Der Kanton Luzern führt derzeit rund 2000 Impfungen pro Woche gegen Covid-19 durch. Gemäss der Strategie des Bundes werden zuerst Alters- und Pflegeheime berücksichtigt. Wie schnell der Impfstoff für weitere Bevölkerungsgruppen zugänglich ist, hängt wesentlich von den Liefermengen und der IT-Lösung für die Registrierung und Terminbuchung ab. Für beides ist der Bund zuständig. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass sich besonders gefährdete Personen im Kanton Luzern ab Mitte Januar per Online-Formular für eine Impfung anmelden können.
Seit dem Impfstart am 23. Dezember 2020 haben mobile Teams im Kanton Luzern 30 Alters- und Pflegeheime besucht und dort Bewohnerinnen, Bewohner und Angestellte gegen Covid-19 geimpft. Bis zum Jahresende konnten so über 1200 Personen geimpft werden. Momentan kommen pro Woche rund 2000 weitere Personen hinzu. Ab Ende Januar soll die jeweils nötige zweite Impfdosis pro Person verabreicht werden. Demnach können die Impfungen in den Luzerner Heimen Ende Februar abgeschlossen werden. Das Ansteckungsrisiko bei Besuchen wird damit erheblich verringert.
Den Impfstoff und die IT-Lösung liefert der Bund
Wie schnell und stark die Impfungen auf weitere Bevölkerungskreise ausgeweitet werden können, hängt wesentlich vom Bund ab. «Wir sind erstens angewiesen auf die Zulassung weiterer Impfstoffe und ihre schnelle Auslieferung an die Kantone», sagt der Luzerner Kantonsapotheker Stephan Luterbacher, Leiter des Projektteams Impfung. «Zweitens muss das Online-Formular des Bundes für die Registrierung von Impfwilligen und Terminbuchungen zur Verfügung stehen.»
Online-Anmeldung voraussichtlich ab Mitte Januar
Die Luzerner Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass individuelle Anmeldungen von besonders gefährdeten Personen über ein Online-Formular ab Mitte Januar entgegengenommen werden können. Aktuell können noch keine Anmeldungen vorgenommen werden. Sobald das Online-Formular des Bundes verfügbar ist, werden die Luzerner Gesundheitsbehörden erneut ausführlich informieren.
Für die Impftermine gelten anschliessend die Priorisierungsregeln des Bundes. Gemäss aktuellem Planungsstand ergibt sich daraus im Kanton Luzern das folgende, nach Risikogruppen abgestufte Vorgehen. Es handelt sich um eine rollende Planung, die bei genügend Impfstoff beschleunigt werden, bei Lieferengpässen aber auch Verzögerungen erfahren kann:
- ab Dezember 2020: Bewohner/innen und Mitarbeitende Alters- und Pflegeheime
- ab Ende Januar 2021: Besonders gefährdete Personen 75 Jahre und älter
- ab Anfang März 2021: Besonders gefährdete Personen von 65 bis 74 Jahre
- ab Anfang März 2021: Personen unter 65 Jahren mit einer Vorerkrankung
- ab Anfang März 2021: Gesundheitspersonal und Betreuungspersonal von besonders gefährdeten Personen
- ab Anfang Mai 2021: Enge Kontakte von besonders gefährdeten Personen und Personen unter 65 Jahren in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Infektionsrisiko (z.B. SEG-Institutionen, Gefängnisse)
- ab Anfang Juni 2021: Übrige Bevölkerung
Falls Sie unsicher sind, ob Sie zu den besonders gefährdeten Personen gehören, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Weitere Informationen finden Sie auch auf https://bag-coronavirus.ch/
Impfzentrum ist betriebsbereit
Im Kanton Luzern ist für die Anfangsphase ein grosses Impfzentrum vorgesehen, nämlich auf dem Areal der Messe Luzern. Dieses ist betriebsbereit. Die nötigen Personalschulungen erfolgen laufend. Die Kapazität kann bei Bedarf auf über 1000 Impfungen pro Tag erhöht werden. Mit weiteren Zentren im Kanton, die derzeit in Planung sind, kann diese Zahl weiter erhöht werden. Somit ist die Kapazität vorhanden, um die anstehenden Impfstoff-Lieferungen des Bundes schnell der impfwilligen Bevölkerung zu verabreichen. Die Immunisierung aller impfwilligen Personen im Kanton Luzern gegen Covid-19-Erkrankungen könnte somit Ende Juli 2021 abgeschlossen sein.
Der Luzerner Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf sagt: «Wir setzen alles daran, jede verfügbare Dosis so schnell wie möglich zu verimpfen. Je mehr Menschen gegen Covid-19 immun sind, desto geringer die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und desto schneller die Rückkehr zur Normalität.» Es bestehe deshalb ein grosses Interesse daran, dass möglichst viele Menschen die Impfung in Anspruch nähmen.
Sobald genügend Impfdosen zur Verfügung stehen und alle logistischen und administrativen Fragen geklärt sind, sollen auch Arztpraxen und Apotheken Impfungen durchführen können. Zu diesem Zweck arbeiten diese Leistungserbringer eng mit dem Kantonalen Führungsstab zusammen.
Für Personen, die nicht in der Lage sind, ein Impfzentrum selbständig aufzusuchen oder sich an den Hausarzt zu wenden, stehen die bewährten Transportmöglichkeiten wie der Rotkreuz-Transportdienst oder Tixi Taxis etc. zur Verfügung. Weitere Lösungen werden gegenwärtig geprüft. Die Luzerner Gesundheitsbehörden werden die Öffentlichkeit so rasch wie möglich und ausführlich informieren.
Auskünfte und Informationen
Alle Informationen zur Covid-19-Impfung im Kanton Luzern sind auf www.lu.ch/covid_impfung zugänglich. Die Seite wird laufend aktualisiert. Die nationale Covid-19-Impf-Hotline, die bei medizinischen Fragen zuständig ist, ist täglich von 6 bis 23 Uhr unter folgender Nummer erreichbar: +41 58 377 88 92.
Ab Montag, 11. Januar 2021, 13.30 Uhr werden dringende nicht-medizinische Fragen zur Impfung auch über die Mailadresse impfen@lu.ch entgegengenommen. Ebenfalls ab Montag, 11. Januar 2021, 13.30 Uhr ist unter der Telefonnummer +41 41 228 45 45 eine kantonale Impf-Hotline in Betrieb. Die Betriebszeiten sind wochentags zwischen 8.00-12.00 und 13.30-17.00 Uhr.
Achtung: Weder auf der nationalen und kantonalen Impf-Hotline noch auf der Mailadresse impfen@lu.ch werden Anmeldungen entgegengenommen. Momentan ist noch keine Auskunft zu den Anmeldemöglichkeiten und zum Anmeldeformular erhältlich, da die Details zur Bundessoftware und deren Funktionsumfang gegenwärtig noch nicht zur Verfügung stehen. Es besteht aktuell also keine Möglichkeit, sich jetzt schon anzumelden. Sobald das Online-Formular des Bundes verfügbar ist, werden die Luzerner Gesundheitsbehörden erneut ausführlich informieren und es gibt eine Unterstützung für Personen, die Hilfe beim Online-Anmeldeprozess benötigen.