Abschluss 2019 der Bäuerinnenschule in Gurtnellen

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Jäten im Kräutergarten muss halt auch sein

Die Absolventinnen 2019 stehen kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung an der Bäuerinnenschule in Gurtnellen. In neun Pflicht- und zwei Wahlmodulen haben sie sich intensiv auf die Aufgaben einer Bäuerin mit Fachausweis vorbereitet. Bevor sie als Klasse auseinandergehen, zeigen die jungen Frauen der interessierten Bevölkerung am Tag der offenen Tür vom 8. Juni, was sie während des letzten halben Jahres erarbeitet haben.

Wer den Blick über den üppigen Garten der Bäuerinnenschule in Gurtnellen schweifen lässt, kann sich kaum vorstellen, dass hier vor wenigen Wochen noch Schnee lag. Polsterblumen in allen Farben, liebevoll bepflanzte Blumenrabatten, junges Gemüse und frische Kräuter erfreuen das Auge und machen nach dem strengen Winter «gluschtig» auf den Sommer.

Doch auch der strenge Winter hatte seine guten Seiten. Als er sich anfangs April in aller Heftigkeit zurückmeldete und die Bergheimatschule mehrere Tage von der Aussenwelt abgeschnitten war, wusste die Klasse die unterrichtsfreie Zeit gut zu nutzen. Nach einem Rundgang durchs Haus wurde gebacken, eingemacht und genäht, was Keller, Vorratsräume und Schulzimmer hergaben. Als die Strasse wieder geöffnet wurde, war schon ein grosser Teil der Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür geschafft. Genauso stellen wir uns das Wirken einer Bäuerin in Haushalt und Betrieb vor: gut organisiert, dennoch kreativ und immer bereit, das Beste aus einer Situation zu machen!

Auf die vielseitigen Aufgaben und Pflichten einer Bäuerin mit Fachausweis bereiten sich die Absolventinnen in neun Pflicht- und zwei Wahlmodulen vor. Der Klasse wird dabei einiges abverlangt. Der Stundenplan ist dicht bepackt und auch ihren Haushalt führen die Absolventinnen mit Unterstützung der Lehrpersonen und Schulleitung selber. 15 der 16 Absolventinnen haben sich für alle Modullernzielkontrollen angemeldet. Wenn sie diese bestehen, haben sie ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Bäuerin mit Fachausweis erreicht. Ergänzend zu den Modulabschlüssen müssen sie zwei Jahre bäuerlich-hauswirtschaftliche Praxis nachweisen und die eidgenössische Berufsprüfung ablegen. Aber auch Frauen und Männer ohne das Ziel eines Fachausweises können von einer bäuerlich-hauswirtschaftlichen Ausbildung profitieren. Vieles, was man an einer Bäuerinnenschule lernt, erleichtert und bereichert den Alltag und befähigt Frau und Mann, einen Haushalt nachhaltig zu führen. Für den Kurs 2020 gibt es noch freie Plätze. Informationen zur Schule und zur Anmeldung findet man auf www.bwzuri.ch.

Wer der Bäuerinnenschule in Gurtnellen einen Besuch abstatten und die Werke der Absolventinnen 2019 bestaunen möchte, ist am Samstag, 8. Juni 2019, herzlich zum Tag der offenen Tür eingeladen. Unter dem Motto «Kantone» warten auf die Besucher eine Ausstellung, eine Festwirtschaft und ein Verkaufstand, an dem Leckeres aus dem Vorratskeller und Hübsches aus dem Nähzimmer erworben werden kann. Von 09:30 Uhr bis 16:30 Uhr fährt ein Shuttlebus zwischen Gurtnellen Wiler und Gurtnellen Dorf. Die Anreise mit dem Privatauto ist nicht möglich.

Cyrill Hörler, Stv. Schul- und Internatsleitung Bäuerinnenschule Gurtnellen

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