Kanton Luzern: Wiederaufnahme des Schulbetriebs: Details zur Umsetzung

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Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann

Im Kanton Luzern starten die Volksschulen und die 1. und 2. Klassen des Untergymnasiums am 11. Mai mit dem Präsenzunterricht – die Klassen der Gymnasien und Berufsfachschulen am 8. Juni. Die Schulen bereiten sich nach dem corona-bedingten Unterbruch mit einem Schutzkonzept auf die Wiedereröffnung vor. An einer Medienkonferenz orientierten Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann und die verantwortlichen Dienststellenleitenden über die Details.

Nach fast zwei Monaten Unterbruch dürfen die Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schulen (Primar- und Sekundarschule, 1. und 2. Klasse Untergymnasium) wieder mit dem Präsenzunterricht starten. Der reguläre Schulbetrieb wird hochgefahren. Am 8. Juni folgen die weiteren Klassen der Gymnasien und der Berufsfachschulen.
Der Bundesrat hat am 29. April 2020 ein Schutzkonzept für die Kantone vorgelegt, damit die nach wie vor geltenden BAG-Vorgaben zu Hygiene und Abstand eingehalten werden können.

Regierungsrat Marcel Schwerzmann ist überzeugt, dass die Schulöffnung im Kanton Luzern gut und geordnet vonstattengehen wird. «Wir sind bereits weit in der Vorbereitung der Umsetzung und haben für alle Schulstufen konkrete Schritte vorgesehen, um einen so weit wie möglich normalen Schulbetrieb aufnehmen zu können.» Die Schulleitungen und Lehrpersonen – so der Bildungsdirektor – werden mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein die kommenden Herausforderungen anpacken. Und weiter: Die Schülerinnen und Schüler freuen sich wieder auf den Präsenzunterricht.

Volksschulen: Grundkompetenzen stehen im Zentrum
Für die Volksschulen sind bereits Weisungen und ein konkretes Schutzkonzept erarbeitet und den Schulleitungen zugestellt worden. Die Schulen erhalten Vorgaben unter anderem für den Einsatz der Lehrpersonen, die Abstandsregeln und Hygienebestimmungen. Charles Vincent, Leiter Dienststelle Volksschulbildung, betont, dass in den kommenden Wochen bis zu den Sommerferien die Erreichung der Grundkompetenzen im Zentrum stehe. Leistungskontrollen sollen nicht in allen Fächern mit Noten bewertet werden – in der Primarschule lediglich in den Fächern Deutsch, Mathematik, Natur/Mensch/Gesellschaft, in der Sekundarschule in Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik. Vincent sagt weiter, dass die schul- und familienergänzenden Tagesstrukturen der einzelnen Schulen ab dem 11. Mai wieder im gewohnten Rahmen geführt werden.

Gymnasiale Maturaprüfungen wie geplant nur in schriftlicher Form
Die Luzerner Maturanden an Gymnasien werden wie bereits angekündigt ihre schriftlichen Abschlussprüfungen in den kommenden Wochen absolvieren. Der Bund hat den Kantonen zugestanden, kantonale Lösungen zu wählen. Angesichts der Fallzahlen und der räumlichen sowie regionalen Voraussetzungen im Kanton Luzern ist somit die Durchführung des schriftlichen Teils der Matura gut möglich. Der Leiter der Dienststelle Gymnasialbildung, Aldo Magno, führt aus, dass bei der Notensetzung Anpassungen beim Runden vorgenommen werden, um eine faire Beurteilung zu gewährleisten. Die ersten beiden Klassen des Untergymnasiums als Teil der obligatorischen Schulzeit starten am 11. Mai, setzen ihren Präsenzunterricht während der Maturaprüfungen aus und werden nicht im Schulhaus unterrichtet, sondern nochmals per Fernunterricht zugeschaltet. An der Kantonsschule Alpenquai finden zuerst die Maturprüfungen statt und das Untergymnasium nimmt den Präsenzbetrieb anschliessend am 25. Mai auf. An den Kantonsschulen werden räumliche und organisatorische Vorkehrungen getroffen, um die BAG-Vorgaben einzuhalten: so bleiben die Mensen vorerst noch geschlossen und Sonderwochen wie Exkursionen finden nicht statt. Ende Schuljahr sollen reguläre Zeugnisse ausgestellt werden. Dies ist möglich, weil der Kanton bei den Gymnasien die Jahrespromotion anwendet.

Berufsmatura: Keine Prüfungen, nur Vornoten
Die Berufsmatura wird dieses Jahr gesamtschweizerisch aufgrund der Basis der Erfahrungsnoten erworben. Die entsprechende Regelung erfolgte durch den Bundesrat, auf eine Schlussprüfung wird verzichtet. Im Bereich Berufsbildung zeigt sich auch, dass sich die aktuelle Lehrstellensituation aufgrund der Corona-Situation nicht verschlechtert hat. Christof Spöring, Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, bestätigt, dass sich die Zahlen der neuen Lehrverträge etwa im Bereich des Vorjahres bewegen. Wichtig für die Lehrstellensuchenden, so Spöring, sei es, dass sie sich weiterhin aktiv um eine Stelle bemühen und sich bewerben. Schnupperlehren sind mit Einhaltung der BAG-Vorschriften weiterhin möglich. Ab dem 11. Mai wird auch das Berufsinformationszentrum BIZ wieder Beratungen an den Schulen anbieten, aktuell laufen die Gespräche via Fernberatung.

Absage der Diplomfeiern
Ein Wermutstropfen ist die Absage der Lehrabschlussfeiern: diese sind beim bestehenden Versammlungsverbot für grosse Gruppen im gewohnten Rahmen nicht möglich. Die Lernenden erhalten ihre Zeugnisse per Post. Auch die Maturafeiern werden dieses Jahr nicht wie üblich stattfinden, ein würdiger Abschluss der Ausbildung wird jedoch angestrebt.

Hochschulen: Semester abgeschlossen
Die Hochschulen dürfen zwar am 8. Juni 2020 schrittweise ihren Betrieb wiederaufnehmen, allerdings wird der ordentliche Vorlesungsbetrieb bis dahin bereits abgeschlossen sein. Während an der Universität alle Prüfungen digital stattfinden, führen die PH Luzern und die HSLU noch Prüfungen vor Ort durch – selbstverständlich unter Einhaltung der Vorgaben zu Abstand und Hygiene.

Bibliothek und Museen ab 11. Mai zugänglich
Bereits ab 11. Mai darf die Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) wieder öffnen. Die ZHB wird im Hauptgebäude Sempacherpark den Ausleihbetrieb wiederaufnehmen, so dass Bücher zurückgegeben und ausgeliehen werden können. Diese ist ein wichtiger Schritt, vor allem für die Studierenden. Der Lesesaal und der Freihandbereich bleiben bis auf weiteres geschlossen. Die Öffnung von weiteren Bibliotheksstandorten ist zurzeit in Abklärung.

Das Naturmuseum und das Historische Museum werden ebenfalls ab 11. Mai wieder geöffnet sein. Besuchergruppen sollen jedoch maximal aus fünf Personen bestehen. Das Historische Museum startet den Betrieb ab dem 12. Mai mit der Fotoausstellung Luzern.Fotografiert. Im Natur-Museum sind ab 9. Juni die Ausstellungen Stadtwildtiere und Zauneidechse zu sehen.

Anhang
Redetexte anlässlich der Medienkonferenz[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]