DNA-Proben nach Wolfrissen und Wolfabschuss ausgewertet

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Wolf, aufgenommen duech eine Fotofalle

Das «Laboratoire de Biologie de la Conservation de l’Université de Lausanne» hat die DNA-Individualanalyse der Wolfrisse und des erlegten Wolfs auf dem Gemeindegebiet von Realp ausgewertet. Die DNA des erlegten Wolfs und einer gerissenen Ziege der Alp Schweig stimmen überein: Es handelt sich um den erstmals in der Schweiz nachgewiesenen männlichen Wolf M 451.

Auf der Alp Schweig, eingangs Witenwasserental in der Gemeinde Realp, hat ein Wolf im Juni 2024 insgesamt 16 Ziegen gerissen. Da die Voraussetzungen für eine Abschussverfügung gemäss eidgenössischer Jagdgesetzgebung erfüllt waren, erliess die Sicherheitsdirektion am 24. Juni 2024 eine entsprechende Verfügung zum Abschuss des schadenstiftenden Einzelwolfs. Die beauftragten kantonalen Wildhutorgane des Amts für Forst und Jagd haben den Wolf am 27. Juni 2024 innerhalb des Abschussperimeters erlegt. Unmittelbar nach dem Abschuss wurde ein zweiter Wolf auf der Alp Schweig in Realp gesichtet. Mutmasslich hat dieser zweite Wolf anschliessend im Gebiet Deieren am 30. Juni 2024 sieben Schafe gerissen.

Von zwei gerissenen Ziegen der Alp Schweig (vor dem Wolfabschuss) und von vier gerissenen Schafen der Alp Deieren (nach dem Wolfabschuss) wurde eine DNA-Probe genommen (Speichelprobe bei der Einbissstelle). Auch vom erlegten Wolf wurde eine DNA-Analyse veranlasst und vom «Laboratoire de Biologie de la Conservation d’Université de Lausanne» überprüft.  Die Analysen ergaben, dass alle sechs Speichelproben der gerissenen Nutztiere auf die Tierart «Wolf» zurückzuführen ist (Ursprüngliche Herkunft: Italienische Halbinsel).

Dieser Tage sind auch die Resultate der DNA-Individualanalyse eingegangen: Eine Probe einer gerissenen Ziege war nicht interpretierbar. Die Analyse einer zweiten gerissenen Ziege der Alp Schweig ergab, dass diese durch den Wolf M 451 gerissen wurde. Dies stimmt mit der DNA-Individualanalyse des am 27. Juni 2024 erlegten Wolfs überein. Der Wolf M 451 wurde zum ersten Mal in der Schweiz genetisch nachgewiesen und war ein- bis zweijährig.

Die Wolfrisse auf der Alp Deieren vom 30. Juni 2024 (nach dem Abschuss des Wolfes M 451) wurden durch den männlichen Wolf M 422 verursacht, wie die Auswertung aller vier Proben der gerissenen Schafe ergab. Dieser Wolf stammt vom Walliser Rudel Nendaz-Siviez ab und wurde 2023 geboren.

Die bundesgesetzlich festgelegten Voraussetzungen für einen weiteren Wolfsabschuss im Kanton Uri sind bisher nicht erfüllt. Dennoch wird bei jedem Vorfall, bei dem Nutztiere gerissen werden, der Einzelfall hinsichtlich einer möglichen Abschussverfügung geprüft.

Im Zusammenhang mit Abschussverfügungen von Einzelwölfen ist die DNA-Analyse von untergeordneter Bedeutung. Primär sind die DNA-Analysen wichtig für die Dokumentation neuer Individuen, die Bestimmung der Herkunft der Wölfe und die Nachverfolgung ihrer Wanderungen.

Amt für Forst und Jagd[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]