Caritas Schweiz baut Nothilfe in Syrien aus

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Caritas

Die Lage in Syrien ist auch nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad sehr angespannt. Ein Grossteil der Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Caritas Schweiz, die seit 13 Jahren in dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land tätig ist, intensiviert nun ihre Hilfe für die Zivilbevölkerung. Gleichzeitig spricht sie sich klar gegen Rückführungen in das politisch höchst instabile Land aus.

Caritas Schweiz hat mit den Partnern Caritas Syrien und GOPA (Greek Orthodox Patriarchate of Antioch and All the East) ihre humanitäre Arbeit wieder aufgenommen. In den ersten Tagen nach der Machtübernahme war die Sicherheitslage zu angespannt. Selbst für Hilfswerke ist es völlig unklar gewesen, in welchem Rahmen welche Hilfsleistungen möglich sind und ob sie ihre Arbeit überhaupt weiterführen können.

Inzwischen können die Partnerorganisationen von Caritas die notleidende Bevölkerung wieder unterstützen. Sie leisten unter anderem Bargeldbeträge und psychosoziale Hilfe. Gleichzeitig ist in Damaskus ein neues Projekt im Aufbau, über das mehr als 1’700 Personen finanzielle Zuschüsse erhalten, um dringend benötigte Waren wie Lebensmittel, Decken oder Medikamente kaufen zu können.

90 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze

Der seit 2011 andauernde Bürgerkrieg mit internationalen Sanktionen, eine historische Wirtschaftskrise und das Erdbeben im Februar 2023 haben bis heute dramatische Auswirkungen auf die syrische Bevölkerung. 16,7 Millionen Menschen sind mittlerweile auf humanitäre Hilfe angewiesen, über 14,6 Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen.

«Die aktuelle Situation ist für die Menschen erschütternd», berichtet Hadi Nasser, stellvertretender Landesdirektor von Caritas Schweiz in Syrien. «Die Preise für Grundlebensmittel schnellen in die Höhe. Benzin ist kaum erschwinglich. Die Temperaturen sinken und die Menschen brauchen dringend Material zum Heizen. Hinzu kommt die anhaltende Unsicherheit über die politische Zukunft.»

Rückführungen nach Syrien sind unzumutbar

Ausreichende Finanzmittel und der Zugang in Syrien für humanitäre Akteure wie die Caritas sind von entscheidender Bedeutung. Internationale Geldgeber und die Politik müssen nun Wiederaufbau, Entwicklung und Frieden fördern.

Die aufkommende Diskussion, vorläufig aufgenommene Asylsuchende aus Syrien umgehend zurückzuschicken, verurteilt Caritas Schweiz stark. «Aufgrund der humanitären Lage im Land, der anhaltenden Kampfhandlungen und der grossen politischen Unsicherheit sind Rückführungen von Menschen nach Syrien aktuell unzumutbar», betont Peter Lack, Direktor von Caritas Schweiz. Dazu bräuchte es zuerst eine stabile Regierung und funktionierende Institutionen. «Hierfür», sagt Lack, «sollte sich die Schweiz mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzen». 

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Über Leonard Wüst

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