Vorschau auf das Sommer-Festival | 10. August bis 12. September 2021 Festivalthema «ver-rückt»

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Lucerne Festival

Lucerne Festival Orchestra mit Riccardo Chailly und Yannick Nézet-Séguin
Lucerne Festival Academy mit Heinz Holliger, Lin Liao, Johanna Malangré, David Robertson und Ilan Volkov Rebecca Saunders ist «composer-in-residence», Yuja Wang «artiste étoile»
Festivalauftakt mit jungen Künstlern.Das gesamte gesellschaftliche Leben hat sich in diesem Jahr verändert und damit auch die Wahrnehmung und Wertschätzung der Kultur: Massstäbe haben sich verrückt. «Ver-rückt»: So lautet auch das doppelsinnige Motto des Sommer-Festivals 2021. Bei der Pro- grammvorschau, die heute veröffentlicht wird, geht Lucerne Festival davon aus, dass das Sommer-
Festival wie geplant umgesetzt werden kann. Falls Änderungen aufgrund der Sicherheitslage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie notwendig werden sollten, wäre das Festival entsprechend vorbereitet. Der Vorverkauf des Sommer-Festivals startet am 27. April 2021, das detaillierte und ausführlich kommentierte Gesamtprogramm erscheint am 13. April. Abonnements können wie
gewohnt ab sofort gebucht werden.
Erneuerer und Revolutionäre der Musikgeschichte von Bach bis Boulez stehen im Fokus, dazu musikalische Meilensteine wie etwas Strawinskys Le Sacre du printemps und Werke, die sich jen- seits der «Normalität» bewegen, zum Beispiel die Sinfonien Anton Bruckners: Seine Vierte, die Romantische nimmt sich Herbert Blomstedt mit den Wiener Philharmonikern vor; das Royal Concertgebouworkest widmet sich unter der Leitung von Daniel Harding der Siebten, das Lucerne Festival Orchestra präsentiert mit Yannick Nézet-Séguin die Achte, und die Neunte erklingt mit der
Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim. Drei Opern mit «verrückten» Plots und Protagonisten stehen auf dem Programm: Händels Partenope mit William Christie und Les Arts Florissants, Tschaikowskys Pique Dame mit Valery Gergiev und dem Mariinsky Orchestra sowie Verdis Falstaff mit dem Budapest Festival Orchestra und Iván Fischer. Ein Zyklus zu Robert Schumann, der in einer Nervenheilanstalt starb, umfasst alle vier Sinfonien, das Violinkonzert und das Cellokonzert.
Sie werden interpretiert von Mirga Gražinytė-Tyla mit dem Mozarteumorchester Salzburg und zwei Schweizer Orchestern jeweils unter der Leitung ihrer Chefdirigenten: dem Tonhalle-Orchester Zürich
mit Paavo Järvi und dem Luzerner Sinfonieorchester beim Antrittskonzert von Michael Sanderling. In vier Konzerten unter dem Titel «Verrückt» nähern sich Kit Armstrong, Patricia Kopatchinskaja zusammen mit Reto Bieri, Luca Pianca sowie der Rezitator Michael Engelhardt und der Pianist Stefan Wirth dem Festivalthema auf ganz eigene Weise.
Zur Festival-Eröffnung widmet sich das Lucerne Festival Orchestra mit Chefdirigent Riccardo Chailly zunächst Mahlers Erster Sinfonie und Bergs Drei Bruchstücken aus Wozzeck. An einem zweiten Abend wird die Sinfonie mit Mahlers Rückert-Liedern kombiniert, Solistin ist Elīna Garanča.
Zusammen mit Denis Matsuev führen sie den 2019 begonnenen Rachmaninow-Zyklus mit dem Zweiten Klavierkonzert und der Zweiten Sinfonie fort. Als Gastdirigent leitet Yannick Nézet-Séguin zum zweiten Mal das Lucerne Festival Orchestra, auf dem Programm stehen Bruckners Achte Sin- fonie und Mozarts Klavierkonzert d-Moll mit Yuja Wang als Solistin. Die chinesische Pianistin ist als «artiste étoile» ausserdem mit Liszts Erstem und Rachmaninows Viertem Klavierkonzert zu erleben.Gemeinsam mit dem Mahler Chamber Orchestra stellt sie zwei Werke gegenüber: Bachs
f-Moll-Konzert BWV 1056 und Schostakowitschs selten gespieltes Zweites Klavierkonzert.
Die Berliner Philharmoniker kommen für zwei Programme mit Kirill Petrenko nach Luzern, einen weiteren Abend gestalten die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Auch die Berliner Barock Solisten, die Bachs Brandenburgische Konzerte interpretieren, stammen mehrheitlich aus Reihen
der Philharmoniker. Erwartet werden ausserdem das Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti, das London Symphony Orchestra mit Sir Simon Rattle und Magdalena Kožená, das West- Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim und Lahav Shani. Zu den Solisten zählen die Gesangsstars Cecilia Bartoli und Juan Diego Flórez, die Geigerin Anne-Sophie Mutter und ihr Kollege Christian Tetzlaff, der Cellist Steven Isserlis sowie die Pianisten Yefim Bronfman, Lang Lang, Igor Levit und Anna Vinnitskaya. Im Rahmen der dreiwöchigen Lucerne Festival Academy bildet die Konzertreihe «Kosmos Boulez» einen wichtigen Schwerpunkt. Auf Initiative von Wolfgang Rihm werden vom Komponisten zu Leb-
zeiten zurückgezogene oder unvollständig gebliebene Werke des Akademiegründers Pierre Boulez wie Polyphonie X und Poésie pour pouvoir für Tonband und drei Orchester unter der Leitung von Lin
Liao und David Robertson vorgestellt. Ilan Volkov leitet das Sinfoniekonzert zum Abschluss der Akademie, mit Werken von Strawinsky, Webern und dem neuen Klavierkonzert to an utterance von «composer-in-residence» Rebecca Saunders, das im Rahmen der «Roche Commissions» für Nicolas Hodges entstand und dessen Uraufführung um ein Jahr verschoben werden musste. Die
künstlerischen Pläne und Projekte der Lucerne Festival Alumni werden im April kommuniziert.
Die Residenz der britischen Komponistin Rebecca Saunders umfasst neben der Uraufführung des Klavierkonzerts sechs Schweizer Erstaufführungen, darunter void für Schlagzeug-Duo und Orchester, Nether für Sopran und Ensemble sowie The Mouth für Sopran und Tonband mit der Sängerin Juliet Fraser. Im Rahmen der Akademie 2021 gelangen die Werke der «Roche Young Commissions»-Gewinner Kirsten Milenko und Alex Vaughan zur Uraufführung, dirigiert von Lin Liao
und Johanna Malangré. Passend zum Festivalthema dirigiert Heinz Holliger anschliessend die Gesänge der Frühe nach Robert Schumann. Im Composer Seminar von Wolfgang Rihm, dem Künstlerischen Leiter der Akademie, erarbeiten und präsentieren junge Komponistinnen und Komponisten neue Werke. Im räsonanz – Stifterkonzert, der Zusammenarbeit des Festivals mit der
Ernst von Siemens Musikstiftung und musica viva des Bayerischen Rundfunks, erklingen mit den Bamberger Symphonikern und der Zürcher Singakademie unter der Leitung von Jakub Hrůša eine Uraufführung von Iris Szeghy, ein Werk von Miroslav Srnka, Béla Bartóks Wunderbarer Mandarin,
György Kurtágs Stele und, mit einem weiteren Bezug zum Motto, Aribert Reimanns Sieben Fragmente für Orchester in memoriam Robert Schumann.
Vier der fünf Konzerte des im Herbst 2020 entfallenen Festivals «Beethoven Farewell» können in den Sommer 2021 übernommen werden: die beiden finalen Rezitale des Beethoven-Zyklus mit Igor Levit und die Programme «Bye-Bye Beethoven» sowie «Kreutzer-Sonaten» mit Patricia Kopatchinskaja.
In der Reihe Debut stellen sich acht junge Künstler und Ensembles vor, die an der Schwelle zur internationalen Karriere stehen: die Gewinnerin oder der Gewinner des «Prix Credit Suisse Jeunes Solistes», der Geiger Dmitry Smirnov, der Pianist Daniel Ciobanu, der Bratschist Timothy Ridout, die Pianistin Zee Zee, der Oboist Salomo Schweizer, das Ensemble Connaught Brass und das MarmenQuartet.Das Festival setzt zum Anfang einen Schwerpunkt auf die Generation von morgen und beginnt mit
Auftritten internationaler Jugendorchester und Ensembles: Das Russian National Youth Symphony Orchestra, das Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester, das Ensemble Brass for Africa und Preis- trägerinnen und Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs stellen sich dem Festivalpublikum vor.
Das Music Camp in Kooperation mit Superar Suisse wird zum dritten Mal durchgeführt, in diesem Sommer unter der musikalischen Leitung von Jessica Cottis und mit den Choreographen Tamara McLorg und Royston Maldoom. Die Schurken und die Taschenoper Lübeck präsentieren Familienkonzerte. Die Programme der beliebten «40min»-Reihe werden mit den weiteren Details zum Sommerprogramm im April 2021 kommuniziert.
Sommer-Festival
Hauptsponsoren Credit Suisse | Kühne-Stiftung | Roche | The Adecco Group Foundation |

Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG

Themensponsor Clariant Foundation
Konzertsponsoren Artemis Group / Franke Group |

Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller | KPMG AG | Nestlé AG

«András Schiff and Friends»|26. bis 28. März2021Sir András Schiff gestaltetdas Frühjahrs-Festivalund widmetSchubert, Mozart und J.S. Bach jeweils ein Konzert

Sir András Schiff prägt das Frühjahrs-Festival, das im kommenden Jahr vom 26. bis 28. März im KKL Luzern stattfindet. Der renommiertePianist, der seit 1990 regelmässig beim Festival zu Gast ist,präsentiert sich an den drei Konzerttagenals Kammermusiker und Solist, aber auch alsDirigentundspricht darüber hinaus in einem Künstlergespräch über die Kunst der Interpretation. Im Zentrum der Konzerte stehen Werke vonFranz Schubert, Wolfgang Amadé Mozart und Johann SebastianBach. Jederder dreiAnlässeist einem der Komponisten gewidmet.Zu einerSchubertiade hatAndrás Schiff amFreitagabend die Sopranistin Ema Nikolovska, den Bassisten Robert Holl und sechshochbegabte junge Sänger nach Luzern eingeladen, um Lieder,Duette und mehrstimmige Vokalsätze von Franz Schubertaufzuführen. Darunter Werke für Männerchor wie den Gesang der Geister über den Wassern, das Ständchenoder den Gondelfahrer, die in solistischer Besetzung präsentiert werden.Schiffselbst leitet diesenAbend vom Klavier aus. Am Samstag um 11.00 Uhr tauscht er sichin einem Künstlergespräch mit dem Autor und Klavierexperten Martin Meyer aus. Am Abend folgen Mozarts Klavierkonzerte inEs-Dur KV 271 Jenamyund G-Dur KV 453, die Schiff als Solist und Dirigent mit seinem Orchester Cappella Andrea Barca gestaltet.Dieses Ensemble hatteer 1999 mit dem Ziel gegründet, sämtliche Klavierkonzerte von Mozart bei der Salzburger Mozartwoche aufzuführen. Den musikalischen Schlusspunkt des Wochenendes setzt eine Matinee am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr: András Schiff spielt vier Klavierkonzerte von J. S. Bach, auch dies im Zusammenspiel mitder Cappella Andrea Barca. Der Online-Vorverkauf des Frühjahrswochenendes startet am 5. Januar2021um 12.00 Uhr.Freitag, 26. März | 19.30 Uhr | Schubertiade | KKL Luzern, KonzertsaalEma Nikolovska Sopran | Jakob Pejcic, MarkusMiesenbergerundDavid Jagodic Tenor | Clemens Kölbl undGeorg Klimbacher Bariton | Yves BrühwilerundRobert Holl Bass Hariolf Schlichtig undYuuko ShiokawaViola|Rafael Rosenfeld undXenia Jankovic Violoncello|Brita BürgschwendtnerKontrabassSir András Schiff Klavier und Musikalische LeitungFranz Schubert Gesang der Geister über den WassernD 714 | Im Gegenwärtigen Vergangenes D 710 | Der Jüngling und der TodD545 (Erste Fassung) | MondenscheinD 875 | StändchenD 920 | Die NachtigallD 724 | GondelfahrerD 809 und weitere WerkeSamstag, 27. März | 11.00 Uhr|Künstlergespräch|KKL Luzern, AuditoriumSir András Schiff trifftMartin MeyerSamstag, 27. März |18.30 Uhr |Mozart-Konzerte| KKL Luzern, KonzertsaalCappella Andrea Barca |Sir András SchiffKlavier und Musikalische LeitungWolfgang Amadé MozartKlavierkonzert Es-Dur KV 271 Jenamy|Klavierkonzert G-Dur KV 45317:30 Uhr| KKL Luzern, Auditorium | Konzerteinführung mit Susanne Stähr

Seite 2/2Sonntag, 28. März| 11.00 Uhr | Bach-Konzerte| KKL Luzern, KonzertsaalCappella Andrea Barca |Sir András SchiffKlavier und Musikalische LeitungJohannSebastian BachKlavierkonzert D-Dur BWV 1054|Klavierkonzert f-MollBWV 1056|Klavierkonzert E-DurBWV 1053| Klavierkonzert d-MollBWV 1052

www.lucernefestival.ch

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