Das Animationsfilm-Festival Fantoche in Baden hat zwei HSLU-Abschlussfilme nominiert: «Tapir Memories» (Master Film) und «Crevette» (Bachelor Animation). Vor wenigen Tagen gab das Film Festival Locarno auch die Nominationen der Animationsfilme «Searching for the 5th Direction» und «Pipes» bekannt. Letzterer wurde zudem am Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF ausgezeichnet.
Nominationen am «Fantoche»
«Tapir Memories»
von Pedro Nel Cabrera Vanegas (Kolumbien)
«Tapir Memories» entstand 2023 im Master Animation. In der Abschlussarbeit des aus Kolumbien stammenden Filmemachers erzählt eine Tapir-Mutter vom Verschwinden ihres Sohnes. Hintergrund der fiktiven Geschichte bilden die realen Ereignisse während des kolumbianischen Bürgerkriegs, der das Land noch bis vor wenigen Jahren im Griff hatte.
Der neunminütige 2D-Animationsfilm erhielt kürzlich an der Diplomfeier des Departements Design & Kunst der HSLU einen mit 4’000 Franken dotierten Förderpreis der zeugindesign-Stiftung.
«Crevette»
von Jill Vágner (ZürichZH), Elina Huber (Zumikon ZH), Noémi Knobil (Lausanne VD), Sven Bachmann (Riehen BS)
«Crevette» entstand 2023 im Bachelor Animation. Protagonistin Jeanie entdeckt in ihrem zugefrorenen Kühlschrank die titelgebende «Crevette». Das Tier verwandelt sich vor Jeanies Augen in einen menschlichen Embryo – ein Symbol für die unbewusste Angst der jungen Frau vor einer Schwangerschaft.
Der fünfminütige 2D-Animationsfilm erhielt kürzlich an der Diplomfeier des Departements Design & Kunst der HSLU einen mit 3’000 Franken dotierten Nachwuchsförderpreis Kultur – ST.ART des Kantons Luzern.
Nominationen am Film Festival Locarno
«Searching for the 5th Direction»
von Matthias Schüpbach (St. Gallen)
«Searching for the 5th Direction» entstand 2023 als Diplomarbeit im Bachelor Animation. Absolvent Matthias Schüpbach erstellte für den siebenminütigen Film über 150 3D-Aufnahmen realer Umgebungen. Damit schuf er digital verfremdete Räume, durch die sich das Publikum bewegt: Hier schweben Fetzen einer Stuhllehne in der Luft, dort löst sich das Gesicht einer Person auf, da schmilzt eine Badezimmerwand, als bestünde sie aus Schnee.
Der Film läuft im Nachwuchs-Wettbewerb «pardi di domani» (concorso nazionale).
«Pipes»
von Jessica Meier (Leibstadt AG), Kilian Feusi (Schönenberg ZH) und Sujanth Ravichandran (Mellingen AG)
«Pipes» entstand bereits 2022 im Bachelor Animation. Im vierminütigen, in Schwarz und Weiss gehaltenen Werk wird Bob der Klempner angeheuert, um ein kaputtes Rohr in einem Club zu reparieren. Dort angekommen, merkt er rasch, dass es sich um einen schwulen Fetischclub handelt…
Der Film läuft im Programm «Panorama Suisse».
Preis für «Pipes» in Neuenburg
«Pipes» wurde am Samstag, 8. Juli, am Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF ausgezeichnet: Er erhielt den mit 10’000 Franken dotierten Prix H. R. Giger «Narcisse» für den besten Schweizer Kurzfilm. Der Film war im Januar 2023 zudem fürs Sundance Film Festival 2023 in den USA nominiert. [content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]