Die Schweiz ist korrupter geworden. Jedenfalls sieht es die Organisation Transparency International so. In ihrem Ranking fiel die Schweiz vom 5. Platz im Jahr 2014 auf den 7. Rang zurück. Der Corruption Perceptions Index (CPI) misst weltweit die Wahrnehmung der Korruption im öffentlichen Sektor.
Der CPI 2015 erfasst 168 Länder. Dänemark steht zum zweiten Mal an der Spitze, während Nordkorea und Somalia die Schlusslichter bilden, wie es in einer Mitteilung von Transparency International Schweiz heisst.
Vorbildliche Nordländer
Grösster Absteiger gegenüber dem Vorjahr ist demnach Brasilien; zu den grössten Aufsteigern gehören Griechenland, Senegal und Grossbritannien. Unter den zehn am wenigsten korrupten Ländern sind überwiegend nord- und mitteleuropäische.
So teilen sich Dänemark, Finnland und Schweden den ersten, zweiten und dritten Platz, Norwegen steht auf Platz 5 – genauso wie die Niederlande –, es folgen die Schweiz (7) sowie Deutschland, Grossbritannien und Luxemburg auf dem zehnten Platz. Neuseeland steht an 4. Stelle, Singapur an 8. und Kanada an 9. Stelle.
Korruption im öffentlichen Beschaffungswesen
Den Grund für die Zurückstufung der Schweiz sieht Transparency International in verschiedenen Korruptionsfällen im öffentlichen Beschaffungswesen. Handlungsbedarf sieht die Organisation in mehreren Bereichen.
Noch immer sei bei einem internationalen Korruptionsskandal meistens auch die Schweiz involviert, und noch immer könnten aus korrupten Handlungen stammende Gelder zu leicht ins Land eingeschleust werden; im Privatrecht bestehe ausserdem weiterhin kein angemessener Schutz für Whistleblower; und nach wie vor kenne die Schweiz keine gesetzliche Regelung zur Transparenz der Parteienfinanzierung und der Finanzierung von Wahl- und Abstimmungskampagnen.
Organisation finanziert sich mittels Spenden
Transparency International Schweiz ist eine Sektion von Transparency International und arbeitet nach eigenen Angaben mit Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, den Medien und einem Netzwerk von Experten und Behörden zusammen. Sie finanziert sich demgemäss massgeblich durch Mitgliederbeiträge und Spenden.
(sda/mbü) Quelle: Xing [content_block id=29782 slug=ena-banner]