Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB) in Zell entdeckt

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Asiatischer Laubholzbockkäfer Symbolbild

Im Gemeindegebiet Zell wurde der Schädling «Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB)» entdeckt. Der Käfer zählt zu den besonders gefährlichen Schadorganismen und gilt daher gemäss Pflanzengesundheitsverordnung des Bundes als meldepflichtig und muss konsequent bekämpft werden. Der ALB befällt verschiedene Laubholzarten, wie Ahorn, Pappel, Weide, Rosskastanie usw. Der ALB bringt die befallenen Bäume binnen weniger Jahre zum Absterben. Der Käfer kann grosse wirtschaftliche und ökologische Folgen für das betroffene Gebiet sowie für die ganze Schweiz verursachen. Die Behörden sind auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen, um die Ausbreitung des ALB in Zell einzudämmen.

Dank aufmerksamen Einwohnenden in Zell wurden einzelne Exemplare des Schädlings «Asiatischer Laubholzbockkäfer» (ALB) gefunden. Die Exemplare wurden als ALB bestätigt. Der Käfer zählt zu den besonders gefährlichen Schadorganismen und gilt daher gemäss Pflanzengesundheitsverordnung des Bundes als melde- und bekämpfungspflichtig. Er befällt verschiedenste Laubholzarten und kann die befallenen Laubholzbäume innert weniger Jahre zum Absterben bringen. Die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden für betroffene Gebiete sind entsprechend hoch. Der Kanton Luzern setzt die national geltenden Bekämpfungsmassnahmen um und arbeitet mit der Gemeinde, dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zusammen.

Schädling befällt gesunde Laubbäume
Der ALB ist für den Menschen nicht gefährlich, jedoch für unsere Laubbäume. Der Käfer befällt gesunde Laubbäume, wie etwa Ahorn, Pappel, Weide, Rosskastanie, Birke, Platane, Buche und weitere Laubholzarten. Binnen weniger Jahre bringt der ALB die befallenen Bäume zum Absterben. Um dem Käfer die Nahrungsgrundlage zu entziehen und seine Verbreitung zu unterbinden, müssen Wirtsbäume gefällt und gehäckselt werden. Nur so kann eine Ausbreitung des ALB erfolgreich verhindert werden. Des Weiteren stellen befallene Bäume insbesondere im Siedlungsgebiet ein Sicherheitsrisiko dar. Grundsätzlich muss jedes befallene Gehölz, auch Holzprodukte wie Lattenkisten, Paletten oder Brennholz, umgehend vernichtet werden.

In der Schweiz wurden bisher vier Befälle durch ALB entdeckt, die dank koordinierten Massnahmen erfolgreich getilgt werden konnten. Da der Asiatische Laubholzbockkäfer als träge gilt und für seine Entwicklung im Holz meist zwei Jahre benötigt, besteht die berechtigte Hoffnung, dass neue Befallsherde getilgt werden können. Damit dies auch in der Gemeinde Zell gelingt, sucht die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) in den kommenden Tagen das betroffene Gebiet grossflächig nach befallenen Bäumen ab. Sie wird dabei von Spürhunden begleitet, welche den Käfer riechen können. Zum Einsatz werden auch spezialisierte Teams fürs Baumkletteren kommen, um den Kronenbereich von Bäumen zu kontrollieren. Die Suchteams werden nun in einem ersten Schritt das Ausmass des Befalls klären und bedanken sich deshalb vorab bei den Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Zell für den Zutritt zu ihrem Grundstück. Bruno Röösli, Abteilungsleiter Wald der Dienststelle Landwirtschaft und Wald, betont: «Wir sind auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Alle können mithelfen! Uns ist natürlich bewusst, dass die Situation nicht angenehm ist. Deshalb sind wir besonders dankbar für das Verständnis der Bevölkerung.»

Weltweite Handelsströme bringen den ALB nach Europa
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) wird vom Bundesamt für Umwelt als prioritärer Quarantäneorganismus eingestuft. Er hat in Europa keine natürlichen Feinde und muss daher bekämpft und getilgt werden. Aufgrund der weltweiten Handelsströme gelangt der ALB nach Europa und in die Schweiz. Dies geschieht meist in Verpackungsholz (beispielsweise in Paletten oder Lattenkisten) aus Ostasien. Systematische Grenzkontrollen von Warenimporten mit Verpackungsholz, strukturierte Kontrollen und Bekämpfungsmassnahmen in den betroffenen Gebieten und ein aufmerksames Beobachten gefährdeter Standorte sind deshalb besonders wichtig. Der ALB soll sich nicht in der Schweiz etablieren können.

Das kann die Bevölkerung tun
Um das Ausmass des ALB-Befalls abzuschätzen, kann die Bevölkerung der Gemeinde Zell einen entscheidenden Beitrag leisten. Funde von potenziellen Schädlingen, Käfer oder Larve, sowie krank aussehende Bäume bitte direkt an die Dienststelle Landwirtschaft und Wald, Miguel Zahner, melden (per E-Mail an lawa@lu.ch). Den Käfer am besten in einem Glas mit gelöchertem Deckel im Kühlschrank aufbewahren, bis er abgeholt wird. Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Zell werden zudem gebeten, ihr Grüngut (Gartenabfälle) zu sammeln und aufzubewahren. Eine spezielle Sammelstelle wird eingerichtet und die Betroffenen mit einem Info-Flyer informiert. Des Weiteren wird gebeten, vorerst auf den Verkauf oder Weitergabe von Brennholz ausserhalb des Gemeindegebiets zu verzichten. Eine Kontrollstelle wird in den nächsten Tagen eingerichtet.

Die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Zell werden mit Info-Flyern, über die Webseiten der Gemeinde und der Dienststelle Landwirtschaft und Wald sowie an einer Infoveranstaltung über die Situation und die vorgesehenen Bekämpfungsmassnahmen orientiert. Ebenso sind die umliegenden Gemeinden sowie der Kanton Bern frühzeitig informiert worden.


Steckbrief: Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB)
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (lat. Anoplophora glabripennis) ist mit einem breiten Wirtsspektrum einer der gefährlichsten Laubholzschädlinge weltweit. Der Käfer ist 2,5 bis 3,5 Zentimeter gross, glänzend schwarz mit ca. 20 unregelmässigen hellen Flecken auf den Flügeldecken. Die Fühler der Weibchen erreichen gut Körperlänge, diejenigen der Männchen mindestens die doppelte Körperlänge. Die beinlosen Larven werden rund 5 Zentimeter lang und sind auf dem Nackenschild mit einem zinnenförmigen Band gezeichnet. Die Schäden entstehen durch den Larvenfrass – zunächst im Bast am lebenden Baum – danach im Holz. Die reiskorngrossen Eier werden im lebenden Baum unter der Rinde abgelegt. Der Larvenfrass beschädigt die Leitgefässe des Rindenbastes und des Splintholzes und unterbricht so den Saftstrom und der Baumteil stirbt ab. Mehrfacher und starker Befall führt zum Absterben von Kronenteilen und letztendlich zum Absterben des Baumes. Daneben besteht die Gefahr von Windbruch bei befallenen Ästen. Befallene Bäume müssen auch aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Nach der Verpuppung nagen sich die Käfer im Spätsommer bis Herbst aus einem kreisrunden Loch von bis zu 15 mm Durchmesser und führen den Reifungsfrass an Blättern oder Rinde durch. Der Flugradius beträgt weniger als 500 Meter.


Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie: Luzern steht für Lebensqualität
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