Die Unterbringungssituation im Asyl- und Flüchtlingswesen verschärft sich weiter. Dem Kanton Luzern werden vom Bund monatlich 150 bis 200 Asyl- und Schutzsuchende zugewiesen. Entsprechend müssen die Unterbringungskapazitäten laufend ausgebaut werden. Ab April 2024 kann das Haus Diamant auf dem Areal von Viva Luzern Eichhof für zweieinhalb Jahre als Durchgangszentrum (DGZ) für Asyl- und Schutzsuchende genutzt werden. Das Zentrum bietet Platz für bis zu 100 Personen.
Mittelfristig plant Viva Luzern im Haus Diamant den Bau von Alterswohnungen. Die detaillierte Planung inklusive Machbarkeitsstudie wird in den nächsten zwei Jahren erarbeitet. Bis Ende März 2024 werden die Räumlichkeiten im Haus Diamant noch durch ein Pflegezentrum zwischengenutzt. Ab April 2024 stellt Viva Luzern das Objekt dem Kanton Luzern für eine Zwischennutzung für die Dauer von zweieinhalb Jahren zur Verfügung. Es werden dort geflüchtete Menschen untergebracht. «Wir freuen uns, mit dem Kanton Luzern bis zum Baustart der Alterswohnungen eine sinnvolle Zwischennutzung für das Haus Diamant gefunden zu haben», sagt Christian Bünter, Betriebsleiter Viva Luzern Eichhof.
Durchgangszentrum (DGZ) Eichhof startet Betrieb ab Mai 2024
Im April 2024 nimmt der Kanton Luzern die notwendigen baulichen Anpassungen vor. Ab Mai 2024 werden die ersten Geflüchteten im Durchgangszentrum (DGZ) Eichhof untergebracht. Das Zentrum bietet Platz für bis zu 100 Personen. Untergebracht werden Familien, alleinreisende Frauen, besonders verletzliche Personen (ältere Menschen, Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen) sowie unbegleitete Minderjährige (MNA). Die Geflüchteten werden durch Mitarbeitende der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) rund um die Uhr betreut. Im DGZ Eichhof werden sowohl Geflüchtete aus dem ordentlichen Asylverfahren wie auch Schutzsuchende aus der Ukraine untergebracht. Dem Schulangebot Asyl der Dienststelle Volksschulbildung (DVS) stehen im DGZ entsprechende Räumlichkeiten für die Beschulung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Verfügung.
Gute Erfahrungen aus den Jahren 2012 und 2016
Die Einbettung des DGZ Eichhof in das Areal von Viva Luzern Eichhof bedeutet eine besondere Herausforderung. Um ein gutes Nebeneinander von geflüchteten Menschen, Bewohnenden sowie auch den Mitarbeitenden von Viva Luzern Eichhof sicherzustellen, wurde eine Begleitgruppe gebildet. Damit ist ein kontinuierlicher und enger Austausch zwischen den beiden Institutionen gewährleistet. Bei Bedarf können allenfalls notwendige Massnahmen wie zum Beispiel ein Ausbau des bestehenden Sicherheitsdiensts schnell in die Wege geleitet werden. «Bereits in den Jahren 2012 und 2016 waren in der Zivilschutzanlage Eichhof, in direkter Nachbarschaft zu Viva Luzern Eichhof, Geflüchtete untergebracht. Das Nebeneinander lief damals problemlos», sagt Silvia Bolliger, Leiterin der DAF.
Lage bleibt weiterhin sehr angespannt
Gemäss Prognose des Staatsekretariats für Migration (SEM) ist im Jahr 2024 mit 30’000 (+/-3’000) Asylgesuchen sowie mit 25’000 (+/- 5’000) Schutzgesuchen von ukrainischen Staatsangehörigen zu rechnen. Für den Kanton Luzern bedeutet dies, bis Ende Jahr bis zu 2’700 Geflüchtete zusätzlich aufzunehmen und unterzubringen. Der Kanton Luzern ist deshalb mit Hochdruck daran, nebst den 100 Plätzen im DGZ Eichhof weitere Unterbringungsplätze zu schaffen.
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