Kanton Uri
Palliative Care umfasst die Betreuung und die Behandlung von Menschen mit unheilbaren oder lebensbedrohlichen Krankheiten. Aufgrund der bei den Urner Gesundheitsakteuren durchgeführten Analyse zeigte sich, dass im Bereich Palliative Care in Uri Handlungsbedarf besteht. Die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion hat daher zusammen mit den Urner Gesundheitsakteuren den «Aktionsplan Palliative Care Uri» erarbeitet.
Der «Aktionsplan Palliative Care Uri» bildet eine wichtige Grundlage, um im Kanton Uri die Palliative Care langfristig besser zu etablieren und zu verankern. Es geht nicht primär darum, neue Angebote zu schaffen. Vielmehr sollen die bestehenden palliativen Dienstleistungen gut koordiniert und der Bevölkerung sowie den Fachpersonen vermehrt bekannt gemacht werden. Es braucht eine bessere Vernetzung der kantonalen Akteurinnen und Akteure (z. B. Schnittstellen zwischen ambulant und stationären Institutionen) sowie teilweise eine Erhöhung der Fachkompetenz der Gesundheitsfachpersonen. Die seit mehreren Jahren bestehende «Arbeitsgruppe Palliative Care Uri» wird nun zusammen mit den kantonalen Gesundheitsakteuren die 13 im Aktionsplan enthaltenen Massnahmen sukzessive konkret ausarbeiten und implementieren.
Die «Arbeitsgruppe Palliative Care Uri» setzte in den vergangenen Jahren im Kanton Uri bereits zahlreiche Massnahmen und Verbesserungen im Bereich Palliative Care um. Dabei bildete die Durchführung von Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen sowie die Schaffung von Informationsmaterial der Hauptteil der umgesetzten Massnahmen.
Im Frühjahr 2019 empfahl die «Arbeitsgruppe Palliative Care Uri» der Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion, dem Thema Palliative Care auf kantonaler Ebene einen neuen Impuls und eine höhere Bedeutung zu geben. Dazu solle ein kantonaler Aktionsplan erarbeitet werden. Denn in den meisten anderen Kantone ist bereits eine eigene kantonale Strategie oder ein kantonales Konzept zum Thema Palliative Care in Umsetzung.
In den letzten Monaten wurden anhand von Interviews und Workshops mit den relevanten kantonalen Akteurinnen und Akteuren die Bedürfnisse und die notwendigen Massnahmen im Bereich Palliative Care erarbeitet. Im nun vorliegenden «Aktionsplan Palliative Care Uri» werden die Ergebnisse aus den Workshops und den Interviews aufgeführt. Anschliessend enthält der Aktionsplan als Hauptteil die 13 spezifischen Massnahmen für den Kanton Uri. Bei der Erarbeitung des Aktionsplans waren folgende Urner Institutionen involviert:
- Spitex Uri
- Urner Pflegeheime
- Kantonsspital Uri
- Gruppe Sterbebegleitung Uri
- Urner Hausärzteschaft
- Urner Seelsorge
- Stiftung Behindertenbetriebe Uri
- Schweizerisches Rotes Kreuz, Kantonalverband Uri
- Ambulante Psychiatrie und Psychotherapie Uri
- Amt für Gesundheit
Gesundheitsdirektorin Barbara Bär betont: «Durch die aktive Mitarbeit und Unterstützung aller Urner Gesundheitsakteure konnte der vorliegende Aktionsplan Palliative Care Uri geschaffen werden. Er bildet eine fachlich fundierte und praxisnahe Massnahmenplanung für Uri. Der Aktionsplan Palliative Care Uri wird somit einen wichtigen Beitrag für eine verbesserte Betreuung und Pflege für die Urnerinnen und Urner mit unheilbaren Krankheiten leisten.»
Der «Aktionsplan Palliative Care Uri» kann im Internet unter www.ur.ch/palliativecare > Dokumente abgerufen werden.
Was ist Palliative Care?
Es gibt schwerkranke Menschen, die keine Aussicht auf Heilung mehr haben. Umso wichtiger ist es, die verbleibende Lebenszeit so gut wie möglich zu gestalten. Palliative Care verbessert die Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. Sie beugt Leiden und Komplikationen vor und beinhaltet medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung am Lebensende. Auch die Angehörigen werden miteinbezogen und angemessen unterstützt. Palliative Care soll die Patientinnen und Patienten unterstützen, den letzten Lebensabschnitt nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu können.
Den grössten Anteil der Gesundheitskosten in der letzten Lebensphase machen Hospitalisationen und Akutbehandlungen aus. Verschiedene Studien zeigen deutlich, dass mit Palliative Care nicht nur die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten gesteigert werden kann – sondern auch die Kosten im öffentlichen Gesundheitswesen gedämpft werden können.
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