Aufnahme von Ukrainerinnen und Ukrainern – breit abgestützte Hilfe

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Am 14. April 2022 orientierten Gesundheitsdirektor Christian Arnold und weitere Kantonsvertreter die Verantwortlichen der Gemeinden über den Stand der Arbeiten

Laufend kommen Ukrainerinnen und Ukrainer in die Schweiz, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. Seitens des Kantons koordiniert die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion den Austausch mit dem Bund und mit anderen Kantonen sowie den innerkantonalen Informationsfluss. Am 14. April 2022 erhielten die Urner Gemeinden zum zweiten Mal Informationen aus erster Hand zu den Mechanismen der Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten. Insbesondere wurden die Aufgaben des Asyl- und Flüchtlingsdiensts des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) erläutert, der gemäss dem angepassten Leistungsauftrag diverse Arbeiten im Auftrag des Kantons übernimmt. Es flossen aber auch Informationen zum Bildungsbereich, zur allgemeinen Lage und zu weiteren Hilfsangeboten.

Aufgaben des SRK

Das SRK ist im Auftrag des Kantons für die Suche und Einrichtung von geeignetem Wohnraum für die ankommenden Geflüchteten zuständig. Ebenfalls stellt es die wirtschaftliche und persönliche Sozialhilfe sowie den Zugang zur Gesundheitsversorgung für die Geflüchteten sicher. Zudem werden für die Neuankommenden zweimal wöchentlich Informationsveranstaltungen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen die es bei der Ausrichtung der Sozialhilfe zu berücksichtigen statt. Auch individuelle Gespräche zur Ressourcenerfassung und persönlichen Unterstützung im Rahmen eines Kurzassessments haben gestartet. Um die Verständigung sicherzustellen, werden bei all den erwähnten Gesprächen ÜbersetzerInnen eingesetzt.

Weitere Unterkünfte in Uri

Seit vergangener Woche steht das Hotel Aurora in Andermatt für die Unterbringung von Ukrainerinnen und Ukrainer zur Verfügung. Dieses wurde dem Kanton von den Besitzern unentgeltlich zur Nutzung überlassen. Zurzeit laufen die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme. Als zweite grössere Unterkunft steht ab dem 22. April 2022 die Liegenschaft Alte Schmiede in Amsteg für rund 22 Personen zur Verfügung. Ebenfalls abgeklärt wird die Möglichkeit, mittelfristig im Personalhaus des Kantonsspitals Wohnraum für ältere Ehepaare und Erwachsene zu schaffen.

Angebot der Dätwyler-Stiftung

Die Dätwyler Stiftung leistet ihrerseits einen Beitrag, damit die ausserordentliche Situation möglichst gut bewältigt werden kann. Die Stiftung startete in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz Asyl- und Flüchtlingsdienst ein umfangreiches Soforthilfeprogramm für die Geflüchteten. Das Programm dauert vorerst bis zu den Sommerferien. In Altdorf bietet die Stiftung kostenlose Deutsch-Sprachkurse für den Alltag an. Gleich von der ersten Woche an wurden sechs Klassen geführt. Die Dätwyler Stiftung versteht dieses Angebot als niederschwellige Ergänzung zu den Deutschkursen des Berufs- und Weiterbildungszentrums Uri. Weiter stellt die Dätwyler Stiftung mehrere leerstehende Wohnungen für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung und unterstützt die Geflüchteten bei der Jobsuche und bei der weiteren Integration.

Arbeitsmarkt

Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S können eine Erwerbstätigkeit aufnehmen. Die Erwerbstätigkeit wie auch der Stellenwechsel sind bewilligungspflichtig. Ein entsprechendes Gesuch wird vom Arbeitgeber vor Aufnahme der Erwerbstätigkeit bei der Abteilung Migration eingereicht, der Stellenantritt kann erst nach Erhalt der Bewilligung erfolgen. Wichtig ist die Einhaltung der orts- und branchenüblichen Lohn- und Arbeitsbedingungen, diese müssen der Qualifikation und dem Stellenprofil entsprechen. Die Stellenmeldepflicht gilt auch bei der Anstellung von Personen mit Schutzstatus S.

Integration

Die Förderung der Integration der ukrainischen Geflüchteten läuft grundsätzlich in den bisherigen bewährten Strukturen, die in den vergangenen Jahren aufgebaut wurden. Damit alle an den Integrationsmassnahmen teilhaben können, müssen indes die vorhandenen Ressourcen in der Integrationsförderung fokussiert und teilweise erweitert werden. Wie für andere Geflüchtete auch stehen für Menschen aus der Ukraine – je nach Alter und Anlagen –der Spracherwerb, Bildungsmassnahmen sowie Fördermassnahmen für Vorschulkinder im Vordergrund. So werden in Räumen der Dätwyler Stiftung niederschwellige Deutschkurse angeboten. Ab Mitte Mai 2022 steht dann auch ein Deutschkursangebot des Berufs- und Weiterbildungszentrums Uri (bwz uri) zur Verfügung; dabei handelt es sich um professionelle Deutschkurse auf verschiedenen Niveaus. Zudem werden Jugendliche und junge Erwachsene von einer Case Managerin begleitet. Sie prüft gemeinsam mit den Geflüchteten, ob der Eintritt in ein schulisches Angebot, wie zum Beispiel ein Brückenangebot, aufgegleist werden kann. Um alle diese Integrationsmassnahmen mitzufinanzieren, hat der Bundesrat für Geflüchtete mit Schutzstatus S einen Beitrag an die Kantone von 3000 Franken pro Person beschlossen.

Aktuelle Lage

Derzeit sind 121 Personen in 28 Unterkünften in sieben Urner Gemeinden untergebracht. Es wird aber in den kommenden Wochen noch mit viel mehr Zuweisungen durch den Bund gerechnet. Unter den Aufgenommenen befinden sich auch etliche Kinder, die möglichst bald eingeschult werden sollen. Diese Thematik wird von der Bildungs- und Kulturdirektion koordiniert. Gemeinsam mit den Gemeinden ist man bestrebt, bestmögliche Lösungen zu finden.

Aktuelle Infos stehen im Internet unter www.ur.ch/ukraine zur Verfügung. Für telefonische Informationen zur Wohnsituation steht der Asyl- und Flüchtlingsdienst des SRK per Telefon +41 41 535 00 38 (Mo-Fr. 09.00-11.30 und 13.30–16.00 Uhr) oder via Mail ukruri@redcross.ch zur Verfügung. Hilfsangebote für Freiwilligeneinsätze von Privaten nimmt das Hilfswerk der Kirchen Uri unter Telefon +41 41 870 23 88 oder per E-Mail an info@hilfswerkuri.ch entgegen.

Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]