Die Niedrigzinsen bieten ausreichend Anlass, um darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten es gibt, sein Geld gewinnbringenden zu investieren und doch noch eine gute Rendite zu erwirtschaften. Gleichzeitig stellen sich aber viele Sparer die Frage, ob sich der Einstieg in den Aktienmarkt überhaupt noch lohnt.
Gerade aktuell ist der Markt genau so aufgeheizt wie seinerzeit im Jahr 2007. Hinzu kommt noch, dass ausgerechnet in Deutschland die Aktien insgesamt nicht zu den beliebtesten Anlageprodukten im Vergleich zu anderen Ländern zählen. Hierzulande legen gerade einmal 25 Prozent der Anleger ihr Geld in Aktien an.
Dabei gibt es sehr viele Argumente, die für ein Investment sprechen, auch in der aktuellen Lage. Aktien sind definitiv auch jetzt eine lohnenswerte Investition. Der Aktien App Vergleich zeigt besten Aktien Apps 2021.
Allgemeines zum Thema Aktien
Aus rein rechtlicher Sicht sind Aktien Anteilscheine. Sie werden von einer Aktiengesellschaft ausgegeben. Mit dem Kauf einer Aktie wird man Miteigentümer des Unternehmens. Das bedeutet, dass man mindestens einmal im Jahr sein Stimmrecht auf der Hauptversammlung ausüben kann.
Das kann, wenn auch nur in kleinen Teilen, die Entscheidungen im Unternehmen beeinflussen. Allerdings sind die rechtlichen Aspekte in der Regel für die Anleger eher von untergeordneter Bedeutung. Vielmehr spielt hier die Rentabilität der Anlageform eine übergeordnete Rolle. Vor allem lassen sich Gewinne durch Kurssteigerungen realisieren und darüber hinaus spielen die Dividendenausschüttungen eine immer wichtigere Rolle.
Der überwiegende Teil der Wertpapiere kann an der Börse gehandelt werden. Ebenso ist es aber auch möglich, den Handel außerbörslich zu betreiben, diese Form erfreut sich inzwischen zunehmender Beliebtheit.
Abhängig von der Wahl der Aktien gibt es drei unterschiedliche Ertragsarten, dazu zählen die Kursgewinne, die Dividenden und die Währungsgewinne.
Warum die deutschen Anleger Aktien eher scheuen
Bei allen Erfolgs- und Renditechancen, die gerade der Aktienhandel bietet, stellt sich schnell die Frage, warum ausgerechnet die Deutschen dem Aktienhandel ein eher geringes Interesse entgegenbringen. Ein Blick auf die USA zeigt, dass dort beinahe die Hälfte der Bevölkerung ein Investment in Aktien getätigt hat und vielfach so die Altersvorsorge absichert.
Laut Experten sind die Deutschen hier als Aktienmuffel zu bezeichnen. Die Deutschen sind extrem sicherheitsorientiert und zumindest auf dem Papier zählen Aktien nicht zu den Anlagen, die die Sicherheit garantieren. Das sieht beim Tages- und Festgeld schon ganz anders aus, hier steht die Sicherheit im Vordergrund, dafür ist es aber nicht derzeit nicht möglich, Rendite zu erwirtschaften.
Außerdem nehmen die Medien vor allem dann die Aktien in den Fokus, wenn es zu starken Kursbewegungen an der Börse kommt. Das erweckt immer wieder den Anschein, dass es zu ständigen Kursschwankungen kommt. Das sorgt dafür, dass Aktien aus Sicht der Anlagewilligen augenscheinlich ein sehr riskantes Geschäft sind. Dabei wird häufig übersehen, dass das Risiko rund um die Aktien von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wird und der Anleger selbst zum Teil hier Einfluss nimmt.
Aktien sind nicht so riskant, wie oft angenommen
Die Wahl der Aktien entscheidet letztlich darüber, welches Risiko man beim Kauf von Aktien eingeht. Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Risiken, mit denen man sich beim Aktienkauf konfrontiert sehen kann. Dazu gehören das Emittentenrisiko, das Kursrisiko, das Ertragsrisiko und das Währungsrisiko.
Je nach der Wahl der Aktie, kann es durchaus möglich sein, dass man ein Risiko eingeht, das alle vier möglichen Varianten trifft. Beispielsweise existiert aber ein Währungsrisiko ausschließlich in dem Moment, in dem man sich für eine Euro notierte Aktie entschieden hat.
Ein Ertragsrisiko ist immer vorhanden, doch stellt dieses Risiko eine generelle Eigenschaft von Aktien dar. Anders als bei festverzinslichen Wertpapieren gibt es nämlich bei Aktien keine fest kalkulierbaren Erträge. Klar ist, dass weder Gewinne noch Dividenden im Voraus feststehen.
Das Emittentenrisiko ist wiederum ein Risiko, mit dem man sich in der Regel bei den meisten Anlageformen konfrontiert sieht. Dieses Risiko ist auch bei sicheren Staatsanleihen existent.
Das Kursrisiko ist gleich von mehreren Kriterien der Aktie abhängig. Das Kursrisiko sinkt jedoch mit der fortschreitender Haltedauer.
Sowohl Kurs-, Ertrags- als auch das Emittentenrisiko müssen bei dem Erwerb von Aktien in Kauf genommen werden. Bei dem Kursrisiko hingeben wirken sich unterschiedliche Faktoren aus. Die Wahl der Aktie spielt hier schon einmal eine entscheidende Rolle.
Ein deutlich geringeres Kursrisiko haben Standardwerte, wie beispielsweise die im DAX notierten Aktien. Anders verhält es sich hingegeben mit kleinen Nebenwerten, die häufig ausschließlich an ausländischen Börsen gehandelt werden.
Das bedeutet, dass hier eine gezielte Auswahl der Aktien bereits für ein deutlich reduziertes Kursrisiko sorgt. Vor allem aber spielt die Haltedauer hier eine wichtige Rolle. Je länger Aktien gehalten werden, desto stärker reduziert sich das Kursrisiko.
Das Risiko streuen
Um das Risiko wirklich zu reduzieren, ist es immer sehr wichtig, das Investment auf mehrere Wertpapiere zu verteilen. Außerdem gehört zu den wichtigen Maßnahmen der Risiko Reduzierung eine vorherige Analyse, die in Form der Fundamental- und der Chartanalyse stattfinden sollte. Auf diese Weise lassen sehr gezielt erfolgversprechende Aktien auswählen, was wiederum das Risiko reduziert.
Ebenso entscheidend ist es, bei Kursrückgängigen nicht in Panik zu verfallen und sofort die Aktien zu verkaufen. Das gilt ganz besonders dann, wenn man einen langfristigen Anlagehorizont angestrebt hat.
Zusammenfassung der wichtigsten Maßnahmen
Mit Hilfe der folgenden Maßnahmen lassen sich die Risiken, die mit einem Aktieninvestment einhergehen können, deutlich minimieren.
Punkt 1: Gezielte Auswahl der Aktien
Punkt 2: Analysemöglichkeit vor dem Kauf nutzen
Punkt 3: Standardaktien haben geringeres Risiko
Punkt 4: Anlagehorizont von mindestens 10 bis 12 Jahren
Punkt 5: Keine voreiligen Verkäufe
Punkt 6: Diversifikation
Aktien, die rentable Geldanlage
Der wohl größte Vorteil von Aktien liegt in der durchschnittlich sehr guten Rendite, die erreicht wird. Bei Aktien beträgt diese im Jahr zwischen 6 und 8 Prozent.
Hinzu kommt noch, dass das investierte Kapital jederzeit verfügbar ist. An der Börse ist es immer möglich, die Aktien wieder zu verkaufen.
Weitere Flexibilität gewährleisten Aktien aber auch aus dem Grund, weil man hier die Wahl zwischen mehreren Tausend Aktienwerten hat. Hinzu kommt aber noch die Auswahlmöglichkeit, entweder ein einmaliges Investment zu tätigen oder sich für regelmäßiges Sparen zu entscheiden. Mittlerweile werden sowohl von vielen Brokern als auch von einigen Banken Aktiensparpläne angeboten.
Damit sind die Wertpapiere nicht nur für Spekulationen, sondern auch als langfristiges Investment und regelmäßiges Sparen sehr gut geeignet.
Fakt ist, der Einstieg lohnt sich auch jetzt, denn der Aktienhandel wartet mit vielen Vorzügen auf, sofern vorab die entsprechenden Maßnahmen getroffen wurden.