Prostatakrebs: Früherkennung ist nicht immer die beste Option

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Früherkennungsuntersuchung von Prostatakrebs

Die Früherkennungsuntersuchung von Prostatakrebs ist unter Fachpersonen umstritten. Umso wichtiger ist es, Männer über dieses Thema gut zu informieren. Die Krebsliga bietet auch im Prostatakrebsmonat November entsprechende Beratung und Unterstützung.Zwei Untersuchungsmethoden liefern in der Früherkennung Hinweise auf Prostatkrebs: die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut und die digitale rektale Untersuchung. Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet aber nicht zwingend, dass der betreffende Mann Prostatakrebs hat. Um zu entscheiden, ob weitere Massnahmen wie eine Biopsie nötig sind, stützen sich Ärztinnen und Ärzte heute auf zusätzliche Indikatoren (z.B. die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRI) oder die Ultraschalluntersuchung). Damit soll zuverlässiger bestimmt werden, ob der Tumor behandlungsbedürftig ist oder andere Konzepte zum Zuge kommen. Alternativen zur Operation oder Bestrahlung sind bei gewissen Männern die aktive Überwachung (Active Surveillance) oder die abwartende Beobachtung oder symptomorientierte Therapie (Watchful Waiting). Auch diese Behandlungsoptionen müssen durch entsprechende Fachärzte durchgeführt werden.

Häufig «Falsch positive» Testergebnisse
«Falsch positive» Testergebnisse kommen oft vor. Das bedeutet auch, dass ein hoher PSA-Wert zu unnötigen Biopsien führen kann. Im Moment ist zudem nicht abschliessend geklärt, wie viele Todesfälle durch Früherkennung verhindert werden können und wie häufig es zu Überdiagnosen und Übertherapien kommt. Letztere können zu unnötigen Prostatentfernungen und in gewissen Fällen zu den damit verbundenen Folgen wie Inkontinenz und Impotenz führen. Kurz: Es gibt keinen Konsens zur den Vor- und Nachteilen des PSA-Tests. Deshalb braucht es mehr Wissen über die Früherkennung, Diagnose und Therapie von Prostatakrebs. Die Krebsliga und deren Partnerorganisation, die Stiftung Krebsforschung Schweiz, unterstützen entsprechende Forschungsprojekte. 

Individueller Entscheid
Ob ein Mann Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen möchte oder nicht, ist ein individueller Entscheid, bei dem die persönliche Situation eine wesentliche Rolle spielt. Gewisse Männer möchten sich möglichst früh mit dem Thema auseinandersetzen, auch wenn sie keinerlei Symptome haben. Andere haben Mühe mit der Vorstellung, dass eine Diagnose in gewissen Fällen eine operative Entfernung der Prostata zur Folge haben kann und fürchten sich vor möglichen Folgen wie Impotenz und Inkontinenz. Wichtig ist, dass der Entscheid für oder gegen die Früherkennung nach umfassender Aufklärung über deren Vor- und Nachteile gefällt wird.

Kostenlose Beratung und Information 
Die Krebsliga bietet Beratung und Information zum Thema Prostatakrebs. Einerseits können sich Männer oder deren Angehörige an die 18 regionalen und kantonalen Ligen wenden. Andererseits steht ihnen das Beratungsteam des Krebstelefons via Telefon, E-Mail oder Chat zur Verfügung. Das Krebsforum widmet sich unter www.krebsforum.ch den ganzen November dem Thema Männergesundheit und Männertumoren. Interessierte können sich dort untereinander austauschen oder in der Expertensprechstunde ihre Fragen schriftlich an ausgewiesene Spezialisten stellen. Die Antworten werden laufend im Forum veröffentlicht.

Prostatakrebs in der Schweiz 
Prostatakrebs ist bei Männern die häufigste Krebsart. Pro Jahr erkranken in der Schweiz 6100 daran, fast 1300 sterben an den Folgen der Erkrankung. Prostatakrebs tritt eher bei älteren Männern auf: Fast die Hälfte der Betroffenen ist bei der Diagnose 70 Jahre alt oder älter. Bei unter 50-Jährigen kommt diese Krebsart sehr selten vor.

Die Krebsliga engagiert sich als gemeinnützige Organisation in der Krebsprävention, für die Unterstützung von Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen sowie in der Forschungsförderung. Sie vereinigt als nationaler Verband mit Sitz in Bern 18 kantonale und regionale Ligen und wird vorwiegend durch Spenden finanziert.

 

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Über Leonard Wüst

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