Tag der Biodiversität: So schützt der Kanton Luzern die Arten

Spread the love

Die Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) wurde letztmals in den 1980er-Jahren im Seetal gesichtet. Sie gilt im Kanton Luzern als verschollen (Bild: Albert Krebs).

Der 22. Mai ist der Internationale Tag der Biodiversität. Mit dem Planungsbericht Biodiversität zeigt der Kanton Luzern auf, wo er heute steht und wie negative Veränderungen wieder gut gemacht werden können. Bereits seit 20 Jahren hat der Kanton Luzern erste Artenhilfsprogramme lanciert. Er versucht mit weiteren Projekten, die Artenvielfalt zu erhalten. Als Basis für die Förderung von Arten werden Bestandserhebungen gemacht und Verbreitungskarten erstellt. Mit dem Programm «Botanischer Artenschutz» werden Bestände bedrohter Pflanzenarten überprüft und Massnahmen zur Erhaltung und Förderung ergriffen. Um verschollene Pflanzenarten aufzuspüren oder bedrohte Bestände zu kontrollieren, ist der Kanton auf die Mithilfe von Freiwilligen angewiesen.

Die Bestände des gefährdeten Keulen-Bärlapps (Lycopodium clavatum) im Luzerner Mittelland sind unbekannt (Bild: Albert Krebs).

Biodiversität ist ein sehr wertvolles Gut. Der Begriff ist zwar in aller Munde, doch die Bedeutung der Biodiversität für unser Wohlergehen wird nach wie vor unterschätzt. Die Ökosystemleistungen, von denen wir täglich profitieren, sind keine Selbstverständlichkeit. Denn durch die hohe Bevölkerungsdichte und die intensive Land- und Ressourcennutzung ist die Erhaltung und Förderung der Biodiversität wichtiger denn je. Mit dem Planungsbericht Biodiversität, der den Kantonsrat Ende Januar 2020 zur Kenntnis genommen hat, zeigt der Kanton Luzern auf, wo er heute steht. Ebenso beschreibt er, welches Engagement nötig ist, um die Biodiversität auf dem heutigen Niveau zu halten oder bereits eingetretene negative Veränderungen wiedergutzumachen.

Biodiversität in schlechtem Zustand
In den vergangenen Jahrzehnten erlitt die Biodiversität weltweit in allen Ökosystemen starke Verluste, ihr Zustand gilt heute als bedroht. Das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz verpflichtet deshalb die Kantone zum Schutz der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Der Kanton Luzern setzt verschiedene Artenhilfsprogramme um. Um jedoch Schutz- und Fördermassnahmen zu ergreifen, müssen die Bestände der verschiedenen Arten bekannt sein. In den letzten Jahren erfolgten Bestandsanalysen für die Artengruppen Amphibien, Reptilien und Libellen. Für Peter Ulmann, Abteilungsleiter Natur, Jagd und Fischerei bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald ist klar: «Wir können nur schützen, was wir kennen. Dabei sind für uns Fundbeobachtungen zentral, die von freiwilligen Naturinteressierten gemeldet werden. Ohne ihre Mithilfe könnte der Kanton die Grundlagenarbeiten nicht bewältigen.»

Einsatz für verschollene und seltene Pflanzen
Auch für verschiedene Pflanzenarten liegen nur sehr alte Nachweise vor oder der Zustand der Populationen ist schlecht dokumentiert. Um den Informationsstand zu verbessern, werden botanisch interessierte Personen gesucht, die alte Fundstellen oder schlecht bekannte Standorte seltener Pflanzen überprüfen. Info Flora Zentralschweiz unterstützt die Behörden in der Artförderung fachlich und koordiniert die botanischen Artenhilfsprogramme in der Zentralschweiz. Interessierte können sich bei Info Flora Zentralschweiz melden (siehe Kontakt).

Anhang
Planungsbericht Biodiversität
Webseite Natur des Kantons Luzern
Botanisches Artenschutzprojekt in Zusammenarbeit mit Info Flora: www.infoflora.ch
Webseite des Bundes: Biodiversität
Magazin «die umwelt»: Dossier Biodiverstität

Strategiereferenz Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie: Luzern steht für Nachhaltigkeit[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]