Ammoniakemissionen der Luzerner Landwirtschaft weiterhin zu hoch

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Staatskanzlei des Kantons Luzern

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Um die Ammoniakemissionen der Luzerner Landwirtschaft ausreichend zu senken, genügen die bisherigen Massnahmen nicht. Grund für die zu hohen Emissionswerte sind insbesondere die konstant hohen Tierbestände und die Umstellung auf Laufhöfe. Um die Emissionen ausreichend zu reduzieren, muss der Teilplan Ammoniak des kantonalen Luftreinhalteplans umfassend überarbeitet werden.

Ammoniak stammt zu 90 Prozent aus der tierhaltenden Landwirtschaft. Die Freisetzung von Ammoniak in die Luft hat zur Folge, dass Wälder, Moore und andere Ökosysteme mit Stickstoff belastet werden. Eine übermässige Stickstoffbelastung vermindert die Artenvielfalt, führt zu Bodenversauerung und gefährdet langfristig die Grundwasserqualität.

Im Kanton Luzern ist die Nutztierdichte überdurchschnittlich hoch. Die maximalen Stickstoffwerte gemäss Bundesumweltrecht werden in der Folge deutlich überschritten. Der Luzerner Regierungsrat hat deshalb 2007 den Teilplan Ammoniak des Massnahmenplans Luftreinhaltung in Kraft gesetzt. Die Massnahmen haben zum Ziel, die Ammoniakemissionen bis 2020 um 20 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Mittel der Jahre 2000 bis 2010 zu senken.

Ziele werden nicht erreicht
Dank der Einführung des Schleppschlauchs zum Ausbringen der Gülle und dank baulichen Massnahmen bei Stallneubauten konnte die Luzerner Landwirtschaft die Ammoniakemissionen gegenüber 2007 um 4,5 Prozent reduzieren. Die Reduktion ist allerdings zu gering, um sie mit Immissionsmessungen nachweisen zu können. Es zeichnet sich ab, dass die Ziele des Massnahmenplans bis 2020 nicht erreicht werden.

Grund dafür sind die konstant hohen Tierbestände im Kanton Luzern und die Umstellung auf Laufhöfe. Die Rindvieh- und Schweinebestände haben zwischen 2000 und 2008 zugenommen und sind seit 2008 auf hohem Niveau stabil. Zur Verbesserung des Tierwohls wurden zudem viele Ställe in Laufhöfe umgebaut. In Laufhöfen haben die Tiere zwar eine grössere Bewegungsfreiheit, die Vergrösserung der verschmutzten Flächen verstärkt jedoch die Ammoniakemissionen. Vor diesem Hintergrund zeigen die bisherigen Massnahmen des Luftreinhalteplans eine zu geringe Wirkung.

Verschärfte Massnahmen notwendig
Der Kanton Luzern beabsichtigt deshalb, den Teilplan Ammoniak zusammen mit der Landwirtschaft umfassend zu überarbeiten und die aktuellen Massnahmen zu verschärfen. Dabei sollen die bisherigen Erfahrungen und die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung berücksichtigt werden.

Weitere Informationen
Erfolgskontrolle und Überprüfung des Massnahmenplans Luftreinhaltung, Teilplan Ammoniak

Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:

  • Perspektiven für die Regionen[content_block id=29782 slug=ena-banner]