Trotz des aktuellen Rückgangs der Ebola-Erkrankungen im Westen Afrikas sieht die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ keinen Grund für eine Entwarnung. Besorgniserregend sei die Entwicklung in Guinea, wo die Zahl der Infizierten nicht wirklich sinke, erklärte der Präsident der deutschen Sektion, Tankred Stöbe, am Dienstag im rbb-Inforadio. Außerdem gebe es in den betroffenen Ebola-Ländern nach wie vor kein funktionierendes Überwachungssystem für die Epidemie.
Stöbe kritisierte außerdem das mangelnde Interesse der Pharmaindustrie, an Medikamenten für so genannte „vernachlässigte Krankheiten“ zu forschen.
„Die Pharmaindustrie ist klassischerweise nur daran interessiert, was ihr große Gewinnmargen verspricht. Da muss deutlich mehr passieren“, erklärte Stöbe. Als Beispiel für „vernachlässigte Krankheiten“ nannte er die Tuberkulose, der jährlich weltweit immer noch 1,5 Millionen Menschen zum Opfer fielen.
(ots) / Bild: Army Medicine (CC BY 2.0) [content_block id=29782 slug=ena-banner]