Eine Aktivität im Rahmen des Jubiläums 10 Jahre Sankt Urbanhof Sursee
Nach einer kurzen Begrüssung durch Alt – Stadträtin und Stiftungsratspräsidentin Ruth Balmer im Foyer des Sankt Urbanhofes, startete das illustre Trüppchen unter der Leitung von Amlehnexperte Vitus Wey Richtung Amlehn Haus. Dieses befindet sich zwischen dem ehemaligen Kapuzinerkloster (heute Frauenräume) und der Umfahrungsstrasse. Schon entdeckte man erste Spuren der Surseer Künstler – Dynastie Amlehn (in Form von Skulpturen im Garten), die das historische Landstädtchen Sursee massgeblich mitgeprägt und ein reiches Erbe hinterlassen hat.
Zwischen Bohème und Bürgerlichkeit ( Informationen ab Sankt Urbanhof Homepage)
Sie waren durchaus ins Leben der Kleinstadt von damals integriert, die Angehörigen der Amlehn-Dynastie, die mit Franz Sales Amlehn (1867-1931) begann und mit seinem Enkel Paul Edgar Amlehn (1896-1964) endete. Ihr Lebensstil – ihr Wohnhaus mit dem Atelier stand gewissermassen symbolisch ausserhalb der Stadt, hinter dem Kapuzinerkloster – wurde von ihren Zeitgenossen zwischendurch als Provokation empfunden. Aber sie gingen mit ihren Arbeiten sowie mit ihren Beiträgen ans kulturelle Leben immer wieder auf die Bedürfnisse der Surseer und Surseerinnen von damals ein.
Auf Spurensuche nach dem Vermächtnis der Amlehn
Wer, wenn nicht der bekannte Surseer Bildhauer/Steinmetz Vitus Wey, wäre berufener, den gespannt interessierten Mitwanderern mehr über die Legenden, richtige und auch wahrscheinlich erfundene Anekdoten über die umstrittene, da nicht immer konforme, ja bisweilen gar exzentrische Künstlerfamilie zu erzählen, einiges davon zu relativieren, anderes fantasievoll auszuschmücken. So geht’s vorbei am Niklaus von Flüh Brunnen beim Hintereingang der Katholischen Pfarrkirche, der Georgs Figur auf dem Torbogen neben dem Sankt Urbanhof, diversen Spuren in der Oberstadt, markant der Marienbrunnen, ansonsten teilweise nur schwer sichtbar, durch die verschiedenen Gassen, wo einige der Brunnen (leider nur noch teilweise erhalten) von irgend einem Amlehn gestaltet wurden. So zeigt der Brunnen am Mühleplatz, eine Figur von Paul Irenä Amlehn (1867 – 1931), den Bäckermeister zur Stadtmühle Konrad Beck (1823 – 1890), genannt der „Nüechter“, Auch beim Untertor und dem nachfolgenden Eckhaus (ehemaliges Möbel Meier Haus), hinterliessen die Amlehn Spuren. Ebenso mit dem Monument St. Georgius an der Bahnhofstrasse, das 1927 von Paul Irenä Amlehn (1867 – 1931) geschaffen und später für einige Jahrzehnte mit einem Brunnenbecken ergänzt wurde. Weiter gings Richtung Friedhof.
Sehr viele markante Objekte auf dem Friedhof Dägerstein
1980 erhielt der Friedhof einen Kinderfriedhof, der Kinderfriedhof
einen Brunnen und der Brunnen dank dem Architekten Werner Hess und seiner
Frau Irene Hess eine Figur von Paul Edgar Amlehn. Die Figur war ursprünglich für
das Grab des 1935 geborenen und bereits 1938 verstorbenen René Friebel
geschaffen worden. Modell gestanden hatte damals der Knabe Josef Suter, im
späteren Leben Architekt und Korporationspräsident in Sursee. Dazu sind auf dem Friedhof auch sehr viele Grabsteine, die von der Amlehnfamilie angefertigt wurden. Diese Auftragsarbeiten waren eine Haupteinnahmequelle der Familie. Vitus Wey erläuterte, dass eine Art Skulpturenallee für diese Grabmahle angedacht sei, bei der nächsten Umgestaltung des Friedhofs.
Sehenswertes von der Amlehn Dynastie auch im Stadtmuseum Sankt Urbanhof Sursee
Die Versammlung von Porträtbüsten im 2. OG des Sankturbanhofes holt jene Welt zurück und zeigt, wie sich die Auftraggeber und Auftraggeberinnen der Amlehn in ihren Abbildern Unsterblichkeit sichern wollten.
Kleine Fotodiashow der Amlehn – Wanderung:
www.sankturbanhof.ch/cms/website.php?id=/index.htm
Text und Fotos: www.leonardwuest.ch
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