Die Schweiz wird digital – Bargeld verliert weiter an Bedeutung Symbolbild

Der Wandel beim Bezahlen ist nicht mehr zu übersehen. Die Schweiz, einst als Hochburg des Bargelds bekannt, erlebt einen tiefgreifenden Kulturwandel im Alltag: Immer mehr Menschen bezahlen heute mit Karte, Smartphone oder Smartwatch – kontaktlos, schnell und bequem. Was vor wenigen Jahren noch als Ausnahme galt, ist heute vielerorts die Regel.

Digitalisierung in der Hosentasche

Die Entwicklung war bereits im Gange, doch die Corona-Pandemie hat sie spürbar beschleunigt. Seitdem ist das bargeldlose Bezahlen in der Schweiz nicht nur alltäglich geworden – es ist vielerorts sogar zur bevorzugten Methode avanciert. Egal ob beim Bäcker, auf dem Wochenmarkt oder im Taxi: Ein Kartenlesegerät gehört mittlerweile zur Standardausstattung. Und selbst in den Bergen oder am See trifft man auf Marktstände, die Apple Pay oder Twint akzeptieren.

Twint auf dem Vormarsch

Besonders in der Schweiz hat sich Twint als digitale Bezahlalternative etabliert. Die App zählt 2025 mehr als fünf Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer – bei einer Gesamtbevölkerung von gut 9 Millionen. Damit ist Twint zum digitalen Portemonnaie der Nation geworden. Überweisungen, Spenden, Parktickets oder Marktstand-Zahlungen: Twint macht Bargeld vielerorts überflüssig.

Mehrheit sagt: lieber bargeldlos

Laut aktuellen Studien bevorzugen inzwischen über zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung digitale Zahlungsmethoden – Tendenz steigend. Vor allem jüngere Menschen bezahlen fast ausschließlich digital. Doch auch in der älteren Generation wächst die Bereitschaft: Viele entdecken die Vorteile kontaktloser Zahlungen – insbesondere auf Reisen oder beim Einkaufen im Ausland.

Digitaler Wandel auch im Tourismus

Der technologische Fortschritt macht sich auch im Tourismus bemerkbar. Gäste aus Deutschland oder anderen EU-Staaten erwarten kontaktloses Bezahlen längst als Selbstverständlichkeit. Wer als Anbieter darauf nicht vorbereitet ist, riskiert Kunden zu verlieren. Deshalb investieren selbst kleine Hotels, Hofläden und Bergbahnen in moderne Bezahllösungen.

Kleine Unternehmen profitieren besonders

Für Selbstständige, Foodtrucks oder Handwerksbetriebe bedeuten mobile Kartenlesegeräte wie SumUp, Zettle oder myPOS einen echten Wettbewerbsvorteil. Die Einstiegskosten sind niedrig, der Nutzen enorm: Weniger Aufwand bei der Kassenführung, mehr Flexibilität für die Kunden – und oft ein spürbarer Umsatzschub. Auch der Schwarzmarkt verliert durch die digitale Transparenz an Boden.

Datenschutz bleibt ein Thema – aber kein Showstopper

Natürlich gibt es weiterhin Stimmen, die sich um den Datenschutz sorgen oder Wert auf finanzielle Kontrolle legen. Doch die Zahl derer, die ausschließlich bar zahlen, nimmt stetig ab. Banken und App-Anbieter reagieren mit transparenten Nutzungsbedingungen, Zwei-Faktor-Authentifizierung und verstärktem Datenschutz – um Vertrauen zu schaffen und Sicherheit zu garantieren.

Ein Land im Wandel

Ob Zürich, Basel oder ein Bergdorf in der Innerschweiz – digitale Zahlung gehört heute fast überall zum Alltag. Die Schweiz ist dabei, sich still, aber entschlossen vom Bargeld zu verabschieden. Kein radikaler Schnitt, aber ein klarer Trend. Der Abschied vom Bargeld ist nicht erzwungen, sondern entsteht durch Komfort, Effizienz und technologische Offenheit.

Bereit für die Zukunft

Wer heute auf digitale Zahlungswege setzt – ob als Konsument oder Unternehmer –, investiert nicht nur in Komfort, sondern auch in Zukunftsfähigkeit. Die Kasse von morgen ist mobil, vernetzt und digital. Und sie ist bereits da.