Im Rahmen des UNESCO-Welttages des audiovisuellen Erbes präsentiert das Staatsarchiv Luzern in einer Ausstellung Bilder des Fotografen Mondo Annoni. Der neu erschlossene Fotobestand ist ein wichtiges Zeitzeugnis für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Dampfschiffe auf dem Vierwaldstättersee, die Fasnacht, Emmenbrücke, Menschen in der Stadt Luzern oder der Landschaft des Kantons: all das ist in einer Ausstellung im Staatsarchiv zu sehen. Die Motive sind ein Teil aus der weitläufigen Bilderwelt des Luzerner Fotografen Mondo Annoni (1933–2005). Im Rahmen des UNESCO-Welttags des audiovisuellen Erbes präsentiert das Staatsarchiv Luzern eine Auswahl aus Annonis Nachlass. Zu sehen sind Bilder, die zwischen 1962 und 1996 entstanden sind. Die Ausstellung dauert vom 27. Oktober bis 9. November, sie ist während den normalen Öffnungszeiten zugänglich.
800 Farbdias restauriert und digitalisiert
Mondo Annonis Fotobestand bildet ein wichtiges Luzerner Zeitzeugnis für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Fotograf war ein Dokumentalist mit hervorragender Beobachtungsgabe sowie Sinn für Veränderungen. Er schuf Bilderinnerungen von schönen und speziellen Momenten des Alltags. Schon früh produzierte er Bildbände. Darunter finden sich neben Veröffentlichungen über den Kanton Luzern, die Fasnacht, Hans Erni oder Emil Steinberger auch Bände über Aarau oder Chur. Obwohl er die meisten mit Schwarzweiss-Aufnahmen bebilderte, machte Annoni zusätzlich Farbaufnahmen mit Diapositivfilmen. Die Dias wurden durch den vermehrten Gebrauch in Mitleidenschaft gezogen. Nun sind rund 800 an den Rändern mit den Kunststoffhüllen verklebte und grösstenteils gebogene Farbdiapositive restauriert und digitalisiert.
Zusammenarbeit mit Verein Memoriav
Im rund ein Jahr dauernden Prozess arbeitete das Staatsarchiv eng mit Memoriav zusammen. Der Verein setzt sich für die Erhaltung, Erschliessung und breite Nutzung des audiovisuellen Kulturgutes in allen Landesteilen der Schweiz ein. Aufgrund der hohen Kosten der Restaurierung, Digitalisierung und damit verbundenen digitalen Langzeitarchivierung haben die Beteiligten den Projektbestand bewertet und eine Auswahl pro Filmtasche getroffen. Für die Kriterien waren die Auswahl des Fotografen sowie die dokumentarische oder fotografische Qualität massgebend. Die Ausstellung dokumentiert die aufwändigen Massnahmen zum Langzeiterhalt der Fotografie. Die Erschliessung, Bewertung, Vermittlung des Inventars sowie die physische Erhaltung des Nachlasses hat die Stiftung Fotodokumentation Kanton Luzern (Fotodok) dem Staatsarchiv Luzern als Depositum übertragen. Fotodok bleibt Eigentümerin und Rechteinhaberin des fotografischen Nachlasses.
Anhang
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