Lohnrunde 2012/2013: Passable Resultate für die Industrie und andere Branchen

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logo-angestellte-schweiz-employ-s-suisseZürich (ots) – Trotz Frankenstärke und trotz Abkühlung der internationalen Konjunktur: Es gibt real mehr Lohn. Allerdings vielerorts in eher bescheidenem Umfang.

Die Lohnerhöhungen bewegen sich in den meisten Brachen in erwartbarem Rahmen. Schwierig gestalteten sich die Lohnverhandlungen in den Branchen, die unter dem starken Franken leiden und die exportorientiert sind. Da die Prognose des Bundesamtes für Statistik für die Jahresteuerung 2012 bei -0,7% liegt, resultiert auch bei kleinen Erhöhungen der Nominallöhne eine Reallohnerhöhung.

MEM-Industrie: Lohnerhöhungen trotz Frankenstärke und Konjunkturabschwung Was haben die Industrie-Arbeitgeber im letzten Jahr über den starken Franken und eine aufziehende Krise gejammert! Was haben sie für das Jahr 2012 für Horrorszenarien an die Wand gemalt! Bei den Lohnverhandlungen schätzten die meisten die Situation dann doch etwas realistischer ein.

Rund 1% mehr Lohn forderten die Angestellten Schweiz für die Lohnrunde 2012/2013 für die Angestellten der Industrie. Es ist den Arbeitnehmervertretungen gelungen, dies in schwierigem Umfeld fast zu erreichen. Im Schnitt gibt es in den bisher den Angestellten Schweiz bekannten Betrieben rund 0,9% mehr Lohn. Dies, obwohl die Branche 2012 geschrumpft ist und die Aussichten gemäss BAK Basel für den Maschinenbau negativ bleiben dürften.

Die Uhrenindustrie, die wie die Maschinenindustrie stark exportabhängig ist, brummt auf vollen Touren. Trotzdem sollen die Reallöhne nicht steigen – das ist unanständig!

Chemie/Pharma: Gute Abschlüsse in der Pharma lassen hoffen Für die chemische Industrie liegen praktisch keine Abschlüsse vor. In der Pharma-Industrie lassen die Resultate bei Roche und Cilag von 1,5%, respektive 1,4%, aufhorchen. Sie sind allerdings angesichts einem vom BAK Basel erwarteten Wachstum der Branche Chemie/Pharma von 1,7% im laufenden Jahr durchaus angemessen. Die Abschlüsse in der chemischen Industrie dürften niedriger ausfallen, da die Chemie wesentlich mehr unter dem starken Franken leidet.

Sorgenkind Gastgewerbe Neben der Industrie bekommt auch das Gastgewerbe die Frankenstärke brutal zu spüren. Die weit verbreiteten Nullrunden sind für die Angestellten dieser Branche, die sowieso im vergleich zu anderen Branchen wenig verdienen, ein harter Schlag. Das Jahr 2013 wird gemäss BAK Basel wieder etwas besser. Lohnerhöhungen Mitte Jahr wären sicher angebracht!

Detailhandel: Angestellte hätten mehr verdient Trotz Frankenstärke und Einkaufstourismus floriert der Detailhandel in der Schweiz. Da wirken Lohnerhöhungen von vielerorts nicht einmal 1% schäbig. Die Angestellten mit ihren kleinen Löhnen hätten mehr verdient.

Bankangestellte büssen für Fehler ihrer Arbeitgeber Dass bei den Banken die Löhne nicht mehr markant steigen würden war zu erwarten (CS 0,7%, UBS 0,7%, ZKB 0,4%) – und ist sicher eine gesunde Entwicklung. Allerdings trifft es nicht nur die für die Finanzkrise Verantwortlichen, sondern alle Angestellten. Ein Ausgleich der immer noch sehr unterschiedlichen Saläre der Angestellten innerhalb einer Bank wäre ein Gebot der Stunde.

Löhne des Mittelstandes müssen steigen Die kürzlich veröffentlichte Mittelstands-Studie von Avenir Suisse hat es an den Tag gebracht: Die Löhne des Mittelstandes sind weniger stark gestiegen als die hohen und tiefen Gehälter. Die Angestellten Schweiz betrachten diese Entwicklung mit Sorge. Sie führt zu einer gefährlichen Polarisierung der Gesellschaft. Die Angestellten Schweiz werden sich engagiert für gute Löhne im mittleren Bereich einsetzen. Sie werden sich aber auch dafür stark machen, dass die Belastung des Mittelstandes durch Steuern und Abgaben sinkt. Insbesondere sollen Zweitverdienste nicht völlig überproportional besteuert werden.

Die Angestellten Schweiz sind das Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für Angestellte. Rund 23 000 Angestellte sind Mitglied.

Weitere Infos zu den Angestellten Schweiz: www.angestellte.ch.

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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