Der Mischkonsum von unterschiedlichen Drogen und Medikamenten durch Jugendliche wird derzeit vermehrt von Fachpersonen beobachtet. Der Kanton Luzern reagiert darauf und stärkt die Aufklärungs- und Präventionsarbeit. Ein Merkblatt bietet Hilfe für Eltern und Fachpersonen in Schulen, Betrieben, Gemeinden sowie Jugend- und Freizeiteinrichtungen.
Die Luzerner Polizei und Fachstellen nehmen eine Zunahme von Mischkonsum von unterschiedlichen Drogen und Medikamenten unter Jugendlichen wahr. Illegale, betäubende Substanzen werden mit rezeptpflichtigen Medikamenten und/oder Alkohol eingenommen – eine Mischung, die tödliche Folgen haben kann. Mehrere Todesfälle, auch im Kanton Luzern, sorgten in den vergangenen Monaten für mediale Aufmerksamkeit (vgl. Medienmitteilung Staatsanwaltschaft Kanton Luzern: «Massiver Medikamenten- und Drogenmissbrauch im Kanton Luzern»). Die Risiken des exzessiven Mischkonsums sind vielen Jugendlichen nicht bewusst. Für Eltern bleibt der Konsum lange unbemerkt, da der Medikamentenkonsum oft unauffällig ist.
Eltern und Jugendliche sensibilisieren
«Noch nie war es für Jugendliche so leicht, mit Drogen in Kontakt zu kommen. Sie brauchen deshalb unseren besonderen Schutz», sagt Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements. Der Kanton Luzern verstärkt aus diesem Grund die Aufklärungs- und Präventionsarbeit. Das kantonale Koordinationsgremium Sucht hat ein Merkblatt erstellt, das sich an Eltern, Fachpersonen in Schulen, Betrieben, Gemeinden sowie Jugend- und Freizeiteinrichtungen richtet. Dieses sensibilisiert und macht auf verschiedene Unterstützungsangebote aufmerksam.
Luzerner Polizei und Akzent leisten wichtige Präventionsarbeit
Das Merkblatt stellt die bereits bestehenden kantonalen Präventionsangebote in den Mittelpunkt, um diese bekannter zu machen. Die Fachstelle «Akzent – Prävention und Suchttherapie Luzern» bietet Schulungen für Fachpersonen rund um das Thema Prävention und Früherkennung an. An Elternanlässen liefert Akzent Hintergrundwissen und unterstützt Eltern in Erziehungs- und Suchtfragen. «Problematisches Verhalten frühzeitig zu erkennen, konstruktiv und vernetzt zu reagieren, ist entscheidend», so Jacqueline Mennel, Bereichsleiterin Prävention. Auch die Luzerner Polizei leistet wichtige Präventionsarbeit. Der Dienst Prävention der Luzerner Polizei ist in den Schulen aktiv und unterrichtet auf der Sekundarstufe I flächendeckend zum Thema Alkohol und Drogen. «Die Polizei will die Jugendlichen sensibilisieren, «nein» zu sagen und dem Gruppendruck nicht nachzugeben», sagt Erwin Gräni, Chef Prävention der Luzerner Polizei. Die Aufklärungsarbeit bei den Jugendlichen sei sehr wichtig, da diesen oft nicht bekannt sei, welche Wirkungen die gemischten Substanzen im Körper auslösen können. Neben der Aufklärung in der Schule bietet die Luzerner Polizei kostenlose Vorträge zu Präventionsthemen an.
Hilfe und Beratung für Eltern und Jugendliche
- Die Dargebotene Hand: 143.ch / Telefon 143
- Pro Juventute: 147.ch / Telefon 147
- Hotline Elterninfo Cannabis, Beratungsdienst SFA: Telefon 0800 104 104
- www.no-zoff.ch: Jugend- und Familienberatung
- www.sobz.ch: Sucht-, Erziehungs- und Familienberatung
- www.safezone.ch: Beratung per Mail, Chat
- www.infodrog.ch: Faktenblätter zu Medikamenten und Mischkonsum
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie:
- Luzern steht für Lebensqualität
Anhang
Flyer «Mischkonsum – ein gefährlicher Trend»
Webseite der Fachstelle Akzent – Prävention und Suchttherapie Luzern www.akzent-luzern.ch
Präventionswebseite der Luzerner Polizei www.polizei.lu.ch/
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