Prokofiews Krieg und Frieden eröffnet die Opernsaison in Genf

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Probenbild (c) Carole Parodi/ Ruzan Mantashyan als Natascha Rostowa

Nach monatelanger Schliessung öffnet das Grand Théâtre de Genève endlich wieder seine Türen mit einem Werk der Superlative! Krieg und Frieden, ein 2000-seitiger Roman, eine gigantische russische Oper des 20. Jahrhunderts, eine Fülle von Figuren …

Für die Neuinszenierung dieser auf einem Hauptwerk der russischen Literatur basierenden Oper brauchte es einen grossen Regisseur: Calixto Bieito ist einer der gefragtesten Opernregisseure unserer Zeit. Zu seinem Genfer Debüt
bringt er den talentierten argentinischen Dirigenten Alejo Pérez mit, der die Leitung des Orchestre de la Suisse Romande übernehmen wird: Spanisches Temperament trifft auf die martialischen Töne des russischen Patriotismus.

Die Schweizer Videokünstlerin Sarah Derendinger erweitert mit ihren Bildern den szenografischen Fokus der mehrfach ausgezeichneten Rebecca Ringst, die hier mit ihrem Bühnenbild die Pracht der historischen Paläste von St. Petersburg nachbildet.

Eine hochkarätige internationale Besetzung spielt Tolstois vielschichtige Charaktere, wie der russische Bass Dmitry Ulyanov, ein angesehener Gast auf allen Bühnen Europas, der in das Kostüm des Generals Koutouzov schlüpft, die armenische Sopranistin Ruzan Mantashyan, die von der Marguerite in Faust (2018 an der GTG) in die Rolle der Natasha Rostova wechselt, oder das weiche Timbre des jungen deutschen Björn Bürger in der Rolle des Fürsten Andrei Bolkonski. Der Chor des Grand Théâtre de Genève bringt mit zahlreichen zusätzlichen Sängern seine Kraft in dieses epische Fresko ein.

 

Prokofjews posthume Oper entstand 1941 während der Invasion der UdSSR durch Nazi-Deutschland. Sie zeichnet eine Parallele zum Krieg von 1812, bei dem Napoleons Truppen bei ihrem Versuch, das russische Reich zu erobern, gescheitert waren. Als das entscheidende Werk des russischen Widerstands erinnert uns Krieg und Frieden auch daran, dass in den Umwälzungen der grossen Geschichte kleine Geschichten entstehen und zunichte gemacht werden, Romanzen und Schicksale innerhalb der Familien und im russischen Adel zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Prokofjew hat diesen wesentlichen Bestandteil von Tolstois Roman zwischen einem romantischen Vorspiel, das aus sieben Bildern besteht, und der epischen und kriegerischen Entwicklung der letzten sechs Bilder, deren patriotischer Ton dem Komponisten von Stalin vorgeschrieben wurde, getreu erhalten.

Zweifellos wird diese Kreation von Krieg und Frieden bei ihrer Schweizer Premiere im Herzen von Genf, einem Symbol des engagierten Pazifismus, die Invasionen und Widerstandsbewegungen der Gegenwart sowie auch die Schicksale derjenigen widerspiegeln, die vom Tosen der aktuellen Ereignisse mitgerissen werden.

Sergej Prokofiew: Krieg und Frieden Grand Théâtre de Genève

13., 15., 17., 21., 24. September 2021 – 19 Uhr
19. September 2021 – 15 Uhr

Weiter Infos: https://www.gtg.ch/saison-21-22/guerre-et-paix/[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]

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Über Leonard Wüst

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