Mit Pestizid belastetes Gemüse, als «fettarm» deklarierte Produkte mit zu viel Fett, Trinkwasser aus gebrauchten Feuerwehrschläuchen, verdorbene Teigwaren oder Pflanzenschutzmittel mit verbotenen Wirkstoffen: Vielseitig waren die Befunde, welche die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz im 2022 festgestellt hat.
Rund 1’300 Mal wurden Luzerner Betriebe wie Lebensmittelhersteller, Restaurants, Bäckereien, Badis oder Tätowierstudios im Jahr 2022 durch die Kontrolleurinnen und Kontrolleure der Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz (DILV) aufgesucht. Dies meist mit erfreulichen Resultaten: Bei rund 94% der Inspektionen wurden gute bis sehr gute Verhältnisse angetroffen. Bei 78 Betrieben, was rund 6% der Inspektionen entspricht, wurden grössere Mängel festgestellt. Anlässlich der Inspektionen wurden beispielsweise stark verschmutzte Räume, ungenügend gekühlte Produkte oder abgelaufene und verdorbene Lebensmittel gefunden. Die Mängel mussten die betroffenen Betriebe auf Anweisung der DILV beheben. Ein besonderes Augenmerk galt im Jahr 2022 der Kontrolle der Trinkwasserversorgung bei grösseren Festanlässen. Die dabei eingesetzten Rohre waren teilweise nicht für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet. So wurden beispielsweise gebrauchte Feuerwehrschläuche zur Trinkwasserversorgung eingesetzt.
8’000 Proben von Lebensmitteln, Trink- und Badewasser untersucht
Nebst diesen Inspektionen wurden über 8’000 Proben von Lebensmitteln, Trink- und Badewasser untersucht. Rund 8% der Proben waren nicht gesetzeskonform. Die häufigsten Mängel waren auf einen unsachgemässen Umgang mit den Lebensmitteln zurückzuführen, beispielsweise auf eine zu lange Lagerdauer oder eine Lagerung bei zu hohen Temperaturen. Nebst diesen Mängeln haben die Kontrollen beispielsweise auch gezeigt, dass nicht alle als «fettarm» deklarierten Produkte auch tatsächlich fettarm waren. Weiter wurden auch Pflanzenschutzmittel kontrolliert. An verschiedenen Verkaufsstellen wie Gärtnereien oder Hobbyzentren wurden 25 Pflanzenschutzmittelproben erhoben. Sieben dieser Produkte enthielten verbotene Wirkstoffe und wurden daraufhin verboten.
Gemüse aus dem Verkehr gezogen
Seit mehreren Jahren kontrolliert die Lebensmittelkontrolle gezielt Gemüse und Gewürze aus dem asiatischen Raum, da diese häufiger als Ware anderer Herkunft mit Pestiziden belastet sind. Von den 26 erhobenen Proben wurden bei 54 % die Höchstwerte für Pestizide überschritten. Mehrere Fälle wurden an andere Kantone überwiesen, da die Importeure dort ansässig sind. Bei zwei Produkten musste die betroffene Ware zum Schutz der Gesundheit von Konsumentinnen und Konsumenten beschlagnahmt werden.
Anhang
Zahlen und Fakten 2022[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]