Angesichts der enormen Herausforderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine in der Schweiz setzt die Caritas einen Beitrag von 500 000 Franken ein. Damit will sie den Betroffenen helfen die Zeit zu überbrücken, bis die staatlichen Unterstützungsmassnahmen greifen. Die Massnahmen umfassen finanzielle Hilfe, soziale, administrative und juristische Beratung, Gutscheine für den Caritas-Markt, den Einsatz von Dolmetscherinnen und Dolmetschern, Sprachkurse und Kleiderpakete.
Der Krieg in der Ukraine geht in die sechste Woche. Die Fluchtbewegungen innerhalb des Landes, in die Nachbarländer und nach ganz Europa sind die grössten seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Schweiz registrierte am 6. März die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine und zählte am 30. März 19 289 registrierte Flüchtlinge, von denen 11 912 den S-Status erhielten. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, alle Ankommenden zu registrieren, unterzubringen, einzuschulen und administrativ und sozial zu begleiten. Die höchsten Prognosen gehen von bis zu 300 000 Personen aus, die in der Schweiz Zuflucht suchen könnten.
Die Caritas begleitet die Unterbringung in Gastfamilien
In einem Monat sind so viele Menschen aus der Ukraine in der Schweiz eingetroffen, wie in einer Stadt der Grösse von Baden leben. Täglich kommen fast 1000 Personen dazu. Die Caritas wurde umgehend aktiv. Im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM) sowie in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) und Campax vermittelt Caritas Schweiz in den Bundesasylzentren in Boudry (NE) und Bern (zusammen mit der Heilsarmee) Flüchtlingen, die in Gastfamilien unterkommen möchten, geeignete Plätze. In Boudry übernimmt Caritas Schweiz auch die Rechtsvertretung für Personen, die in das ordentliche Asylverfahren eintreten und nicht den Schutzstatus S beantragen. Einige Regionale Caritas-Organisationen sind im Auftrag der Kantone bereits in der Betreuung und Beratung von Gastfamilien tätig. Diese Dienstleistung wird die Caritas in mindestens zwölf Kantonen erbringen.
Not- und Überbrückungshilfe
Die Caritas setzt 500 000 Franken für individuelle Überbrückungshilfe ein, die zum Einsatz kommt, wenn die Hilfe auf Bundes- oder Kantonsebene nicht oder verzögert eintrifft. Zahlreiche geflüchtete Menschen, die mittellos sind, sind nach ihrer Ankunft kurzfristig auf solche Hilfe angewiesen.
Der Caritas-Markt entlastet Geflüchtete und deren Gastfamilien und stellt Einkaufsgutscheine aus, mit denen sie in den 21 Caritas-Märkten in der ganzen Schweiz ab sofort Lebensmittel und Produkte des täglichen Gebrauchs erhalten. Diese Gutscheine werden von den Regionalen Caritas-Organisationen mit einem Caritas-Markt in ihrer Region abgegeben. Der Gesamtwert der Gutscheine beläuft sich auf 100 000 Franken. Es werden auch Kleiderpakete verteilt.
Weiter unterstützt die Caritas die Kantone bei ausserordentlichen Aufgaben. Als subsidiäre Integrationsmassnahmen, welche die staatlichen Massnahmen ergänzen, wird das Caritas-Netzwerk Dolmetscherinnen und Dolmetscher zur Verfügung stellen, Sprachkurse organisieren und die Arbeits- und Wohnungssuche erleichtern. Die Regionalen Caritas-Organisationen bieten praktische, administrative und rechtliche Beratung an zu Themen wie Einschulung der Kinder, Krankenversicherung, Familienzusammenführung. Sie helfen den Betroffenen auch, raschen Zugang zu staatlichen Stellen zu finden, bei denen sie Hilfe erhalten können.
Die Caritas bedankt sich für Spenden auf caritas.ch/ukraine-schweiz[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]