Die Galliker Transport AG hat seit dem Frühjahr 2017 elf Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene angestellt und nachhaltig im Betrieb integriert. Damit ist die Firma eine Vorreiterin bei der beruflichen Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen. Die Steuergruppe mit Vertretern der Wirtschaft, der Gewerkschaften und kantonalen Dienststellen überzeugte sich davon bei einem Besuch in Altishofen.
Die berufliche Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen ist eine anspruchsvolle Verbundaufgabe von Staat und Wirtschaft. Sie führt zur besseren Ausschöpfung des inländischen Arbeitskräftepotentials und reduziert die Sozialausgaben von Bund, Kantonen und Gemeinden. Der Luzerner Regierungsrat hat zur Förderung und Koordination dieser Bemühungen im Dezember 2016 die Steuergruppe «Einbezug Wirtschaft in berufliche Integration von Flüchtlingen» mit Vertretern der Wirtschaft, der Gewerkschaften und der betroffenen kantonalen Dienststellen eingesetzt.
Galliker Transport AG ist ein Vorzeigebetrieb
Gestern besuchte die Steuergruppe die Galliker Transport AG in Altishofen. Dort informierte HR-Leiter Pirmin Trachsel über die bisherigen Erfahrungen: «Ich bin überrascht, wie motiviert und willig, vor allem aber wie dankbar die jungen Männer sind. So erstaunt es nicht, dass sie die gebotene Chance mit viel Engagement packen und ein Gewinn für die jeweiligen Teams sind.»
Anschliessend besuchte die Steuergruppe einige Flüchtlinge an ihren Arbeitsplätzen. Galliker Transport hat seit Frühjahr 2017 elf Flüchtlinge voll integriert. Alle haben heute eine feste Anstellung zu einem marktüblichen Lohn.
«Das Engagement der Galliker Transport ist beeindruckend und vorbildlich», sagt Erwin Roos, Departementssekretär im Luzerner Gesundheits- und Sozialdepartement und Leiter der Steuergruppe: «Das Prinzip Fordern und Fördern wird in diesem Betrieb mustergültig umgesetzt und führt zu einer nachhaltigen Integration von Flüchtlingen.»
Auch kleinere Unternehmen können Flüchtlinge integrieren
Für die Wirtschaft des Kantons Luzern sind die KMU von hoher Bedeutung. Damit eine grössere Anzahl von Flüchtlingen integriert werden kann, ist auch das Engagement von kleineren Firmen nötig. Um diesen einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten und den Zugang von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt sowie die verschiedenen Kontaktstellen zu geben, wurde im Januar 2017 der Flyer «Flüchtlinge einstellen – Informationen für Unternehmen» erstellt.
Hierzu hat Pirmin Trachsel folgende Einschätzung: «Ich bin überzeugt, dass viele KMU die eine oder andere Stelle im Betrieb im gleichen Stil wie wir besetzen können. Die Dienststellen des Kantons Luzern bieten dabei einen guten Support, einfach und unkompliziert. Man muss es einfach tun, die Chance für eine Win-Win Situation ist gross.»
Für einen direkten Berufseinstieg von Flüchtlingen hat der Kanton Luzern in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern einen Normvertrag erarbeitet. Dieser erlaubt in Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag (GAV) eine befristete Anstellung in Abweichung zu den ortsüblichen Arbeitsbedingungen und Löhnen. Bei Branchen mit GAV entscheiden die Vertragspartner (Paritätische Kommissionen) über befristete Ausnahmeregelungen.
Dank der Kampagne 150 Praktika – 300 Chancen, die im Rahmen der Steuergruppe lanciert wurde, konnten bisher 54 Praktikumsplätze für Jugendliche Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene gewonnen werden. Weitere 49 Praktikumsplätze werden im Rahmen der Integrationsvorlehre (INVOL) bereitgestellt. Diese Plätze werden ab Schuljahresbeginn 2018 durch Jugendliche des Integrations-Brückenangebotes belegt. Der Vermittlungsprozess beginnt nun zu laufen.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]