Hanf galt lange Zeit als Heilpflanze. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Pflanze aufgrund ihrer berauschenden Wirkung kriminalisiert. Seit in den 1990er-Jahren Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Körper entdeckt wurden, hat Hanf, das neben dem psychoaktiven Tetra-Hydrocannabinol (THC) auch Cannabidiol (CBD) enthält, das Interesse von Forschern und Medizinern neu entfacht. Zahlreiche Studien zeigen, dass CBD eine positive Wirkung auf diverse gesundheitliche Probleme entfaltet.
Was ist Cannabidiol (CBD)?
CBD ist ein Inhaltsstoff der Hanfpflanze (Cannabis sativa), der in den Blättern und Blüten der Pflanze vorkommt. Die aus den Pflanzenteilen gewonnene Substanz wird in der Regel in Öl gelöst und ist in Form von CBD Tropfen, Tabletten, Salben oder Cremes im Handel erhältlich. CBD ist kein Betäubungsmittel (Urteil vom 19.11.2020 des Europäischen Gerichtshofs, C 663/18). Es besitzt keine psychoaktive Wirkung und führt nicht zu einem Rausch oder High. CBD macht auch nicht süchtig.
Im menschlichen Körper kann CBD über die sogenannten Cannabinoid-Rezeptoren andocken. Sie befinden sich an zahlreichen Stellen im Körper. Daher kann CBD auch an diversen Körperstellen eine Wirkung entfalten. Lokal aufgetragen kann es für die Hautpflege oder Behandlung von Entzündungen oder Schmerzen verwendet werden. Oral eingenommen wird CBD eine schmerzstillende, entzündungshemmende, beruhigende, antipsychotische, antiepileptische und angstlösende Wirkung zugesprochen.
Bei welchen gesundheitlichen Problemen kann CBD wirken?
Die Wirkung von CBD auf unterschiedliche gesundheitliche Probleme wird aktuell erforscht. So gibt es Studien zu Angststörungen, chronischen Schmerzen, Epilepsie, Krebs oder Parkinson. Auch auf Depressionen, Alzheimer oder Arthritis soll eine positive Wirkung vorliegen. Nicht alle Studien wurden jedoch an Menschen durchgeführt. Normalerweise sind große Studien am Menschen notwendig, die über längere Zeit laufen und unterschiedliche Dosen miteinander vergleichen, um die Effektivität und mögliche Nebenwirkungen festzustellen.
Am weitesten fortgeschritten ist derzeit die Forschungslage zum Thema Epilepsie. Studien haben gezeigt, dass CBD die Zahl von epileptischen Anfällen verringert. Inzwischen ist das CBD-Medikament „Epidyolex“ gegen bestimmte Formen der Epilepsie in der EU zugelassen.
Auch zum Thema chronische Schmerzen liegen einige Studien vor. CBD wird vor allem in Verbindung mit Nervenschmerzen, die sich nur schlecht mit bisherigen Medikamenten behandeln lassen, diskutiert. Die Studienlage ist allerdings nicht ausreichend und es wurde keine Arznei zugelassen.
Im Zusammenhang mit Angststörungen legen einzelne Studien nahe, dass CBD entspannend, stresslindernd und beruhigend wirken kann. Zudem soll die Substanz die Konzentration steigern und die Müdigkeit verringern. Nicht alle Studien fanden jedoch an Menschen statt.
Eine Studie zum Thema Parkinson legt nahe, dass CBD sich positiv auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken kann, indem aggressives Verhalten, Albträume und Unruhe abnehmen.
Für die Krebstherapie könnte CBD ebenfalls wirkungsvoll sein, legen Studien an Tieren und Zellkulturen nahe. Sie liefern Hinweise, dass Krebszellen durch CBD am Wachstum gehindert oder gar abgetötet werden könnten.
Fazit
Insgesamt steckt die medizinische Forschung um CBD noch in den Kinderschuhen. Zu vielen gesundheitlichen Beschwerden fehlen groß angelegte und aussagekräftige Studien. Gleichzeitig gibt es viele Erfahrungswerte von Privatpersonen, die CBD etwa gegen chronische Schmerzen, entzündliche Gelenkerkrankungen, Erbrechen, Übelkeit sowie andere Nebenwirkungen der Chemotherapie oder Schlafstörungen mit Erfolg eingesetzt haben.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]