Die besonderen Witterungsbedingungen 2019 forderten die Luzerner Winzerinnen und Winzer heraus. Der Ertrag pro Fläche und die Zuckergehalte liegen im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Menge war nur im Ausnahmejahr 2018 höher.
Für die Luzerner Winzerinnen und Winzer beginnt das Weinjahr 2019 schwierig. Nach einem frühen Austrieb fiel Anfang Mai Schnee, gefolgt von Nächten mit Frost. Bis Ende Mai stand die Vegetation fast still. Ende Juni, kurz nach der Blüte der Reben, erreichte eine erste, Ende Juli eine zweite Hitzewelle die Schweiz. Die Auswirkungen der Hitze und der Trockenheit waren Schäden durch Sonnenbrand und Echten Mehltau. Im Spätsommer und Herbst regnete es deutlich mehr. Der Druck auf die Traubenfäulnis, die Stiellähme und die Kirschessigfliege nahmen zu. Ein Grossteil der Ernte wurde von Ende September bis Anfang Oktober jedoch bei guten Bedingungen eingebracht.
Potenzial für einen guten Jahrgang
Beim Blauburgunder wurden im Durchschnitt 94 Grad Öchsle (Vorjahr: 101), beim Riesling-Silvaner 75 Grad (Vorjahr: 81) gemessen. Den höchsten Wert erreichte die robuste Frühsorte Solaris mit 100 Grad Oechsle. Mit über 90 Grad Oechsle erreichten auch Sorten wie Cabernet Jura, Malbec und Merlot Spitzenwerte. Die gemessenen Zuckergehalte befinden sich auf dem Niveau der vergangenen zehn Jahre. Durch den hohen Reifegrad, die guten Säurewerte und die kühlen Nächte im Herbst ist dennoch das Potenzial für sehr gute Weine gegeben.
Zweitgrösste Erntemenge nach 2018
Auf einer Rebfläche von 68 Hektaren wurden 428 Tonnen Trauben geerntet. Das sind 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Um die Kontinuität am Markt zu gewährleisten, scheint eine Ernte in dieser Höhe und in dieser Qualität ideal. Die Höchstmengen für die AOC-Weine im Kanton Luzern wurde analog den Vorjahren auf 1000 g/m² beim Blauburgunder und 1200 g/m² bei allen übrigen Sorten festgelegt. Der Anteil der weissen Trauben ist mit 246 Tonnen höher als jener der roten Trauben mit 182 Tonnen. 96 Prozent der Menge wird zu Weinen mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung «AOC Luzern» verarbeitet. Der Rest wird als Schweizer Landwein etikettiert.
Die Weinlesekontrolle der Dienststelle Landwirtschaft und Wald erfasste 52 Sorten auf einer Fläche von 68 Hektaren. 30 Prozent der Rebfläche wird mit PIWI-Sorten (pilzwiderstandsfähig) und 15 Prozent nach den Richtlinien des biologischen Landbaus bewirtschaftet. Erhoben wurden 50 Betriebe.
Anhang
Daten Weinlese Kanton Luzern 2019[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]