Berufsmaturität BM: Gemeinsames Bekenntnis von Wirtschaft und Kanton

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Luzerner Staatskanzlei

Am Frühjahrstreffen der Berufsmaturitäts-Verbundpartner haben die Beiratsmitglieder die Absicht erneuert, sich gemeinsam für die Stärkung der Berufsmaturität (BM) einzusetzen. Dazu haben sie einen Letter of Intent unterzeichnet – und wollen die Kommunikation rund um die Berufsmaturität verstärken.

Die BM-Verbundpartnerschaft verpflichtet dazu, gemeinsam Massnahmen zur Stärkung der Berufsmaturität zu treffen. An ihrem Frühjahrstreffen haben die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, 17 Berufsverbände und sechs ausgewählte Lehrbetriebe sowie der Beirat der Berufsmaturität am 24. Mai diese Zusammenarbeit bekräftigt. Verbrieft wird dies in einer Absichtserklärung, dem Letter of Intent, welcher nun durch die Patenschaft des Beirats symbolisch unterzeichnet und für die Periode 2023-2027 erneuert wird. Bisher haben diesen Letter of Intent nebst dem BM-Beirat 17 Verbände und sechs Lehrbetriebe unterzeichnet. Sie alle treffen in erster Linie kommunikative Massnahmen zur Förderung der BM. So informieren sie beispielsweise Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse an der Zentralschweizer Bildungsmesse ZEBI über die BM, beraten ihre Mitgliederbetriebe hinsichtlich der BM, schreiben Lehrstellen mit BM aus oder thematisieren diese bei Informationsveranstaltungen und Vorstellungsgesprächen.

Information über die BM zentral beim Entscheid für oder gegen die BM
Christof Spöring, Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung präzisiert, weshalb die Stärkung der Berufsmaturität eine gemeinschaftliche Aufgabe ist und ein möglichst guter Informationsfluss dabei im Zentrum steht: «Wenn leistungsstarke Jugendliche sich für eine Berufslehre entscheiden, sollte die Frage ‚BM: ja oder nein?‘ idealerweise von verschiedenen Personen gestellt werden.» Spöring weiter: «Da spielen einerseits die Sekundarlehrpersonen, welche die Jugendlichen im Berufswahlprozess begleiten, eine zentrale Rolle. Unsere Erfahrungen zeigen, dass sie sehr gut einschätzen können, ob diese Jugendlichen das Rüstzeug für die BM – gute Noten und schulische Leistungsmotivation – mitbringen». Ebenso zentral seien, so Spöring, andererseits die Ausbildenden in den Lehrbetrieben, denn sie müssen letztendlich mit dem Besuch der BM einverstanden sein.

Gaudenz Zemp weiss als Direktor des Kantonalen Gewerbeverbandes, dass sich viele Betriebe, bei der Frage nach der BM mit einem Dilemma konfrontiert sehen: «Es gibt noch immer viele, vor allem kleinere Lehrbetriebe, die den Mehrwert, der die BM für die KMU-Wirtschaft schafft, zu wenig sehen. Denn sie fokussieren stark darauf, dass sich die Ausbildung von Lernenden für sie im Hier und Jetzt lohnt. Für diese Jugendlichen besteht zwar die Möglichkeit, die BM nach der Lehre zu absolvieren. Aber der Lehrbetrieb verpasst damit unter Umständen die Chance, leistungsstarke Jugendliche für eine Lehrstelle zu gewinnen». Mit flexibilisierten BM-Modellen, in welchen ein Teil des BM-Unterrichts in der Zeit vor Beginn oder nach Abschluss der Lehre stattfindet, um so eine Entlastung der Lernenden während der Lehre zu erzielen, dürfte weitere Abhilfe geschaffen sein.

Patronat durch den BM-Beirat
Der BM-Beirat wurde 2013 ins Leben gerufen. Er dient der strategischen Beratung der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung in Fragen rund um die BM. Neben den abgebenden und abnehmenden Schulen ist auch die Wirtschaft im Beirat vertreten, welche dringend auf gut gebildete Fachkräfte angewiesen ist:

  • die Dienststelle Volksschulbildung, vertreten durch die interimistische Leiterin Katrin Birchler,
  • die Hochschule Luzern, vertreten durch Dorothee Guggisberg, Direktorin des Departements Soziale Arbeit,
  • der KMU- und Gewerbeverband des Kantons Luzern KGL, vertreten durch Direktor Gaudenz Zemp,
  • die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ, vertreten durch Direktor Adrian Derungs

    BM-Quote im Kanton Luzern steigt, aber das Ziel ist noch nicht erreicht
    Dass die partnerschaftlich getroffenen Massnahmen zur Förderung der BM Wirkung zeigen, zeigt die positive Entwicklung der BM-Quote (2019: 13.9%; Ziel: 15%). Es braucht weiterhin die Unterstützung der BM-Verbundpartner, um die BM nachhaltig zu stärken.

    Strategiereferenz
    Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie: Innovations- und Wissenstransfer

    Anhang
    Bild 1: Unterzeichnung Letter of Intent 2023-2027 durch BM-Beiratsmitglieder, (v.l.n.r. Gaudenz Zemp, KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern KGL; Katrin Birchler, Dienststelle Volksschulbildung; Adrian Derungs, Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz; Dorothee Guggisberg, Hochschule Luzern; Christof Spöring, Dienststelle Berufs- und Weiterbildung)

    Bild 2: BM-Verbundpartner am Frühjahrstreffen, (v.l.n.r. Ines Wüest, EIT.zentralschweiz; Yves Bremer, Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe; Ingrid Oehen, Luzerner Kantonsspital LUKS; Tobias Lengen, XUND; Martin Schlegel, EIT.zentralschweiz; Patrick Riedweg, SWISSMECHANIC; Claudia Wüest, ZODAS; Gaudenz Zemp, KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern KGL; Lea Gnos, Dienststelle Berufs- und Weiterbildung; Sascha Zobrist, suissetec; Christof Spöring, Dienststelle Berufs- und Weiterbildung; Adrian Derungs, Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz; Dorothee Guggisberg, Hochschule Luzern; Andreas Schädler, Luzerner Schreiner; Katrin Birchler, Dienststelle Volksschulbildung)

    Liste der BM-Verbundpartner[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]