Marienkäfer werden oft als Glücksbringer bezeichnet. Zurecht, denn sie fressen Blattläuse und Spinnmilben und sind deshalb im Garten gern gesehene Gäste. Das trifft für die einheimischen Marienkäfer zu, nicht aber für seine asiatischen Verwandten.
Der Asiatische Marienkäfer wurde in den 80er-Jahren in Mitteleuropa zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Er wurde hauptsächlich gegen Blattläuse in Treibhauskulturen eingesetzt. Er ist gefrässiger als unsere einheimischen Arten, vertilgt pro Tag 100 bis 270 Blattläuse und hat es auch auf Spinnmilben, Wanzen, Blattwespen und andere Käferarten abgesehen. In der Schweiz wurden die ersten Freilandexemplare 2004 in Basel gesichtet. In der Zwischenzeit hat er sich aber bei uns im Freiland etabliert. Seither hat sich diese asiatische Art massiv ausgebreitet und kommt heute in der ganzen Schweiz vor.
Unsere einheimischen Marienkäfer haben einen schweren Stand gegen den asiatischen Konkurrenten. Dieser ist widerstandsfähiger und so weniger anfällig auf Krankheiten und verdrängt damit die einheimischen Arten mehr und mehr.
In Obstkulturen ist der asiatische Marienkäfer immer noch ein gern gesehener Gast, da er Schädlinge bekämpft. Anders sieht es bei Rebbau aus. Während der Weinlese im Herbst, dann wenn die Nächte kälter werden, verkriecht sich der asiatische Marienkäfer gerne zwischen den Trauben. Gelangen die Marienkäfer im Zuge der Weinlese mit in die Verarbeitung der Trauben, so wirkt sich das negativ auf die Weinqualität aus. Die Fruchtigkeit wird vermindert und der Wein riecht mit der Zeit ranzig.
Im Herbst, wenn sich kalte Tage mit wärmeren abwechseln, suchen die asiatischen Marienkäfer ihr Winterquartier auf. Sie bilden dabei riesige Schwärme. Zu tausenden hängen sie dann an Hauswänden und suchen einen Platz in Ritzen von Fensterrahmen oder Storen. Für die Hausbewohner werden sie so zur Plage. Dies vor allem auch, weil sie gerne immer wieder dieselben Winterquartiere aufsuchen.
Der Staubsauger ist die beste Waffe gegen diese Plage. Damit die Marienkäfer nicht mehr aus dem Staubsaugersack entweichen, muss dieser nach dem Absaugen entweder in einem verschlossenen Sack für einige Stunden im Tiefkühlfach gelagert werden oder der Staubsaugerstaubsack ist sofort im Kehricht zu entsorgen. Diese aufwändige Arbeit muss regelmässig wiederholt werden. Nicht empfehlenswert ist das Zerdrücken oder Zerschlagen der Käfer. Dies verursacht Flecken und einen unangenehmen Geruch. Die kleinen Käfer sondern nämlich bei Gefahr eine klebrige, gelbe und stinkige Abwehrflüssigkeit ab.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]