Die große MEEDIA-Analyse des TV-Jahres
2012: RTL im freien Fall, ZDF dank EM vorn
Das Jahr 2012 war kein gutes Jahr für die großen TV-Sender. Unter den großen fünf Kanälen gibt es nur einen Gewinner: das ZDF. Den Mainzern verhalf die Fußball-EM zu einem Jahres-Plus von 0,5 Prozentpunkten, mit 12,6% führt man nun vor dem Ersten und RTL (je 12,3%). RTL ist dabei der große Verlierer des Jahres. Neben den 1,8 Zählern im Gesamtpublikum verlor der Sender auch 2,5 Punkte bei den 14- bis 49-Jährigen, bleibt dort aber noch die Nummer 1. Aufwärts ging es für Vox und RTL II.
Die Fußball-EM war natürlich das prägende TV-Ereignis des Jahres. In den Sendungs-Charts belegt die EM inklusive der jeweiligen Halbzeit-Nachrichtensendungen 17 der Top-20-Plätze. Lediglich dem Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Chelsea gelang es mit zweiter Halbzeit, Verlängerung und Elfmeterschießen, der EM ein paar Plätze abzuringen.
Ohne Fußball und zugehörige Nachrichtensendungen besteht das Jahres-Ranking 2012 auf den ersten 20 Plätzen aus „Tatort“, Boxen, „Wetten, dass..?“ und Formel 1. Heftige elf der 20 Ränge gehen an die ARD-Krimireihe, die beiden Top-Folgen kamen mit etwas mehr und etwas weniger als 12 Mio. Zuschauern aus Münster. Das unangefochtene Top-Programm des Jahres war abseits von Fußball und Nachrichten aber das „Wetten, dass..?“-Debüt von Markus Lanz: Von den 13,59 Mio. Zuschauern sind inzwischen aber nicht einmal mehr 9 Mio. übrig geblieben.
In den Sender-Charts führt erstmals seit 2005 das ZDF den Markt an. Damals gemeinsam mit dem Ersten sind die Mainzer diesmal alleinige Nummer 1. Mit 12,6% verbesserte man sich als einziger Top-5-Sender gegenüber 2011 – um immerhin einen halben Prozentpunkt. Das Erste büßte trotz der Fußball-EM und Olympia 0,1 Zähler gegenüber 2011 ein, fiel damit erneut auf einen historischen Minusrekord. Nie zuvor erreichte der Sender einen so geringen Jahres-Marktanteil.