Die Anreise mit dem Auto ins bayerische Oberfranken von Luzern aus dauert etwas über acht Stunden, doch um den wagnerschen Gesamtring auf dem grünen Hügel mal live zu erleben, würde sich diese lange Autofahrt wohl sicher lohnen.
Bei einer Aufführungsdauer aller vier Ring Opern von zusammen gegen 18 Stunden, war die Verhältnismässigkeit in etwa gewahrt.
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hatte aus Respekt vor den Opfern des Anschlags in München seine Teilnahme an der Eröffnung der Bayreuther Festspiele 2016, sowie den geplanten Staatsempfang im Anschluss an die Premiere abgesagt. Die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort wurden massiv heraufgefahren, die Besucher bis zu dreimal kontrolliert.
Auch dieses Jahr waren im Vorfeld der Festspiele in Bayreuth wieder diverse unvorhersehbare Sachen passiert, gab’s diesen oder jenen kleinen, mal grösseren Eklat. So verabschiedete sich Andris Nelsons, der zur Eröffnung der diesjährigen Festspiele den „Parsifal“ dirigieren sollte, ohne eigentliche Erklärung. Er tauchte schlicht und einfach nicht mehr zu den Proben auf. Dies liess natürlich die Spekulationen über die Gründe wild wuchern, es kursierten die verschiedensten Gerüchte, u.a. Nelsons habe unterschiedliche musikalische Ansichten als Thielemann, bis anhin alle unbestätigt. Nelsons konnte kurzfristig durch Hartmut Haenchen ebenbürtig umbesetzt werden.
Festspieldirektorin Katharina Wagner, Urenkelin des Komponisten und Musikdirektor Christian Thielemann, beide seit 1. September 2015 in Amt und Würden, scheinen gut aufeinander abgestimmt.
Gut vorbereitet und informiert starteten wir am Tag nach der Anreise mit der ersten der vier Opern des „Rings“, „Das Rheingold“, die mit einer Spieldauer von ca. 2 ½ Stunden (ohne Pause), die kürzeste ist. Ungefähr eine Stunde vor Beginn vor Ort, begutachteten wir das alljährliche Schaulaufen der Eitelkeiten auf dem grünen Hügel.
Erstaunlicherweise gibt es keinen Dresscode an den Festspielen, aber fast alle hielten sich an ungeschriebene Gesetze, also festliche Kleidung, Herren mit Fliege oder Krawatte, aber auch ein paar Schotten erhielten problemlos Zutritt in ihren Kilts.
Die Rezensionen der vier Ring – Opern erfolgt dann kontinuierlich chronologisch in separaten Artikeln
Das Rheingold, 7. August 2016
Die Walküre, 8. August 2016
Siegfried, 10. August 2016
Götterdämmerung, 12. August 2016
Kleiner Trailer über das Festspielhaus Bayreuth
Näheres zu Andris Nelsons Abgang:
welt.de/kultur/buehne-konzert/article156704933/Eklat-in-Bayreuth-Parsifal-ohne-Dirigent.html
Text: leonardwuest.ch
Fotos: bayreuther-festspiele.de/deutsch/deutsch_2.html
www.gabrielabucher.ch Paul Ott:www.literatur.li