Der Kanton Uri pflegt seine historischen Verkehrswege

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Der Kanton Uri pflegt seine historischen Verkehrswege

Vielgestaltige historische Verkehrswege mit unterschiedlichen Geschichten führen durch den Kanton Uri. Oft sind es attraktive Wanderwege, die abwechslungsreiche Kulturlandschaften prägen. Seit Jahren werden sie im Auftrag des Kantons gepflegt und ihre wertvolle Substanz wird wieder in Stand gesetzt. Im letzten Jahr konnten zwei vielbegangene Wegabschnitte im Urserntal und im Schächental saniert werden.

Im Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) ist der Wegabschnitt von der Römerbrücke bis Firt in der Gemeinde Hospental im Urserntal (Alter Talweg) als Objekt von regionaler Bedeutung, jener von Gründli bis Vorderacherberg in der Gemeinde Bürglen im Schächental (Suworowweg) als Objekt von nationaler Bedeutung eingestuft. Beide Wegabschnitte weisen immer noch historische Substanz auf. Wanderinnen und Wanderer treffen unterwegs auf historische Elemente wie Trockenmauern, Pflästerungen, Querabschläge aus Steinen oder Holz und gelegentlich auch auf schöne Zäune oder Relikte davon.

Ziel der Sanierungs- und Aufwertungsprojekte ist es, die historischen Elemente in ihrer Art zu erhalten. Um den Charakter dieser Wege nicht zu verändern, wird weitestgehend mit den vorhandenen Materialien gearbeitet. Es handelt sich um sanfte Sanierungen, die oft nach einigen Monaten kaum noch zu erkennen sind. Ab und zu bietet sich die Möglichkeit für eine zusätzliche Aufwertung, sei es mit zusätzlichen Trockenmauern an ausgewählten Stellen, einer einheitlichen Gestaltung von Zäunen und Toren oder dem Entfernen von fremden, untypischen Materialien wie beispielsweise Metallstützen oder Beton auf der Wegoberfläche. Zudem wird mit zusätzlichen Querabschlägen und Spitzgräben die Entwässerung der Wegoberfläche verbessert, damit diese weniger schnell ausgewaschen werden.

Alter Talweg in Hospental: von der Römerbrücke bis Firt

Der sanierte Wegabschnitt startet bei der eindrücklichen Römerbrücke in der Gemeinde Hospental und führt teilweise durch abschüssiges Gelände hinauf nach Firt. Niedere Trockenmauern, die zum Teil fast vollständig mit Gras überwachsen sind, wunderschöne Pflästerungen, aus Stein gebaute Entwässerungsrinnen und hochgestellte, plattige Steine als Böschungssicherung, wie sie im Kanton Uri nur selten anzutreffen sind, bilden zusammen einen einzigartigen Wegabschnitt. Die Pflästerungen wurden vor 20 Jahren unterhalb einer dicken Bodenschicht entdeckt und wieder sichtbar gemacht.

Insgesamt wurden auf dem kurzen Wegabschnitt rund 60 Kubikmeter Trockenmauern saniert und teilweise neu erstellt. Kleinflächig konnte die Pflästerung ergänzt werden. Aufgrund der sanierten Entwässerungsrinnen fliesst das Oberflächenwasser nun auch bei einem stärkeren Regenereignis wieder ab.

Der Suworowweg in Bürglen: ein Weg in abwechslungsreichen Kulturlandschaften

Der sanierte Abschnitt des Suworowwegs startet bei Gründli in einer eher strukturarmen Landschaft. Gelegentlich quert er die neue Güterstrasse, verläuft auf kurzen Abschnitten darauf und führt Wanderinnen und Wanderer anschliessend wieder in abgelegenere Landschaftskammern mit Berglandwirtschaft. Bereits vor zwei Jahren wurde der obere Abschnitt des Suworowwegs vom Vorderacherberg bis zum Biel saniert. Die Sanierung des unteren Abschnitts erfolgte im Sommer 2023.

Wie auch im oberen Abschnitt des Suworowwegs begleiten Trockenmauern und Lesesteinwälle den Weg von Gründli bis Vorderacherberg. Scharzäune fehlen auf dem unteren Abschnitt. Auf kurzen Abschnitten sind grobe Pflästerungen vorhanden und zahlreiche Holz- und Steinstufen erleichtern den Auf- und Abstieg. Im Rahmen der Sanierung wurden rund 150 m3 Trockenmauern und ca. 40 m3 Lesesteinwälle saniert sowie 190 Stufen und 190 Laufmeter Zäune neu erstellt. Daneben wurde die Entwässerung mittels Querabschlägen und Spitzgräben verbessert und kleinflächig die wilde Pflästerung ergänzt.

Der Suworowweg weist eine Breite von 1 bis 2 m auf und wird seit jeher als Wander- und Viehtriebweg genutzt. Breite Stellen und Zäune in steilen Wegabschnitten dienen einem sicheren Auf- und Abstieg des Viehs.

Die Abteilung Wander- und Bikewege bei der Justizdirektion hat die Sanierungsprojekte der IVS-Wege initiiert. Die Planung und Umsetzung der Sanierungs- und Aufwertungsmassnahmen erfolgte mit Urner Unternehmen, die Erfahrung im Umgang mit Sanierungen von Trockenmauern und Natursteinpflästerungen ausweisen. Die Gesamtkosten der beiden Projekte beliefen sich auf 186’000 Franken. Die Projekte mitfinanziert haben das Bundesamt für Strassen ASTRA (Fachstelle IVS), der Kanton, die Korporation Uri (Suworowweg) und der Fonds Landschaft Schweiz (FLS).

Die beiden sanierten Wege in Hospental und Bürglen stehen auf die kommende Wandersaison hin in neuem Glanz zur Erkundung bereit.1

Sanierte Trockenmauern und Entwässerungsrinnen auf dem alten Talweg, Abschnitt Römerbrücke bis Firt, Hospental. Nach Abschluss der Arbeiten wurde der Weg ausserhalb der Pflästerungen neu eingekoffert
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Der Suworowweg bei Ober Schroten, Bürglen, gesäumt von einer wegbegleitenden