Die Corona-Pandemie bedroht Menschen mit Krebs als Risikogruppe ganz besonders. Umso wichtiger ist es, dass sie in dieser schwierigen Zeit kompetente Anlaufstellen haben. Die Krebsliga unterstützt Betroffene und ihre Angehörigen mit fundierten Informationen und Antworten auf ihre Fragen. Der Jahresbericht der Krebsliga Schweiz zeigt: Digitale Informations- und Beratungsplattformen entsprachen bereits vor dem Ausbruch des neuen Coronavirus einem zunehmenden Bedürfnis.
Im vergangenen Jahr engagierte sich die Krebsliga für Betroffene und Angehörige mit massgeschneiderten Beratungsangeboten, aktuellem Informationsmaterial, Forschungsförderung und politischen Vorstössen. Massnahmen, die in der aktuellen Situation nötiger sind denn je. Denn zur Sorge um die Diagnose Krebs kommt nun die Angst vor COVID-19 dazu. «So unterschiedlich die Bedürfnisse der Betroffenen sind, so breit sind die Angebote der der kantonalen und regionalen Krebsligen und der Krebsliga Schweiz. Wir können damit gerade in der aktuellen Situation auf die Arbeit der vergangenen Jahre aufbauen», sagt Daniela de la Cruz, CEO der Krebsliga Schweiz.
Grosse Nachfrage nach Online-Beratungen
2019 haben fast 6000 Personen die Krebsliga Schweiz für ein kostenloses Beratungsangebot kontaktiert. Schriftliche Online-Beratungen machten dabei fast 40 Prozent aller Anfragen aus, davon ein grosser Teil per E-Mail. Der Chat «Cancerline» stiess vor allem bei Jüngeren auf Interesse. Doch auch telefonische Beratungen über das «Krebstelefon» waren mit 3500 Anrufen nach wie vor sehr gefragt. Dass diese niederschwelligen Beratungsmöglichkeiten den Nerv der Zeit treffen, zeigt der stetige Anstieg der Anfragen in den letzten 25 Jahren des Bestehens des Krebstelefons.
Inhaltlich setzte sich in den Gesprächen der Trend der letzten Jahre fort: Immer häufiger ging es nebst krankheitsspezifischen Fragen auch um existentielle Themen und Sinnfragen. Angesprochen werden etwa Anliegen und Probleme rund um «Leben und Sterben mit Krebs». Ein Thema, das in der aktuellen Situation weiter an Bedeutung gewinnt und sich beispielsweise in einer erhöhten Nachfrage an Patientenverfügungen zeigt.
Rund 420 000 Mal wurden die 190 Broschüren bestellt oder online heruntergeladen, die es in mehreren Sprachen zu einzelnen Krebsarten und zu Themen rund um Krebs gibt.