Calispera Kreta – Eine Reise in den eher unbekannten Süden unternahm Herbert Huber

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Noch Me(h)er Aussicht

Eine kurze Einstiegsgeschichte über die Sehnsucht nach dem Meer. Eigentlich wurde ich schon von Kindsbeinen an mit dem „Virus“ Meer infiziert. Ich erinnere mich, als meine Eltern in den 50iger Jahren Ferien am Mittelmeer planten.

Anreise Richtung Süden

Mit einem eigenen Zelt, notabene für die Eltern. Mein kleines Dach über dem Kopf erbte ich von einem Freund der Familie. Und dieses „Zeltchen“ soll einen Sandsturm in der Sahara überlebt haben, einst in der Mongolei Wind Wetter und Hitze getrotzt haben. Es begleitete den Sponsor, Victor Stoll bis nach Nordkorea, wo er als Oberst der Armee an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea als Vermittler für Ruhe und Frieden sorgte. Irgendwie fand ich das  „rüüdig“ spannend ein solches „Einmann“ Zelt zu besitzen. Auch wenn das Dach nicht mehr so dicht war – romantisch war es alleweil.

Canyon auf der Hinfahrt

Wochen vor der Abreise schwärmte meine Mutter vom Meer. So geschah , dass wir mit einem vollbeladenen noch nicht synchronisierten VW Käfer über den Cisa, den Gebirgspass in Italien, der die Trennung zwischen dem ligurischen und dem toskanischen Apennin markiert, tuckerten. Als wir dann das Meer zum ersten Mal erblickten – waren die Freudentränen meiner Mama unübersehbar. Dieses Erlebnis hat mich für alle Zeit geprägt. Das unendlich scheinende Meer, dessen Farbenspiele, das ewige Rauschen, das Gefühl von Freiheit. Und die Gezeiten.

 

Spontane Planung Kreta

 

Aufforderung zum Innehalten

Eigentlich war für diesen Juni kein Meer in Sichtweite. Es ist beileibe nicht selbstverständlich, dass die eigene Tochter und Ihre Partnerin einen bald 80ig Jährigen für diese, wenn auch kurze Reise von 8 Tagen einladen mitzukommen. Und gleich vorweg – es war ein wunderprächtiges unvergessliches Erlebnis. Die Spontaneität hat sich gelohnt.

Da immer noch Corona herumgeisterte musste man für die „Hellenen“ vorgängig ein Formular ausfüllen. Das Übliche: Geimpft, genesen oder getestet. 24 Stunden vor der Abreise kam die APP, welche die Einreise ermöglichte und man so am Flughafen Heraklion, in der rechten Hand den Impfausweis und in der linken das Handy mitsamt Code, eiligst durchgewinkt wurden. Der Impfausweis hätte ebensogut eine Speisekarte sein können……

 

Das Ziel der Süden – am Libyschen Meer

 

Appartements Souda Bay Plakias

Ist ein Abschnitt des Mittelmeeres zwischen Kreta und der nordafrikanischen Küste vor Libyen. Plakias ein Dorf im Süden und etwas ausserhalb dann, das einer Familie gehörende Appartement Kleinhotel Souda Bay. Ein wahres Bijou mit gut 12 Zimmern, Pool, Palmen und einer prachtvollen Aussicht auf das Meer.

 

Pünktliche Griechen

 

Aussicht vom Zimmer

Pünktlich erwartete uns der Privat Shuttle Car mit einem freundlichen wenn auch etwas wortkargen Chauffeur. Dafür blieb uns Zeit zum Träumen.

 

 

 

 

Über Rethymno gings ordentlich gleitig über die Autobahn bis zur Abzweigung Richtung Süden. Hinauf und hinunter durch den Canyon einer imposanten Schlucht. Der Anblick der spektakulären Felswände bleibt noch lange im Gedächtnis und die Steinschlagverbauungen vermittelten immerhin ein Gefühl der Sicherheit.

 

 

 

Aussicht vom Dörfchen Spili

Und dann war es in Sichtweite – unser Meer. Je näher wir kamen desto türkisblauer und äussert ruhig war es. Eine sanfte Meerbrise umsäuselte die Nase. Nach eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir das Ziel.

 

 

 

So verbrachten wir die acht Tage mit dem „Dolce far Niente“. Genossen das von der Hauherrin Christina servierte Zmorge. Immer mit einer Überraschung. Mal mit Omelette, mal mit Fleisch, mal mit Ziegenmilch Yoghurt und immer mit hausgemachter Bio Bitterorangen Konfi. Und herrlichem Brot mit knuspriger Rinde. Das musste ja ein guter Tag werden…

 

Herrlicher Kieselstrand

Baden im kristallklaren Wasser, leichte Wanderungen und ein Ausflug ins Bergdörfchen Spili bereicherten die Woche. Und natürlich die Griechische Küche. Besonders am Kieselsandstrand in der „Taverna Delfini“, wo wir zu Stammgästen wurden.

 

 

 

Eingang in die Taberna Delfini

Hier unten im Süden mag es wohl auch im Sommer sehr touristisch zu und her gehen. Aber da keine Bettenburgen Hotels die Kulisse beherrschen ist alles ein bisschen authentischer – echt Griechischer eben.

 

 

 

Frittierte Auberginen mit Knoblauch

Eine weitere sehr empfehlenswerte „Taverna“ Entdeckung haben wir bei Giorgos & Pantelis Mastorakis im Bergdörfchen Mirthios gemacht. Man wird gebeten in die Küche zu gehen und zu schauen, was gerade aktuell ist.

 

 

 

Gebratene Dorade in der Taverna

Ich bestellte eine megafrische Dorade, herrlich saftig gebraten mit schneeweissem Fleisch und „crosser“ Haut. Zum Einstimmen verlustierten wir eine sehr reichhaltige Vorspeisen Palette. „Thelo logariasmo parakalo“ – bezahlen bitte. Mitsamt der Rechnung wird der obligate Rakia offeriert. Nach zwei oder manchmal auch deren drei davon träumt man von Meer und weiten Horizonten und vom nächsten Tag. Und nun machen auch Sie sich auf die Reise mit der angehängten  „Dia Show“. Calispera Kreta!

Kleine Fotodiashow zur Kolumne:

fotodiashows.wordpress.com/2021/06/20/calispera-kreta-eine-reise-in-den-eher-unbekannten-suden-unternahm-herbert-huber/

Text und Fotos: www.herberthuber.ch

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