In Krisensituationen geraten die Schwächsten einer Gesellschaft am stärksten unter die Räder. Das ist auch in der aktuellen Corona-Krise der Fall. Caritas setzt sich deshalb vehement für die Armutsbetroffenen und für Familien in prekären Lebenssituationen ein.
Die Hilferufe, welche Caritas in den letzten Tagen erhalten hat, zeigen auf, wie aktuelle Notlagen von Menschen am Existenzminimum aussehen. Da sind die Frauen und Mütter, die einen Teil ihres Einkommens als Reinigungskraft in einem privaten Haushalt verdienen. Viele von ihnen werden jetzt nach Hause geschickt und sie bekommen auch keine Arbeitslosenentschädigung, weil sie von der Arbeitgeberin nicht bei den Sozialversicherungen angemeldet waren. Da sind jene Familien, die die Rechnung für den Arztbesuch nicht bezahlen können, da ihre Krankenkasse wegen der Franchise nicht dafür aufkommt. Da ist jene Mutter, die nebst ihren eigenen Kindern auch noch als Tagesmutter tätig war und jetzt nicht mehr gebraucht wird und auch keinen Lohn mehr erhält. Da sind all die Aushilfen im Gastgewerbe, die einen Zuverdienst hatten und denen nun das Geld fehlt.
Hugo Fasel, Direktor der Caritas Schweiz, sieht Menschen in solchen Situationen in akuter Gefahr: «Genauso wie Kleinbetriebe in Liquiditätsprobleme geraten, fehlt auch vielen armutsgefährdeten Familien das Geld, um ihre Rechnungen auf das bevorstehende Monatsende hin zu bezahlen. Für sie steht kein vom Finanzdepartement garantierter Kredit zur Verfügung. Familien und Alleinstehende mit Kleineinkommen und einem Zuverdienst geraten innert kürzester Zeit in die Krise. Die Ärmsten trifft es heftig.»
Je prekärer die Anstellungsbedingungen, desto grösser sei das Risiko, dass es jetzt zu Ausfällen komme, betont Hugo Fasel: «Das ist besonders für jene Menschen folgenschwer, die sich bisher aus eigener Kraft knapp über dem Existenzminimum halten konnten. An diese besonders verletzliche Gruppe richten wir die Nothilfe-Aktion der Caritas, für die wir auch auf Solidarität und Unterstützung der Bevölkerung angewiesen sind. Wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass Menschen wegen der Corona-Krise in die Sozialhilfe gedrängt werden.»
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