Die Amphibien sind wieder unterwegs. Mit den steigenden Temperaturen im Frühling verlassen Frösche, Kröten und Molche ihre Winterquartiere und machen sich auf zu ihren Laichgewässern. Im Kanton Luzern sorgen dabei Helferinnen und Helfer an über 30 Amphibienzugstellen dafür, dass die Amphibien sicher ihre Ziele erreichen. Dank dieser Schutzmassnahmen und zahlreicher Helferinnen und Helfer können jährlich rund 30.000 Tiere vor dem Verkehrstod gerettet werden.
Frösche, Kröten und Molche wandern im Frühling von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern und legen dabei teilweise mehrere Kilometer zurück. Überall dort, wo sie auf ihrer gefährlichen Reise Strassen queren, sind Schutzmassnahmen erforderlich, damit die Amphibien nicht Opfer des Verkehrs werden. Im Kanton Luzern sind über 30 solcher Zugstellen bekannt.
Temporäre Zäune, drei Strassensperrungen und Unterführungen
Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) koordiniert die Schutzmassnahmen. Mit Unterstützung von Gemeinden, Schulen, Naturschutzvereinen und der Bevölkerung werden an vielen Zugstellen temporäre Zäune aus Kunststoffwellplatten aufgestellt. Diese Zäune leiten die Amphibien zu eingegrabenen Sammelbehältern, von wo aus Freiwillige sie täglich sicher zu den Laichgewässern bringen. Im Kanton Luzern werden so jährlich rund 30’000 Amphibien vor dem Strassentod bewahrt. Dies hat einen direkten Effekt auf die Populationen, so kann die Strassenmortalität lokale Populationen zum Aussterben bringen.
Während den intensivsten Zugnächten werden an drei Orten die Strassen gesperrt. Es handelt sich dabei um die Nebenstrassen zwischen Urswil und Ballwil, zwischen Willisau und Grosswangen im Ostergau sowie zwischen Lupfen und Gishalden in Langnau bei Reiden. An einigen Zugstellen hat der Kanton Luzern baulich permanente Massnahmen realisiert. Dank diesen können die Tiere die Strasse mittels Unterführungen jederzeit unbeschadet queren.
Amphibien brauchen Hilfe
Die Ende 2023 publizierte Rote Liste der Amphibien der Schweiz zeigt, dass die Bestände vieler Arten nach wie vor zurückgehen und 79 Prozent der Arten gefährdet sind. Viele Amphibienarten sind also weiterhin auf Schutz- und Fördermassnahmen angewiesen. Positiv zeigt sich, dass die Bestandsrückgänge seit der letzten Roten Liste aus dem Jahr 2005 gebremst werden konnten. Die zahlreichen Amphibienschutzmassnahmen, insbesondere der Bau neuer Weiher, zeigen also Wirkung. Mit dem Weiterführen dieser Massnahmen und dem Engagement der vielen Akteurinnen und Akteure im Amphibienschutz werden hoffentlich in Zukunft weniger Amphibienarten auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. s[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]