Die UBS hat im zweiten Quartal den Gewinn gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Gute operative Ergebnisse in allen Einheiten trugen dazu bei. Daneben stärkte sie erneut ihre Kapitalbasis.
Die UBS hat im zweiten Quartal einen um die Hälfte höheren Gewinn von 1,2 (i. V. 0,8) Mrd. Fr. erzielt. Dazu trug ein gegenüber den Kosten (+2%) überproportionaler Anstieg der Erträge (+9%) bei. Namentlich im Zinsgeschäft und im Handelsgeschäft legte die Bank im Vergleich mit dem Vorjahresquartal deutlich zu. Die Ertragsdynamik im zweiten Quartal spiegelt sich in einem robusten Anstieg des Halbjahresgewinns auf 3,2 (i. V. 1,8) Mrd. Fr. Die annualisierte Eigenkapitalrendite stieg im Halbjahr auf 12,4 (7,6)%.
Eine starke Säule
Am meisten zum Quartalsergebnis trug die Einheit Wealth Management mit einem auf 756 Mio. Fr. verdoppelten Vorsteuergewinn bei. Offenbar trugen strategische Initiativen, preisliche Massnahmen und der Ausbau des Kreditgeschäfts mit wohlhabenden Kunden Früchte. Dieser Einheit flossen netto Neugelder in Höhe von 8,4 Mrd. Fr. aus allen Marktregionen zu, namentlich aus Asien. Etwas geringer fiel mit 191 Mio. Fr. der Gewinnbeitrag der Einheit Wealth Management Americas aus, auch weil höhere Rückstellungen für Rechtsfälle gebildet werden mussten. Zudem flossen netto 300 Mio. $ ab.
Die neben den beiden Wealth-Management-Einheiten zweite tragende Säule, das Investment Banking, konnte das Vorjahresergebnis mit einem Vorsteuergewinn von 551 Mio. Fr. knapp halten. Als Ertragsstützen erwiesen sich das lebhafte Aktiengeschäft und, einer grösseren Zurückhaltung der Kunden zum Trotz, das Devisen-, Zins- und Kreditgeschäft. Auch wenn die Eigenkapitalrendite leicht auf 30,2% zurückging, bleibt die Profitabilität der domestizierten Investmentbank beachtlich.
Die UBS überzeugt nicht nur auf operativer Ebene. Sie tut auch vieles, um ihre Kapitalbasis weiter zu stärken und regulatorische Vorgaben rasch umzusetzen – sie will ein Musterschüler sein. Mit einer «harten», voll umgesetzten Eigenkapitalquote (CET1) von 14,4% nimmt sie schon heute weltweit einen Spitzenplatz ein. Auch die ungewichtete Eigenkapitalquote (Leverage-Ratio), die in der Schweiz für systemrelevante Institute berechnet wird, nahm auf 4,7% zu. Parallel dazu wurden die toxischen Positionen aus der Finanzkrise abgebaut. Seit 2012 nahm ihr Bestand von 293 Mrd. auf 70 Mrd. Fr. ab.
Neue Struktur
Um die Abwicklungsfähigkeit des Konzerns in Krisenfällen zu verbessern, wurden die UBS Group und die UBS Switzerland gegründet. Im Juni übertrug die Bank rund 2,7 Mio. Kunden und Vermögen von rund 300 Mrd. Fr. (hauptsächlich Schweizer Privat- und Firmenkunden sowie Vermögensverwaltungskunden) auf die UBS Switzerland, die in einem Krisenfall weitergeführt werden soll. Im dritten Quartal soll unter dem Dach der UBS Group eine Dienstleistungsgesellschaft gegründet werden, die Leistungen für die gesamte Gruppe erbringen wird. Quelle: Xing, NZZ