Im Rahmen der schweizweiten Übung «NOSOS 21» haben der Bund und die Kantone die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Haus- und Wildschweinen geübt. Im Kanton Luzern waren neben dem kantonalen Veterinärdienst auch die Dienststelle Landwirtschaft und Wald mit den Abteilungen Landwirtschaft, Natur/Jagd/Fischerei und Wald an der Stabsübung beteiligt. Im Fokus stand neben der Zusammenarbeit der verschiedenen kantonalen Dienststellen auch die Zusammenarbeit mit anderen Kantonen, dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie Branchenorganisationen. Die Übungsleitungen von Bund und Kantonen ziehen ein positives erstes Fazit.
Das vom BLV erarbeitete Übungsszenario sah vor, dass die ASP Ende September die Schweiz erreicht hatte. Es waren sowohl Wildschweine wie Hausschweine von einem Krankheitsbefall betroffen. Nach dem Erlass von Sofortmassnahmen erfolgte rund ein Monat nach dem Krankheitsausbruch der Start der zweiten Bekämpfungsphase.
In einer ersten unangekündigten hypothetischen Alarmübung, die zwischen 21. und 22. September 2021 stattfand, wurden im Kanton Luzern zwei positiv getestete Wildschweine gefunden. Als Sofortmassnahme wurde ein Initialsperrgebiet definiert und eingerichtet, in welchem unter anderem die Suche und allfällige Bergung weiterer Wildschweine angeordnet wurde.
Zweite Phase der Bekämpfung
In den ersten 30 Tagen der Übung stand vor allem die Frage im Zentrum, wie der Radius des Seuchengeschehens festgelegt werden kann. Anschliessend folgte eine zweite Phase der Übung, in der weitere risikobasierte Massnahmen umzusetzen waren. Das Initialsperrgebiet wurde in ein Kontroll- und Beobachtungsgebiet umgewandelt. Die Zielsetzung bestand darin, noch konsequenter nach infizierten Tieren zu suchen respektive diese zu finden und zudem zu verhindern, dass die Tierseuche verschleppt wird.
Positive Bilanz
Im Rahmen dieser Krisenübung wurden unter anderem Schnittstellen und Abläufe sowie die erweiterten Geschäfts- und Datenverarbeitungssysteme des Veterinärdienstes Schweiz überprüft. Auf verschiedenen Stufen werden nun die Rollen der Verantwortlichen, die Arbeitsprozesse wie beispielsweise die Kommunikation zwischen den kantonalen Veterinärbehörden und dem BLV evaluiert. Die Bilanz der aktuellen Stabsübung, welche die Feldübung des Kantons Luzern vom Oktober 2021 zur Suche und Bergung von Wildschweinkadavern ergänzt, fällt generell und insbesondere auch aus Sicht des Kantons Luzern positiv aus. Die beteiligten kantonalen Behörden haben engagiert an der Übung teilgenommen und gezeigt, was bezüglich einer effizienten Zusammenarbeit mit anderen Akteuren möglich ist. Die bestehenden Abläufe konnten überprüft und der dabei festgestellte Optimierungsbedarf eruiert werden. Entsprechende Optimierungen, die sich aus der Übung ergeben haben, werden nun angegangen und umgesetzt, damit der Kanton Luzern im Falle eines Ausbruchs der ASP bestmöglich vorbereitet ist.
Anhang
Link zum Portal des BLV[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]