei Jahren (2019 bis Ende 2022) betrieben. Dies jedoch mit dem klaren Ziel, das Projekt anschliessend definitiv weiterzuführen. Damit wird das im Urner Regierungsprogramm 2016 bis 2020+ gesetzte Ziel für die physische Präsenz eines Bildungs- beziehungsweise Forschungsinstituts aus dem Hochschulbereich erreicht.
Der Verein Wissenschaft Uri dient während der ersten drei Jahre als Projektträger. Der Verein besteht aus dem Kanton Uri sowie den beiden Urner Korporationen Uri und Ursern. Finanziert wird das Vorhaben durch den Kanton Uri und die Dätwyler Stiftung. Die drei Professoren der Institutsleitung bleiben hingegen bei der Universität Luzern angestellt.
Die Institutsleitung (Box)
Drei Professoren werden das Urner Institut Kulturen der Alpen an der Universität Luzern aus wissenschaftlicher Sicht leiten. Für die Institutsleitung vorgesehen sind:
- Prof. Dr. Boris Previšić: Er ist seit Januar 2015 SNF-Förderprofessor für Literatur- und Kulturwissenschaften an der Universität Luzern und leitet unter anderem das Projekt «Musikalische Paradigmen in Literatur und Kultur» mit einem Schwerpunkt im Zeitalter der Aufklärung und in der Gegenwart. Boris Previšić ist einem breiteren Publikum als Herausgeber des Buchs «Gotthardfantasien» (Hier+Jetzt 2016) bekannt.
- Prof. Dr. Roland Norer: 2007 wurde er als Professor für öffentliches Recht und Recht des ländlichen Raumes an die Universität berufen, seit 2015 ist er Ordinarius dieses Lehrstuhls. Gleichzeitig ist er Geschäftsleiter des Center for Law and Sustainability (CLS) an der Universität Luzern. Er begleitete ausserdem verschiedene Projekte in Andermatt aus rechtswissenschaftlicher Sicht.
- Prof. Dr. Daniel Speich Chassé: Daniel Speich Chassé ist seit 2018 ordentlicher Professor für Globalgeschichte an der Universität Luzern. Seine Interessen umfassen die Digitalisierung, die Umwelt und die weltwirtschaftliche Ungleichheit in epochenübergreifender Sicht. Dank einer SNF-Förderprofessur kam Daniel Speich Chassé 2011 an die Universität Luzern.
Als Präsident des wissenschaftlichen Beirats des Instituts vorgesehen ist Prof. em. Dr. Jon Mathieu. Von 2006 bis 2018 war er Titularprofessor mit ständigem Lehrauftrag an der Universität Luzern. Von 2007 bis 2012 lehrte er zudem Umweltgeschichte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Von 2010 bis 2016 amtete er auch als Mitglied des Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds. Seit 2018 ist er emeritiert.
Weitere Infos: www.kulturen-der-alpen.ch
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Start des Projekts «DigiTax Uri»
Die Stimmberechtigten haben in der Volksabstimmung vom 20. Oktober 2019 den Verpflichtungskredit zur Digitalisierung der Steuerprozesse natürlicher Personen mit deutlicher Mehrheit (73.7 %) angenommen. Das Gesamtprojekt läuft in der Finanzdirektion unter der Bezeichnung «DigiTax Uri» und verfolgt das Ziel, die Excel-Steuererklärung durch eine zeitgemässe elektronische Deklarationslösung und parallel dazu die bis heute bestehenden Papiersteuerdossiers und -archive durch elektronische Dossiers zu ersetzen. Der Regierungsrat genehmigte die Projektorganisation und beauftragte gleichzeitig die Projektleitung mit der Durchführung des Submissionsverfahrens für die Beschaffung einer elektronischen Steuererklärung. Die Einführung der neuen Deklarationslösung ist auf das Frühjahr 2022 geplant.
Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler erwarten heutzutage eine einfache und möglichst intuitive Steuerdeklarationslösung. Mit der deutlichen Zustimmung der Urnerinnen und Urner zum Verpflichtungskredit kann jetzt der Kanton die Ablösung der Excel-Steuererklärung durch eine moderne webbasierte Steuererklärung angehen. Das Projekt «DigiTax Uri» bildet eine wichtige Grundlage für die Digitalisierung der Urner Steuerbehörden. Digitalisierung darf aber nicht nur als technisches Projekt verstanden werden, vielmehr wird damit eine eigentliche Transformation von papierbasierten Arbeitsprozessen auf digitale Arbeitsabläufe angestossen und die Arbeit der Steuerbehörden wird sich dadurch grundlegend verändern.
Der Regierungsrat hat an seiner Sitzung vom 12. November 2019 die Projektorganisation des Projekts «DigiTax Uri» genehmigt (siehe www.ur.ch/digitax). Der Projektleiter Marino Mathys ist für die Planung, Überwachung und Umsetzung des Gesamtprojekts verantwortlich und rapportiert direkt dem Projektlenkungsausschuss, der von Finanzdirektor Urs Janett geleitet wird. Im Ausschuss wird aufgrund der Bedeutung des Projekts auch ein Gemeinderatsmitglied als politische Vertretung der Gemeinden neben Kantonsvertretern Einsitz nehmen.
Auf dem Weg zur digitalen Organisation werden die direkt betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Amt für Steuern und den Gemeindesteuerämtern mit einbezogen, um sie für die neue digitale Welt vorzubereiten und zu begeistern. Die neuen Arbeitsprozesse werden in verschiedenen Projektteams erarbeitet, in die neben Mitarbeitenden vom Kanton auch Mitarbeitende von Gemeindesteuerämtern von Beginn weg eingebunden sind.
Der Regierungsrat beauftragte die Projektleitung mit dem Projektstart und mit der Durchführung des Submissionsverfahrens für die Beschaffung einer elektronischen Steuererklärung. Im zweiten Quartal 2020 wird der Regierungsrat über die Vergabe der Arbeiten entscheiden. Die Einführung der neuen Deklarationslösung ist auf das Frühjahr 2022 (Steuerperiode 2021) geplant. Der Regierungsrat ist überzeugt, mit dem zurzeit finanziell grössten Digitalisierungs-Projekt der Kantonalen Verwaltung einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag an eine digitale Verwaltung zu leisten und damit den Bürgerinnen und Bürgern einen erheblichen Mehrwert im Steuerwesen bieten zu können