Bei der Deutschen Bank sollen Manager massiv gegen das Geldwäschegesetz verstoßen haben. Dies hat nach aktuellen Informationen des Nachrichtenmagazins Focus eine Expertise im Auftrag der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Steuerbetrugsaffäre mit Verschmutzungsrechten ergeben.
In dem Bericht resümieren die mit der Untersuchung beauftragten Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young, dass „zirka 65 Prozent der Verdachtsmeldungen der Deutschen Bank (DB) entgegen den gesetzlichen Vorschriften keiner zeitnahen Bearbeitung unterzogen wurden und eine unverzügliche Meldung an die zuständigen Behörden unterblieb“. Eine BaFin-Sprecherin wollte den Report nicht kommentieren.
Wie Focus weiter berichtet, sollen Manager der Deutschen Bank schon beim millionenschweren Umsatzsteuerschwindel mit CO2-Papieren im Zeitraum 2009 und 2010 Geldwäscheanzeigen gegen betrügerische Handelspartner unterdrückt haben. Dies legen Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main gegen fünf Mitarbeiter der Compliance-Abteilung der Deutschen Bank nahe. Überdies führt die BaFin in diesem Zusammenhang Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten, darunter gegen den einstigen stellvertretenden Geldwäschebeauftragten der Deutschen Bank.
Trotz eindeutiger Hinweise auf ein Umsatzsteuerkarussell, das Investmentbanker im eigenen Haus mit kriminellen CO2-Händlern aufgezogen haben sollen, blieben die DB-Aufseher untätig, so das Resümee der Strafverfolger.
(ots) / Bild: Elliott Brown (CC BY-SA 2.0)