Erstmals seit seiner Ernennung zum Ballettdirektor des Grand Théâtre de Genève präsentiert sich Sidi Larbi Cherkaoui ab dem 21. Februar
mit einer Operninszenierung. Zusammen mit der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota, die das Bühnenbild gestalten wird, setzt er Idomeneo – Mozarts einzige Oper, in der das Ballett eine zentrale Rolle spielt – als ein Zusammenspiel von Schauspiel, Tanz, Musik und bildender Kunst in Szene. Neben den Tänzern des Ballet du Grand Théâtre wird auch die von Cherkaoui geleitete Eastman Kompanie mitwirken.
Das künstlerische Markenzeichen von Chiharu Shiota sind Wollfäden, die sie mit Fundstücken und anderen Gegenständen kombiniert, um daraus großformatige Installationen zu schaffen. Als Metaphern für die Irrungen und Wirrungen des Schicksals werden diese Fäden sich in der Szenerie von Idomeneo in ständiger Bewegung befinden und sich einmal zu einem Palast, ein anderes Mal zum aufgewühlten Meer, zu einem Garten und dann wieder zum die Menschen bedrohenden Seeungeheuer zusammenfügen. In der für ihn typischen körperbetonten Bühnensprache erzählt Cherkaoui in diesem Ambiente die Geschichte des kretischen Königs Idomeneo, der wegen eines fatalen Gelübdes seinen eigenen Sohn dem Gott Neptun zum Opfer darbringen muss, und lässt sich in seiner Interpretation von der fernöstlichen Philosophie und der Idee des Karmas inspirieren.
Für die Kostüme zeichnet Yuima Nakazato verantwortlich, für das Licht Michael Bauer und für die Dramaturgie Simon Hatab.
Nach Rameaus Les Indes galantes (2019), Lullys Atys (2022) und anderen Produktionen kehrt mit Leonardo García Alarcón ein wichtiger Dirigent in Sachen historisch informierter Aufführungspraxis ans Grand Théâtre zurück und verspricht einen vitalen Mozart-Klang. Seine Cappella Mediterranea wird diesmal zusammen mit dem Orchestre de Chambre de Genève musizieren.
Mit Stanislas de Barbeyrac ist in der Titelrolle einer der wichtigsten Mozartsänger unserer Tage zu erleben und mit Lea Desandre als Idamante eine der spannendsten jungen Mezzosopranistinnen der jüngeren Zeit, die 2022 mit dem Opus Klassik als „Sängerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Das hochkarätige Ensemble wird vervollständigt durch Federica Lombardi als Elettra, Giulia Semenzato als Ilia und dem jungen Tenor
Omar Mancini als Arbace.
Grand Théâtre de Genève: W. A. Mozart Idomeneo (Neuproduktion)
(in Koproduktion mit der Dutch National Opera Amsterdam und den Théâtres de la ville de Luxembourg)
Premiere: 21.Februar 2024, 19:30 Uhr
Weitere Vorstellungen: 23./29. Februar & 02. März 2024 – 19:30 Uhr
27. Februar 2024 – 19:00 Uhr
Weitere Infos: https://www.gtg.ch/saison-23-