«Die Hilfe der Caritas gab mir ein Gefühl der Sicherheit». Frau P. aus Genf ist sechzig Jahre alt und arbeitet als Reinigungskraft und Kinderbetreuerin. Mit dem verordneten Lockdown des Bundesrates brach von einem Tag auf den anderen ihr gesamtes Einkommen weg. «Kaum einer meiner vielen Arbeitgeber hat mich bei den Sozialversicherungen gemeldet», erklärt sie. Als sie im April kaum noch Arbeit fand und gerade einmal 100 Franken verdiente, stand sie plötzlich vor dem Nichts. «Jemand gab mir die Nummer der Caritas. Ich rief sofort an und eine Sozialberaterin kümmerte sich rasch um mich. Man hat mich dabei unterstützt, die Miete im April und Mai zu bezahlen. Ich bin so froh, dass sich jemand um mich und meine Tochter kümmert.»
Rund 6000 solcher und ähnlicher Geschichten kann die Caritas bis heute erzählen. So vielen armutsbetroffenen Menschen konnten wir bisher mit Überbrückungsbeiträgen von bis zu 1000 Franken helfen, offene Rechnungen zu bezahlen und so eine existenzielle Notlage abzuwenden. Weiter verteilten wir Einkaufsgutscheine für den Caritas-Markt im Wert von 200’000 Franken, um die Budgets der notleidenden Menschen zu entlasten. Diese Hilfe werden wir in den kommenden Wochen intensiv weiterführen. Denn auch wenn das Virus für den Moment unter Kontrolle scheint: Unter den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Krise werden gerade die Ärmsten noch lange Zeit zu leiden haben.
Unser Aufruf an die Politik findet Gehör
Mit der schnellen Hilfe für Menschen in grösster Not ist es nicht getan. Und das finden nicht nur wir! Unseren Aufruf an die Politik, auch die Schwächsten gezielt zu unterstützen mit konkreten Hilfsmassnahmen wie Direktzahlungen oder Prämienverbilligungen, haben bis heute fast 2000 Personen unterzeichnet. Der Aufruf verhallte nicht ungehört: Mehrere Politikerinnen und Politiker lancierten Vorstösse. Das Thema ist damit in der Politik angekommen. Es liegt nun am Parlament, in der Sommersession Beschlüsse zu längerfristigen Hilfsmassnahmen zu treffen, die Menschen vor dem Abrutschen in die Armut schützen.
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