Die Axensperrung 2019 verringerte die Umweltbelastung deutlich

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Die Luft- und Lärmmessstation im Sommer 2019 in Sisikon

Die Sperrung der Axenstrasse im Sommer 2019 hat die Luft- und Lärmbelastung in Sisikon deutlich verringert. Das Amt für Umweltschutz Uri hat genau hingeschaut und den Unterschied mit und ohne Verkehr gemessen.

Der Schreck war gross, als Ende Juli 2019 am Axen ein grösserer Felsblock knapp an der Strasse vorbeidonnerte. Aus Sicherheitsgründen musste daraufhin die Axenstrasse zwischen Sisikon und Flüelen bis Mitte September geschlossen werden. Der Verkehr auf der Axenstrasse, normalerweise rund 16’000 Fahrzeuge pro Tag, blieb von einem Tag auf den anderen aus. Die Auswirkungen der Strassensperrung waren gross, auf die Pendler, das lokale Gewerbe, aber auch auf die Lebensqualität und die Umwelt.

Das Amt für Umweltschutz Uri hat die Gelegenheit genutzt und mit Unterstützung des Bundesamts für Strassen ASTRA eine Luft- und Lärmmessung an der Axenstrasse in Sisikon durchgeführt. Die Messungen fanden während der Axensperrung statt und dauerten auch noch ein paar Wochen an, als die Strasse für den Verkehr wieder geöffnet wurde.

Die Ruhe ohne Verkehr

Das Ergebnis zeigt den grossen Einfluss, den der Durchgangsverkehr auf das Dorf Sisikon hat. Während der Axensperrung sank der Lärmpegel um rund 9 dB(A). In dieser Zeit traten auch vermehrt ruhige Phasen auf, die praktisch ohne Strassenlärm waren. Nachts dauerten diese Ruhephasen bis zu 30 Minuten, tagsüber war es immerhin noch bis zu 5 Minuten lang ruhig. Bei offener Axenstrasse hingegen kommen ruhige Momente so gut wie nicht vor.

Auch die Luftbelastung war während der Axensperrung geringer. Die Stickoxid- und die Russbelastung sanken um rund 45 – 65 %. Kein Effekt wurde hingegen bei der Feinstaubbelastung festgestellt. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Standard-Methode zur Feinstaubmessung die sehr kleinen Feinstäube aus den Verbrennungsmotoren zu wenig gut erfasst. Andere Feinstaubquellen wie Holzfeuerungen bestimmen daher die gemessenen Werte. Neben dem Verkehr als wichtige Quelle von Schadstoffen wird die Luftbelastung auch durch das Wetter und den Wind bestimmt.

Die Ergebnisse decken sich gut mit einer vergleichbaren Messkampagne, die während der Schliessung des Gotthardstrassentunnels 2006 in Erstfeld durchgeführt wurde. Es zeigt sich, dass der Strassenverkehr nach wie vor massgeblichen Einfluss auf die Luftqualität und die Lärmsituation hat, auch wenn die Emissionen der einzelnen Fahrzeuge durch den technischen Fortschritt stetig sinken.

Der Bericht kann unter www.ur.ch –  Suchbegriff «Axensperrung» – heruntergeladen werden.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]